Tichys Einblick
Glosse

Zehn Möglichkeiten, wie das ZDF Geld sparen könnte

Das ZDF muss sparen. Laut Medienberichten plant der Sender daher, sein kulturelles Flaggschiff zu verschrotten: den Fernsehgarten. TE sagt: Der Kurs stimmt, nur weiter so – und macht dem Sender zehn weitere Sparvorschläge.

IMAGO/Eibner

Da geht man zum Fernsehen und lässt die Zuschauer so lange an den eigenen Überzeugungen teilhaben, bis die Trottel endlich verstanden haben, dass sie die Grünen wählen sollen. Alles ehrenamtlich. Quasi. Für nichts mehr als ein lächerlich fünfstelliges Gehalt und horrende Pensionsansprüche. Und dann finden die Trottel das nicht mal gut, weigern sich sogar, immer höhere Gebühren zu bezahlen. Also muss das ZDF sparen. Hier unsere Vorschläge. Aber Vorsicht. Beachten muss man Platz

10) Sparvorschläge. Für einige Bereiche im ZDF können sich die Berater Sparvorschläge sparen – weil dort die Ressourcen bereits erschöpft sind. So spart die Heute Show schon seit Jahren an witzigen Pointen, das Heute Journal an politischer Ausgewogenheit und das ZDF Magazin Royale an jeglichem Anstand. Vor allem aber sind Sparvorschläge überflüssig, wenn es um Pensionsansprüche und Gehälter der Führungsetage geht. Für die sind die TV-Gebühren schließlich da und sie wird es noch geben, wenn das ZDF längst von der Geschichte abgewickelt worden ist.

9) Der Alte. Drehbücher, Schauspieler, Dreharbeiten – nein, was war Fernsehen früher so aufwendig. Alles nicht mehr nötig. Andererseits läuft die Marke „Der Alte“ recht erfolgreich und das ZDF besitzt die Lizenzrechte daran. Also müsste der Sender das Format lediglich umbauen, also günstiger machen. Ideal geeignet als der neue Alte wäre Thomas Gottschalk, der derzeit ohnehin jedes Angebot annimmt. Die Redaktion müsste ihm nur ein Stichwort zuwerfen und er fängt an zu labern, bis er die Lust daran verliert – das dürfte locker so sechs bis acht Stunden Sendezeit füllen.

8) 1,2 oder 3. Die Rateshow für Kinder spart künftig die Alternativen ein. Damit reagiert der Sender auch auf das fallende Bildungsniveau. Die Sendung heißt dann künftig Eins. Die Redaktion kann der Sender dann auch verkleinern. Wie bei Klassenarbeiten wiederholen die Moderatoren die Fragen so oft, bis sie selbst Waldorf-Schüler richtig beantworten. Zum Beispiel so: „Finn Thorben, Zwei plus Zwei ergibt Vier. Um das richtig zu beantworten, steh auf und lauf zu dem Feld … Es reicht auch, wenn du aufstehst … Ähh, bleib sitzen, Finn Thorben, die Antwort war riiiiiichtig.

7) Aktenzeichen XY… ungelöst. Zugegeben. Die Filme haben Kultcharakter. Und erst recht die Dialoge: „In diesem Moment wusste Jutta N. noch nicht, dass sie ihren Ehemann zum letzten Mal lebend gesehen hat.“ Doch ist das alles zu teuer. Zumal sich ungelöste Verbrechen heute viel günstiger filmisch darstellen lassen: einfach ein paar Kameras in der Berliner Silvesternacht aufstellen und laufen lassen. Oder die Aktionen der Klimakleber live übertragen. Deren Verbrechen werden auch garantiert nicht aufgeklärt. Dafür sorgen schon von SPD und Grüne eingesetzte Staatsanwälte.

6) Das Traumschiff. Teilnehmer von Kreuzfahrten sind Klimaleucovidinazexisten. Deswegen passt der olle Schmalzkahn schon lange nicht mehr ins Schema des ZDF. Zumal datt Ding so viel Kohle verbrennt, dass sich Intendant Norbert Himmler davon locker einen goldenen Maulkorb leisten könnte. Eine Alternative für das Traumschiff hat das ZDF noch nicht. Vorerst behelfen sich die Mainzelmännchen damit, ein Aquarium abzufilmen. Kommt das bei der Zielgruppe an, was angesichts derer „Ansprüche“ zu erwarten ist, baut das ZDF die Idee noch aus.

5) Programmplaner. Die Ansagerinnen sind schon längst aus dem Fernsehen verschwunden. Jene adrette Damen, die ankündigten, dass jetzt der Spielfilm kommt. Die Programmplaner stehen als nächstes auf der Streichliste des ZDF. Dafür muss der Sender nur das Schema vereinfachen: Von morgens bis abends läuft Sport, unterbrochen vom Neuesten aus der grünen Parteizentrale und danach kommen ein paar Spielfilme oder Jan Böhmermann, der Menschen beleidigt, die nicht seiner Meinung sind. Damit könnte sich das ZDF Mühe sparen, denn den Vorschlag setzt es ja bereits um.

4) Rosamunde Pilcher. Außenaufnahmen in Cornwall waren gestern, künftig werden Rosamunde-Pilcher-Filme aus Kostengründen in Offenbach gedreht. Die Rollen übernehmen die Einheimischen gratis. Ob sie ihre Familiengeschichte dem Jobcenter oder dem ZDF-Kamerateam vortragen, macht letztlich ohnehin keinen Unterschied. Beide vermitteln ihnen keinen Job und geben sich damit zufrieden, wenn die Quoten anschließend schöngerechnet werden. Die Drehbücher werden durch künstliche Intelligenz automatisch generiert. Die können dadurch eigentlich nur besser werden.

3) Wetten, dass..?. In schwierigen Zeiten muss selbst ein Thommy Gottschalk abspecken. Privat kennt er das ja bereits. Statt Bagger setzt Wetten, dass..? künftig Lastenräder ein. In der Saalwette muss Gottschalk mehr als drei Besitzer eines E-Autos finden, die den ganzen Weg von Ober-Olm nach Nieder-Olm am Stück zurücklegen können. Also mit dem Auto. Statt teurer Gäste kommen künftig nur noch „Stars“, die statt Gage zu erhalten ihr neues Produkt bewerben dürfen und für zehn Prozent Rabatt aufs Kalte Büffet auftreten. Machen die anderen Shows im ZDF ja jetzt bereits.

2) Das aktuelle Sportstudio. Das Beste am aktuellen Sportstudio sind die Interviews. Gut, kein Zuschauer würde das je behaupten. Lediglich die Moderatoren sehen das so. Deswegen legt das ZDF ihre Sendung mit Aspekte zusammen, das außerhalb des Senders auch kein Mensch sehen will. Dort führen sie dann Interviews mit Manuel Neuer, wieso Schnee ein Rassist ist und wie Neuer ein Zeichen dagegen gesetzt hat. Anstelle des Sportstudios läuft dann die Torwand. Der langweilige Part mit dem Schießen fällt knapper aus, bleiben 58 Minuten für die Clips der Sponsoren, die die Torwand präsentieren. Die gute Nachricht: Allzu weit davon entfernt ist das ZDF nicht mehr.

1) Das ZDF. Das würden wir uns gerne sparen. Das ZDF. Mehr ist dazu auch nicht zu erwähnen.

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