Während unsere Kanzlerin mit unseren „neuen Mitbürgern“ feiert und die Relativierungen der Presse bzgl. der Vorfälle im Münchner Rathaus längst nicht abgeschlossen sind, scheint der Fall der ermordeten Medizinstudentin in Freiburg kurz vor der Aufklärung zu stehen: Dringend tatverdächtig ist demnach nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft ein 17-jähriger Afghane, der 2015 als sogenannter unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam. Ein am Tatort gefundenes Haar soll die Ermittler auf die Spur des Verdächtigen geführt haben.
Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, handelt es sich um den ersten Sexualmord an einer einheimischen Frau als direkte Konsequenz der unkontrollierten Masseneinwanderung. Und obgleich sich dieser Fall angesichts der massenhaften Übergriffe auf Frauen durch Asylbewerber nicht nur an Silvester 2015/16, sondern im gesamten Verlauf dieses Jahres, zynisch gesehen lediglich als letzte Eskalationsstufe und logische Schlussfolgerung einer hunderttausendfachen Einwanderung von mehrheitlich Männern aus zutiefst frauenverachtenden Gesellschaften, präsentiert, sitzt der Schock tief.
Ja der Täter hätte auch Deutscher sein können. Vergewaltigung und Mord ist kein Exklusiv-Merkmal von Zuwanderern. Aber er war nun einmal kein Deutscher. Er war Afghane, dem hier Schutz und soziale Absicherung zuteil wurde. Würde die EU und allen voran Deutschland die geltenden Gesetze einhalten, wäre dieser junge Mann niemals hier. Verbrechen gibt es in Deutschland auch ohne Asylbewerber, aber die Zunahme dieser Verbrechen durch die Einwanderer der jüngsten Flüchtlingskrise ist nicht zu bestreiten und wird durch unangebrachte Relativierungen nicht besser.
Fakt ist: Das Leben einer jungen Frau, Medizinstudentin, wurde einfach ausgelöscht. Durch einen jungen Mann, der den deutschen Steuerzahler angesichts seines Status als minderjähriger unbegleiteter Flüchtling vermutlich schon während seines kurzen Aufenthaltes Beträge im oberen fünfstelligen Bereich gekostet hat. Der mit 17 Jahren (sofern die Angaben stimmen) schon bewiesen hat, dass selbst die Integration der Jungen unter den Asylbewerbern angesichts einer so grundverschiedenen und vor allem verrohten Kultur in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt ist.
Wie viel sind wir Einheimischen angesichts von Beleidigungen von Pack bis Modernisierungsverlierer, angesichts von willkürlichen Sperren und sozialer Ausgrenzung in diesem Land noch wert, fragt man sich die letzten Wochen. Wie viel sind wir Frauen in diesem Land noch wert, fragt man sich insbesondere heute. Ob Merkel der Familie der Studentin ihr Mitgefühl ausdrücken wird? Ob sie sie einladen wird? Was wird mit dem Täter? Wird er ausgewiesen oder bekommt er doch wieder eine „günstige Sozialprognose“? Ich glaube, ich will die Antwort auf diese Fragen gar nicht wissen.
Ausverkauf der Werte
Fest steht: Der Ausverkauf unserer Werte und zivilisatorischen Errungenschaften hat längst begonnen und vollzieht sich schneller, als man es je für möglich hielt. Während man die Würde des Fremden in nie dagewesener Art und Weise betont und sie zur Rechtfertigung jeglicher Aushebelung des Rechts verwendet, wird sie uns ohne viel Aufsehen genommen. Wir Frauen sind hierbei nur die Vorboten. Jene, die der falschen Toleranz als Erstes zum Opfer fallen.
Ich würde mich so gerne aufregen, mal wieder ein leidenschaftliches Plädoyer für den Erhalt jener Werte halten. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich dieser Worte müde bin. Dass ich längst an einem Punkt bin, an dem die Galle, die mir beim Gedanken auf die folgenden Presse- und Politikstimmen hoch kommt, die erste Wut schon überholt hat. Ein Punkt, an dem ich all das nicht mehr hören will und doch weiß, dass ich es muss. Weil wir nicht lernen. Weil nicht einmal ein gewaltsamer Mord die Ideologen dieses Landes in ihrem One-World-Wahn aufhält.
Doch auch wenn mir die Worte, ob des alltäglichen Wahnsinns, der sich hier seit 2015 in unaufhaltsamer Weise vollzieht und der seinen vorläufigen traurigen Höhepunkt in der Ermordung einer jungen Studentin fand, eigentlich fehlen, so kann ich doch nicht anders, als darüber zu schreiben. Die letzten Worte zusammenzukratzen, die ich angesichts der ignoranten Entwertung der Frau hierzulande noch übrig habe. Weil es mir so wichtig ist, der Verachtung gegenüber jenen, die all das hinnehmen, Ausdruck zu verleihen. An der Stelle Mitgefühl und Anteilnahme zu zeigen, wo von Seiten der Regierenden und Medien nichts mehr außer Relativierungen und Verhöhnung der Opfer kommt. Weil es geboten ist, das zu tun. Weil es so wichtig ist, dass wir weiter Worte für das finden, was uns eigentlich ohnmächtig zurücklässt.
Vor diesem Hintergrund ist auch zu lesen, was der „Rathausreporter“ Heiner Effern in seinem Kommentar für die Süddeutsche über Belästigungen junger Frauen auf einer Party im Münchner Rathaus schrieb:
„Eine junge Frau geht ins Rathaus zum Clubbing, voller Vorfreude auf einen Abend mit Gleichaltrigen, und landet hart im politischen und gesellschaftlichen Alltag. Auf einmal sind Flüchtlinge keine abstrakten Personen mehr, die hinter Zäunen in Containern wohnen oder an Wlan-Hotspots herumhängen, sondern sie feiern auf der gleichen Party.“
Hören Sie da auch den leisen Vorwurf durch den Bildschirm kriechen? Dieses: Tja, jetzt wird eure hedonistische Partygeneration eben auch einmal mit der politischen und gesellschaftlichen Realität konfrontiert? Nicht nur, dass es für Effern anscheinend schon zum politischen und gesellschaftlichen Alltag der Bundesrepublik gehört, von jungen Asylbewerbern sexuell bedrängt zu werden, nein, es ist auch etwas, womit wir uns, geht es nach dem Journalisten, aktiv auseinandersetzen müssen. Flüchtlinge als abstrakte Personen hinter Zäunen? Zumindest in einem Rathaus in Ruhe und unbeschwert Party machen, wo das Party machen in vielen Großstädten sonst seit der Flüchtlingskrise zum Spießrutenlauf für Frauen verkommen ist? Das läuft hier, geht es nach Effern, nicht mehr. Sodann stellt er fest:
„Und sie feiern nicht nur, sondern sie überschreiten zumindest gefühlt an diesem Abend geballt die Grenzen, die sich Frauen in Deutschland mühsam erkämpft haben.“
Integrations-Schwierigkeiten?
Ich frage mich, was diese „erkämpften Grenzen“ wert sind, von denen Effern hier redet, wenn ich mir als betroffene Frau im selben Moment immer noch von Männern wie ihm unterstellen lassen muss, dass ihre Überschreitung lediglich ein von mir wahrgenommenes Gefühl darstellt. Etwas, was vielleicht da ist und berechtigt, aber vielleicht, wie Effern es hier andeutet, eben auch nicht. Besonders bizarr erscheint dieser Satz im Zusammenhang mit dem Darauffolgenden, in dem Effern darauf zu sprechen kommt, dass eine der jungen Frauen zunächst lange darüber nachgedacht hätte, ob man das Geschehene überhaupt öffentlich sagen dürfe. Gefolgt von einem pseudo-ernst-theatralischen Plädoyer Efferns, dass man es nicht nur dürfe, sondern auch solle. Der Mann, der eben noch von gefühlten, quasi postfaktischen Wahrheiten in Bezug auf die im Rathaus vollzogenen Übergriffe sprach, rät also fast im selben Atemzug zum offenen Umgang mit jenen Wahrheiten, die er anzweifelt. Dass dies nicht nur einen Widerspruch innerhalb seiner eigenen Argumentation darstellt, sondern es darüber hinaus ziemlich infam ist, einer Frau indirekt gefühlte Wahrheiten zu unterstellen, die trotz aller gutgemeinter und naiver political correctness nicht umhin kommt, die Übergriffe schlussendlich doch öffentlich anzusprechen, scheint Effern nicht zu bemerken. Sensible Lage nennt er das stattdessen, wenn junge Frauen erst angesichts eines offensichtlich zu großen Ausmaßes der Vorfälle den Mund aufmachen. Der böse alte weiße Mann von Rechts einschließlich mir hätte für so viel ideologischen Wahnsinn wohl andere Worte gefunden.
Wichtiger als das Finden deutlicher Worte erscheint bei Effern jedoch eher die Feststellung, dass die Öffentlichmachung solcher „Schwierigkeiten bei der Integration“ vor allem deswegen wichtig sei, damit „dahinwabernden Animositäten“ der Raum entzogen werde. Das macht auch Sinn. Denn wissen wir erst einmal, dass es sich bei der spätestens seit Silvester 2015 /16 stattfindenden Dauer-Bedrängnis deutscher Frauen durch Zuwanderer lediglich um „Schwierigkeiten bei der Integration“ handelt, wird sich kaum einer von uns noch zu ohnehin nur gefühlten „dahinwabernden Animositäten“ hinreißen lassen und einsehen, dass wir das schon irgendwann hinbekommen werden, wenn wir uns nur weiter dem Selbstversuch hingeben und wie unsere Kanzlerin vorschlägt „Flüchtlinge kennen lernen“.
Vor diesem Hintergrund war das Verhalten von Münchens Oberbürgermeister natürlich, wie Effern weiter feststellt, vollkommen richtig. Junge männliche Flüchtlinge auf solche Partys einzuladen, stünde der Stadt gar gut zu Gesicht. Und wenn jemand seine Hände und Zunge nicht bei sich lassen kann, dann gäbe es ja Security, die, wie Effern bemerkt, schnell und konsequent einschritt.
Kulturelle Ursachen der wiederholten Übergriffe auf Frauen sieht er hingegen nicht. Zumindest spricht er sie nicht an. Vielmehr handele es sich um zwei „gesellschaftliche Phänomene“, die es „aufzuarbeiten“ gelte: Alkoholkonsum bei Jugendlichen als angeblicher Grund der Grabschattacken, wie man sie, wie Effern anmerkt, ja schließlich auch von Einheimischen kennen würde und die Erkenntnis, dass Integration eben nicht allein etwas für Wohlfahrtsorganisationen ist, sondern etwas ist, was uns alle angeht.