Energiewende pervers: viel Wind – und dennoch Aufrufe zum Stromsparen. Die Folgen der zerstörerischen Energiewendepolitik werden immer katastrophaler. Die Baden-Württemberger werden zum Stromsparen aufgerufen – schon zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen.
Ein kräftiges Sturmtief wirbelt im Norden Deutschlands Wind auf – viel Wind, sehr viel Wind. Es überquert Norddeutschland und bescherte einen windigen bis stürmischen Tag mit Windböen bei Geschwindigkeiten von 80 km/h bis 90 km/h, an den Küsten bis 120 km/h. Eigentlich keine abnormal hohen Windgeschwindigkeiten, dennoch Stromalarm im Süden.
In einem Zeitalter, in dem es in Deutschland vor Ampeln nur noch so wimmelt, schaltet die Stromampel in Baden-Württemberg auf Rot, nachdem sie tagsüber bereits gelb angezeigt hat. Gelb bedeutet, dass die Baden-Württemberger den Stromverbrauch vorziehen oder gar verschieben sollen, also auf den Sonntagsbraten im Backofen verzichten. Rot bedeutet: Verbrauch vermeiden. Die App empfiehlt kumpelhaft: »Reduziere jetzt deinen Stromverbrauch, um mitzuhelfen, dass Stromnetz stabil zu halten.«
TransnetBW feuert seine Kunden an: »An der Küste ist starker Wind am Sonntag Nachmittag prognostiziert. Wir beobachten die Auswirkungen auf das Stromsystem ganz genau und werden es stabil halten. Mit Ihrer Unterstützung können wir das aber noch besser. Helfen Sie mit!«
»Wir können alle gemeinsam zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen«, flötet TransnetBW seinen Kunden ins Ohr, nachdem eine Landesregierung die vormals sichere und stabile Stromversorgung mutwillig zerstört hat.
Jetzt sind »netzdienliche Maßnahmen« gefordert. Denn: »Es ist nicht genügend Strom dort, wo er gebraucht wird«, heißt es weiter. »Dein Beitrag zur Netzstabilisierung« besteht dann darin, Wasch- oder Spülmaschine dann laufen zu lassen, wenn Wind und Sonne es wollen. Elektroautos können dann ebenso wie das Elektrofahrrad nur nach Windverhältnissen geladen werden. Praktischerweise sollen die irgendwann mal fernabgeschaltet werden können, wenn kein Strom vorhanden ist. Pech am nächsten Morgen, wenn der Akku von E-Auto oder E-Bike leer ist.
Das Unternehmen verrät leider nicht, warum die Netze den Strom nicht speichern, wie das einst die derzeitige Außenministerin Baerbock gesagt hatte.
Im Klartext: Ein Industrieland fällt in vorindustriellen Zeiten zurück und macht sich von mittelalterlichen Windmühlen wieder abhängig. Kein Wunder, dass es an allen Ecken und Enden klappert, wackelt und schließlich zusammenbricht.
Denn die Stromwarnung in Baden-Württemberg ist ein weiteres Alarmsignal, in welch kritische Situation grüne Energiewender Deutschland gebracht haben, auch wenn jetzt unmittelbar keine Stromabschaltungen drohen:
- Der massive Ausbau der Windräder an den Küsten liegt fernab der Verbrauchszentren, ist also alles andere als dezentral.
- Es gibt keine Nord-Süd-Verbindungen, ein Ausbau ist nicht in Sicht.
- Die Windradprofiteure wollen den verstärkten Ausbau in Bayern und Baden-Württemberg – dort weht aber kaum Wind.
- Niemand hat einen Plan, wie die wackligen Windstrommengen ausgeglichen werden sollen. Dafür müssen Kohle oder Kernkraftwerke zur Verfügung gestellt werden. Die aber schalten grüne Maschinenstürmer in Windeseile ab.
Auslöser sind nicht mangelnde Transportleitungen von Nord nach Süd, sondern die Umstellung der Energieversorgung auf zufällige Stromlieferungen von Wind- und Sonnenanlagen.
Je mehr Windräder aufgestellt werden, desto wackliger wird die Stromversorgung. Und hinter jedem Windrad muss ein konventionelles Kraftwerk stehen, das dann Strom erzeugt, wenn der Wind nicht mehr weht. Und das ist meist der Fall. Denn nur 1.800 Stunden im Jahr liefert ein durchschnittliches Windrad Strom, die restlichen 6.960 Stunden steht es still. Ab Windgeschwindigkeiten von etwa 90 km/h werden die Windanlagen abgeschaltet, um eventuelle Schäden zu vermeiden.
Ergebnis der sogenannten »Energiewende«: Eine Wirtschaft des Strommangels. Strom muss dabei rationiert werden, wie das Entwicklungsländer tun. Und lernen von Südafrika und seinen »load sheddings«, stundenweisen Stromabschaltungen, damit die Lichter nicht endgültig ausgehen.
Die Baden-Württemberger sollten es dem grünen Ministerpräsidenten Kretschmann danken, dem Abschaltministerpräsident, der die Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerkes Philippsburg in die Luft sprengen ließ und damit ein sichtbares Zeichen setzte: Kernkraftwerke aus! Ihm und seinen grünen Truppen steht das Verdienst zu, dem einstigen Industrieland Baden-Württemberg die Grundlage unter den Füßen weggezogen zu haben: eine sichere und preiswerte Energieerzeugung. Die Schäden sind kaum mehr wiedergutzumachen. Eine wacklige Stromversorgung zu extrem hohen Preisen treibt die Industrie außer Landes.
Waren frühere Ministerpräsidenten wie Lothar Späth Aufbauminister-Präsidenten, so ist Kretschmann Abbruch-Ministerpräsident. Ob spätere Generationen einmal dieser gigantischen Freveltat gewahr werden?