Beim politischen Umgang mit Corona und dem Schutz der Bevölkerung wird das Scheitern an der Wirklichkeit immer offenkundiger. An dieser Einsicht kommen auch die bisher weitgehend unkritischen Medien immer weniger vorbei. Zur bitteren Realität der Corona-Politik gehören unter anderem: Impfnebenwirkungen und -schäden, die immer deutlicher zutage treten, die negativen Auswirkungen der Lockdowns auf Wirtschaft und Gesellschaft, die Auswirkungen der Isolation und des Masken-Tragens auf die Gesundheit – physisch wie psychisch – insbesondere von Kindern und Jugendlichen.
Nun sendete am Sonntag das ZDF einen Bericht bei Berlin direkt, in dem mit der Corona-Politik abgerechnet wird. Der Titel: „Die fatale Bilanz der Pandemiepolitik“. Sie beginnt mit dem Hinweis: „Der Staat hat die Pflicht, seine Bürgerinnen und Bürger vor Gefahren zu schützen. Wie weit ist er in der Corona-Pandemie gegangen? War er übergriffig?“ Die bayrischen Ausgangssperre im ersten Pandemiejahr wurden vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig am 22.11.2022 als rechtswidrig beurteilt, da die Regelungen über das Verlassen der eigenen Wohnung mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht vereinbar waren. Der Staat als Schutzmacht: Oder doch ein Fremder im eigenen Land?, fragt das ZDF an dieser Stelle.
„Dass es auch schwere Nebenwirkungen gibt, ist mittlerweile Konsens“
Und weiter: „Es gab das einsame Sterben alter Menschen, es gibt viele tiefe Wunden. Es gab den Versuch der Aufklärung.“ Berlin direkt zitiert aus dem Bericht des Sachverständigenausschusses zur Evaluation der Corona-Maßnahmen „das nüchterne Ergebnis“: „Insgesamt ist ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Inzidenz und der Maßnahmenstärke nicht erkennbar.“ Und: „Kontroverse Meinungen dürfen nicht ausgeklammert werden.“
Das ZDF bemerkt, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach kein Wort des Bedauerns geäußert habe, als er bei der Pressekonferenz am 2. November 2022 zugab, Kita-Schließungen zu Beginn der Pandemie wären nicht nötig gewesen. Lauterbach habe sich der Virus-Bekämpfung verschrieben und den möglichen Spätfolgen wie Long-Covid. Eingeblendet wird er bei Anne Will, wo er am 13. Februar 2022 behauptete, Impfungen seien mehr oder weniger nebenwirkungsfrei, das müsse immer wieder gesagt werden. Und: „Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, das sind ja zum Teil Opfer der schäbigen Desinformation in den sozialen Medien gewesen.“ Dass es auch schwere Nebenwirkungen gibt, ist mittlerweile Konsens, so das ZDF dagegen.
Braucht es den schonungslosen Rückblick auf die Corona-Politik, wie er immer wieder gefordert wird? Hier kommen in der ZDF-Sendung nur zwei Politiker zu Wort, die nicht der Meinung sind. Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen, meint, nachträglich ein Gremium einzusetzen, das sich mit der Pandemie beschäftigen wird, „bringt uns nicht wirklich weiter“. Und der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Andrew Ullmann, sagt, man habe Fehler gemacht, und jeder Mensch mache Fehler, es sei Natur der Sache, man müsse eine Fehlerkultur leben. Immerhin schließt das ZDF mit der Bemerkung: Fast drei Jahre Pandemie, viele offene Wunden, von grundsätzlicher politischer Fehlerkultur kann aber nicht die Rede sein.
Pathologe fordert mehr Obduktionen
Aber nicht nur beim ZDF scheint sich der Wind zu drehen. In diesen Tagen mehren sich die Indizien dafür, dass die bisherigen Erzählungen über die Corona-Politik nicht mehr durchgehalten werden können, besonders auch, was die Impfschäden angeht.
Die Welt veröffentlicht ein Interview von Tim Röhn mit dem Pathologen, Peter Schirmacher, der sich mit Todesfällen nach der Covid-Impfung befasst und zu unentdeckten Impfschäden forscht. Schirmacher fordert eine offene Debatte und fordert, dass mehr Obduktionen durchgeführt werden. In seiner Studie ist er zum Ergebnis gekommen, dass „es tödlich verlaufene Herzmuskelentzündungen als Folge der mRNA-Vakzinierung gegen Sars-Cov-2 geben kann und dass sie ein typisches, einheitliches Bild zeigen“. In über 50 geprüften klinischen Fachpublikationen wären insgesamt dreistellige Fallzahlen von schweren Myokarditisverläufen einschließlich Todesfällen berichtet. Die Möglichkeit, dass man an einer Impf-induzierten Herzmuskelentzündung versterben kann, bezeichnet er als „gesicherte Fakten“.
Die Kinder-Maskenpflicht: ein fataler Fehler
In einem anderen Beitrag der Welt schreibt Harald Martenstein, dass zurzeit in Deutschland viele Kinder sterben, weil Politiker eine Reihe von Fehlern gemacht haben. Die Kinder-Maskenpflicht sei einer davon. Er beklagt, dass jeglicher Widerspruch verbal niedergeknüppelt wurde.
Die Folgen der Coronapolitik haben unsere Kinder nicht körperlich krank gemacht, diese Politik hat auch massenhaft psychische Schäden verursacht und Bildungschancen massiv beschädigt. „Die Kinder trugen ständig Maske. Stundenlang, Tag für Tag, sahen Sechsjährige kein vollständiges Gesicht.“ Es sei normal, dass in einer solchen Situation Fehler gemacht werden. „Was aber niemals normal sein darf ist ein Debattenverbot.“ Martenstein hat die Hoffnung, dass die Neoautoritären aus ihren Fehlern lernen und umgänglicher werden, mittlerweile aufgegeben. „Gegen die jetzt grassierende Krankheitswelle empfehlen manche, allen Ernstes, eine Rückkehr zur Maskenpflicht.“
Im Ausland ist man Deutschland voraus
Die vielleicht deutlichste Reaktion, jedenfalls in der westlichen Welt, ist in Nordamerika feststellbar. Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der für viele schon als künftiger Präsidentschaftskandidat gilt, hat die Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Impfhersteller angekündigt. Die Impfhersteller hätten den Menschen nicht die Wahrheit gesagt über die Risiken der Injektionen. Die Premierministerin von Alberta, Danielle Smith, hat als erste westliche Politikerin Ungeimpfte um Entschuldigung gebeten. Sie hat aber noch mehr getan: Sie hat die verantwortlichen Politiker entlassen und versichert, dass es nie wieder Lockdown-Maßnahmen geben würde (TE berichtete).
Bei einem der eifrigsten Unterstützungsmedien von Karl Lauterbach, dem Spiegel, hat sich der Wind allerdings noch nicht gedreht. Das Magazin schließt aus der Lockerung der strengen Zero-Covid-Politik in China – vermutlich ausgelöst durch die Demonstrationen im Land – ein „Covid-Chaos“, das nun herrsche wie einst in Europa, und zitiert damit „das renommierte chinesische Wirtschaftsmagazin ‚Caixin‘“. Schon jetzt seien Kliniken überfüllt und Medikamente kaum noch zu bekommen. Der Politikwechsel sei auf ein unvorbereitetes Gesundheitssystem gestoßen, so der Spiegel-Korrespondent in Peking.
Anmerkung: Die ursprünglich in diesem Artikel erwähnte Präsentation des Datenanalysten Tom Lausen auf Basis von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich als vermutlich fehlerhaft erwiesen. 14.12.2022