Und täglich grüßt das Pattex-Kind. Die Übergriffe der Klima-Extremisten der „Letzten Generation” und ihrer Bündnisgenossen sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltags in Deutschland. Wer hoffte, dass auch dieser Trend nach einigen Monaten den Weg alles Irdischen gehen würde, muss langsam feststellen, dass die Zeichen auf eine dauerhafte Zwangsbeglückung durch die Klima-Extremisten stehen. Erst in den letzten Tagen erweiterten sie ihr Territorium von Straßen und Gemäldegalerien, auf Konzertsäle und Flughäfen. Auch Vandalismus in der Form der Beschmierung des öffentlichen Raumes, sowie die besonders verwerfliche Vernichtung von Lebensmitteln in Supermärkten durch die Extremisten, konnte man bereits in anderen Ländern beobachten, sodass es nur als eine Frage der Zeit erscheint, bis auch diese „Aktionen” in Deutschland Fuß fassen.
Das ist umso bemerkenswerter, da die Förderung der diversen Gruppierungen von Klima-Extremisten durch den Climate Emergency Fund mittlerweile hinlänglich bekannt ist. Nachdem Tichys Einblick bereits nach dem Angriff auf die Sonnenblumen von van Gogh als erstes Medium im deutschsprachigen Raum einen ausführlichen Blick auf die Hintermänner und -frauen rund um Kennedy, Getty & Co. warf, konnte auch der Mainstream diese Verbandelung nicht länger ignorieren. Vor allem der Name der Ölerbin Aileen Getty findet nunmehr regelmäßig Erwähnung, zumal Getty sich selbst vor rund einem Monat im Guardian exponierte und mit apokalyptischer Rhetorik vom Weltenbrand den Pattex-Kindern ihren Segen erteilte. Wer allerdings noch etwas mehr nachgräbt, stellt fest, dass sie dies – ebenfalls beim Guardian – vor über einem Jahr bereits angekündigt hatte. Die Mitautorin ihres damaligen Kommentars besticht ebenfalls durch einen klingenden Namen: Rebecca Rockefeller Lambert.
Die Allianz der Millionäre & Revolutionäre
Der einseitige Fokus auf Getty in deutschsprachigen Medien suggeriert dabei aber fälschlicherweise das Bild es handle sich hier womöglich nur um fehlgeleitete Philanthropie einer von Schuldgefühlen geplagten (und womöglich gelangweilten) Millionärin. Kaum jemand spricht, z.B., über die weitreichenden Vernetzungen der Hauptakteure des Climate Emergency Fund mit der Bill & Melinda Gates Stiftung. Auch die Tatsache, dass der Regisseur Adam McKay, der Ende 2021 auf Netflix das Propaganda-Machwerk „Don’t Look Up” verantwortete, seit September 2022 im Vorstand des Climate Emergency Funds sitzt und sich mit einem Willkommensgeschenk von $ 4 Millionen ein gutes Gewissen erkaufte, wird gerne übersehen.
Einen genaueren Blick ist auch der Beirat des Climate Emergency Fund wert. Dass sich dort die üblichen Verdächtigen aus Öko-NGOs finden, überrascht wenig. Deren Vernetzungen aber entwerfen ein vollständigeres Bild der von den finanzierenden Oligarchen unterstützten Ideologie. Denn während die „Letzte Generation” ja nur den totalen gesellschaftlichen Umbau innerhalb unseres bestehenden Systems verlangt, fordern die Radikalen der „Extinction Rebellion”, dass Regierungen entweder auf ihre Forderungen eingehen, oder sie von den Extremisten „zu Fall gebracht” würden.
Der Gründer von „Extinction Rebellion”, Roger Hallam, nimmt dabei, wie er in einer Rede vor Amnesty International am 4. Februar 2019 ankündigte, auch Kollateralschäden in Kauf: „Ja, einige könnten dabei sterben.” Laut seinem Mitstreiter Stuart Basden geht es dabei auch „nicht um das Klima”, sondern um die Zerstörung des Patriarchats, der Heteronormativität und eigentlich der gesamten westlichen Zivilisation. Da müsste selbst ein Haldenwang sich anstrengen, das noch in Einklang mit dem Grundgesetz zu bringen.
Es war aber niemand geringerer als der Klima-Vordenker Bill McKibben, der 2018 einen offenen Brief mitunterzeichnete, in dem er dazu aufrief, sich der „Extinction Rebellion” anzuschließen. Eben dieser McKibben sitzt aber auch im Beirat des Climate Emergency Fund. Gesellschaft leistet ihm dort auch die Marketing Expertin Bich Ngoc Cao, die sich mit ihrem Einsatz für Migrationspropaganda durch kreatives „Storytelling” einen Namen unter philanthropen Oligarchen machte, sowie der stellvertretende Chefredakteur des New York Magazine, David Wallace-Wells, dessen Buch „Die unbewohnbare Erde” 2019 mit einem Cover in bester Spiegel-Tradition auftrumpfte (nur mit dem Unterschied, dass diesmal nicht der Kölner Dom, sondern die Londoner Tower Bridge unter Wasser stand) und somit folgerichtig auch einen festen Platz auf dessen Bestseller-Liste einnahm.
Von der Propaganda zur Finanzierung des Extremismus
Je mehr man sich mit den oligarchischen Strukturen der Unterstützer der Klima-Extremisten befasst, desto deutlicher treten die tief reichenden Wurzeln all dieser Bewegungen hervor. Die selben Figuren, die oftmals bereits seit 20 oder 30 Jahren mit Filmen, Büchern, Artikeln und sonstigem Panikgeschrei den Weltuntergang an die Wand malen, sind nun, da die volkserzieherischen Bemühungen von Film und Fernsehen zunehmend wirkungslos verhallen, dazu übergegangen, Extremisten öffentlich zu fördern und zu finanzieren.
Denn professionell sind sie, wie aus einem Interview einer österreichischen Klima-Extremistin unlängst hervorging. Die selbstlose Aufopferung für das Klima ist eben doch nicht gratis, wenn man den Worten der Extremistin glauben darf. Sie selbst sei zwar eine 52-jährige Chemikerin, dennoch zieht sie es vor demnächst über ein „freiberufliches, versteuertes Nebeneinkommen über 20 Wochenstunden Aktivismus” zu verfügen. Die Abrechnung beim Climate Emergency Fund erfolgt über eine deutsche Kontaktadresse, zahlen tun „reiche Leute, die ein schlechtes Gewissen haben”.
Kennedy, Getty, Disney, Rockefeller … so lauten nur einige der klangvollen Namen, die den Climate Emergency Fund und ähnliche NGOs unterstützen und damit aktiv das politische Alltagsgeschehen in Deutschland und weiten Teilen Europas ungestört beeinflussen. Es ist altes Geld, das sich hier öffentlich bemerkbar macht, was insofern bemerkenswert ist, da altes Geld meist eher im Hintergrund agiert. Doch die Erben der 3. und 4. Generation scheinen hier nun eine Kehrtwende vorzunehmen. Indoktriniert von Elite-Universitäten und vollkommen ohne Bezug zu den Lebensrealitäten ihrer Vorfahren, die diese Imperien aufbauten, werden sie von einem Selbsthass übermannt, der jegliches Differenzierungsvermögen abtötet.
Selbst wenn man nachweislich argumentieren könnte, dass die Epoche fossiler Brennstoffe sich zu Ende neigt, dann noch sollte man deren Nutzung in den letzten 200 Jahren zumindest als zweischneidiges Schwert sehen, denn sie trugen zu einer Schaffung noch nie dagewesenen Wohlstands auf Erden bei, eines Wohlstands der Milliarden von Menschen auf ein Lebensniveau hievte, das selbst jenes der Könige der Vergangenheit übertrifft. Doch Leute wie Getty und Rockefeller können nur im Ton höchster Verachtung über die Errungenschaften ihrer Vorfahren reden. Getrieben vom Bewusstsein ihrer eigenen Impotenz, der Welt nichts Vergleichbares gegeben zu haben, sind sie einem religiösen Wahn anheim gefallen. Anstelle der christlichen Erbsünde sind sie besessen von der fossilen Erbsünde ihrer Vorväter, eine Erbsünde, die sie mit ständigen Ablasszahlungen zu tilgen suchen.
Der Kampf der Häretiker um ideologische Vorherrschaft
Dass man dafür ganze Nationen, ja das gesamte Wirtschaftssystem Europas, aus den Angeln zu heben bereit ist, verkommt dabei fast zur Nebensache für diese Oligarchen. Wie Aileen Getty in ihrem letzten Beitrag im Guardian selbst schrieb: „Ich hänge nicht in der Vergangenheit. Ich möchte eine bessere Zukunft bauen.” Diese scheinbar harmlose Formulierung erinnert aber nicht zufällig an vergleichbare sozialistische Utopien der Schaffung eines „neuen Menschen”, die von mittelalterlichen Häresien, über die französische Revolution, bis hin zu den zahlreichen Revolutionen des 20. Jahrhunderts immer wieder auftauchten. In der letzten Ausgabe von Tichys Ausblick verwies Marco Gallina bei der Einordnung des ideologisch-religiösen Hintergrunds der Klima-Extremisten auf ein Zitat Hillaire Bellocs, der alle erfolgreichen Ideologien der europäischen Geschichte als „Häresien des Christentums” definierte, die jeweils eine pervertierte Form des christlichen Erlösungsgedankens für sich beanspruchten.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass mit dem Rückzug des Christentums aus dem öffentlichen Raum der Kampf um dessen Nachfolge als einendes Glaubenssystem begann.
Wer sich fragt, wie man diesen Klima-Häretikern beikommen kann, wird es wohl tunlichst vermeiden sich dabei an den Methoden des Mittelalters, das mit Häretikern eher wenig zimperlich umzugehen pflegte, zu orientieren, wenngleich ich niemanden verurteile, der diesen Methoden zumindest eine gewisse Wirksamkeit attestiert. Man muss aber unweigerlich zu der Schlussfolgerung kommen, dass die wirksame Unterdrückung des Extremismus der Klima-Häretiker nur mit dem Entzug ihrer Glaubensgrundlage beginnen kann. Im öffentlichen Diskurs bedeutet dies: die Bestreitung der Behauptung, das Weltklima wäre durch den Menschen machbar!
Denn an dieser Stelle krankt es bei der Politik: unabhängig davon wie ertragreich die eigene Vorteilsnahme aus grüner Lobbypolitik für Politiker auch sein mag, jeder Dialog mit Vertretern der Klima-Häretiker beginnt unweigerlich mit dem Glaubensbekenntnis zum menschengemachten Klimawandel und seinen desaströsen Folgen für die Menschheit. Einen ähnlichen Kniefall vor der kulturellen Hegemonie der Klima-Häretiker begehen auch regelmäßig Museen oder – wie erst vor wenigen Tagen – die Elbphilharmonie, wenn sie auf die Störung ihres Kulturbetriebes mit salbungsvollem Verständnis für die Anliegen der Extremisten reagieren.
Doch mit solchen Bekenntnissen erkennt man den Kern der Klima-Häresie bereits an, wodurch eine prinzipielle Opposition zu den Extremisten unmöglich wird. Wo Politiker und Medienvertreter lediglich opportun sind, muss man den Klima-Häretikern zumindest zubilligen, dass sie in ihrem Wahn konsequent sind. Wer deren Behauptung widersprechen möchte, dass die menschengemachte Klimakatastrophe kompromisslose Störungen des öffentlichen Lebens rechtfertigt, kann dies nur auf der Basis tun, dass man die grundlegende Prämisse des von Menschen steuerbaren Klimas in Frage stellt. Nur wer den Häretikern ihr Dogma entzieht, kann ihrer Herr werden.
David Boos ist Organist, Dokumentarfilmer und Journalist für den European Conservative und andere Magazine.