Eine kleine Google-Suche hätte genügt und Jana Genth hätte gewusst, wer Maxwell Chikumbutso ist. Ein Betrüger, der mit Storys prahlt, wie: Er habe ein Auto erfunden, das seinen eigenen Strom zum Antrieb produziert. Diese Recherche hat Genth offensichtlich unterlassen und Chikumbutsos Story verbreitet, er hätte einen Fernseher erfunden, der für sich und andere Geräte Strom produziert. Zudem verbreitete sie seine Legende, es sei Rassismus, dass seine Erfindung in Amerika und Europa nicht vertrieben werde.
Die Tagesschau bedauert den Fehler: „Hohe Qualitätsansprüche an journalistische Arbeit sind uns sehr wichtig, und wir gehen davon aus, dass alle Korrespondentenberichte, die wir veröffentlichen, vorab nach allen journalistischen Grundregeln geprüft wurden.“ Jetzt arbeite man gemeinsam daran, die Abläufe weiter zu verbessern.
Doch problematisch waren auch die Abläufe der ARD, als es darum ging, die spektakuläre Falschmeldung zu berichtigen. Die Tagesschau hatte am Freitag auf ihrer eigenen Internetseite und über Twitter die hanebüchene Story verbreitet. Darauf meldeten sich viele Nutzer, die sich über den offensichtlichen Quatsch lustig machten. Worauf wiederum die Tagesschau die Beiträge löschte. Es dauerte fast volle drei Tage, bis sich das Nachrichtenformat über einen Blogeintrag erklärte. Drei Tage, in denen Menschen glauben mussten, es gebe einen Fernseher, der die Stromkrise lösen kann. Zumindest ging es so den Menschen, die öffentlich-rechtlichen Medien vertrauen und keine privaten Medien konsumieren.