Masken würden nicht helfen, sich vor dem Corona-Virus zu schützen. Sie seien sogar gefährlich. Denn sie vermittelten das Gefühl einer trügerischen Sicherheit. Das war einmal die Position der Bundesregierung samt des „Robert Koch-Instituts“ (RKI). Ist gar nicht so lange her. Im März 2020. Als es in Deutschland noch nicht genug Masken gab, warnten RKI und Gesundheitsministerium vor der trügerischen Sicherheit der Masken. Meinungen können sich ändern. In der Wissenschaft – und in der Politik erst recht.
Doch der Leverkusener ist Gesundheitsminister und die Regierungsparteien folgen ihm des guten Friedens zuliebe – inklusive der FDP, die damit ihre Wahlversprechen bricht. Deswegen gilt in Fernzügen ab 1. Oktober eine FDP2-Maskenpflicht. Und die Länder sollen sie inklusive anderer Maßnahmen ebenfalls flächendeckend ausrufen, wenn ein Notstand ausbricht, dessen Kriterien der Bund nicht präzise definiert hat. Bevor das passiere, müssten erst Vorhängeschlösser geknackt werden, versprach zwar Justizminister Marco Buschmann (FDP2). Aber wie das geht, zeigte ihm Lauterbach am Wochenende. Da holte er den Chef-Wissenschaftler Christian Drosten aus dem Medien-Asyl zurück: Im Dezember sei es nicht auszuschließen, dass es theoretisch möglich sei, dass vielleicht … prompt waren die Alarm-Schlagzeilen wieder da, die den deutschen Sonderweg in der europäischen Pandemie-Politik freigemacht haben.
Die FFP2-Maske sei zwar wirkungsvoller. Aber nur, wenn sie präzise angesetzt sei. Deswegen werde sie in Krankenhäusern dort eingesetzt, wo eine hohe Ansteckungsgefahr gilt. Allerdings müsse das Personal dafür eigens geschult werden, sagt Walger der Berliner Zeitung. Und selbst dann würde es ein großer Teil des Personals falsch machen. Denn nur, wenn die FFP2-Maske richtig sitze, wirke sie auch. Deswegen brauche es ein Modell, bei dem auch ein Band durch den Nacken verläuft. Zudem würden die Ärzte an ihren Masken die Schwachstellen durch Schaumstoff-Polster ausbessern.
Die Datenbasis, auf der die Bundesregierung die FFP2-Maske vorschreibe, sei nicht ausreichend. Hinzu komme, dass gar nicht genug taugliche Masken da seien. Nicht mal für die Krankenhäuser. Es sei viel untaugliches Material aus China auf dem Markt – der nicht gut genug reguliert sei. Weil aus all diesen Gründen die Fehlerquote höher sei, hält es Walger für einen Fehler, die FFP2-Maske verbindlich vorzuschreiben.
Walger ist nicht alleine. Auch das RKI sieht die FFP2-Masken kritisch. Der Welt-Journalist Tim Röhn hat auf Passagen des Instituts aufmerksam gemacht, in denen es heißt: „Beim korrekten Einsatz von FFP2-Masken besteht ein erhöhter Atemwiderstand.“ Dazu, ob die Masken langfristig schadeten, fehlt es an Untersuchungen, weil sie bisher nicht breit eingesetzt worden seien. Aber bei untersuchtem Personal aus dem Gesundheitsbereich hätten sich Atembeschwerden und „Gesichtsdermatitis“ gehäuft. Also akute oder chronische Entzündungen der Gesichtshaut.