Berlin. Das Ansehen der öffentlich-rechtlichen Sender ist massiv erschüttert: Nur noch 40,4 % der erwachsenen Bürger haben noch Vertrauen in die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Bemerkenswert: 26 %, die bislang Vertrauen hatten, haben dieses in letzter Zeit verloren. 19,5 % der Befragten hat schon zuvor kein Vertrauen. Das bedeutet: Aktuell haben 45,5 % der Erwachsen kein Vertrauen mehr in das Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag des Magazins Tichys Einblick hervor. Befragt hat INSA 1.002 Bundesbürger über 18 Jahren.
Nur noch eine knappe Mehrheit von 45,4 % der Befragten ist der Meinung, dass die Öffentlich-Rechtlichen objektiv oder eher objektiv berichten. 41,6 % glauben das dagegen nicht mehr. Dass die Sender unabhängig von Interessengemeinschaften und staatlichen Einflüssen sind, glaubt sogar nur noch eine Minderheit. Nur 33,7 % gehen davon aus, dass die Sender unabhängig sind von Interessensgruppen, 47,8 % sieht Abhängigkeiten. Und nur 34,6 % glauben, dass ARD und ZDF unabhängig von staatlichen Einflüssen sind – 48,5 % sehen dagegen Staatsnähe. Selbst bei dem Auftrag, die Meinungsbildung der Bürger zu stützen und zu fördern, ist eine Mehrheit von 45,4 % der Auffassung, dass die öffentlich-rechtlichen Sender diesen Auftrag nicht oder eher nicht erfüllen. Nur 38,1 % glauben, dass dies den Sendern gelingt.
Das dürften auch Gründe dafür sein, dass inzwischen ein Viertel der Bundesbürger die Programme der Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr einschaltet. Nur noch 74 % der Bundesbürger nutzt die Angebote von ARD und ZDF. Dabei ist der Anteil unter den Grünen-Anhängern mit 87,7 % mit Abstand am größten, gefolgt von SPD-Anhängern (83,6 %) und Unions-Wählern (78,4 %). Deutlich geringer ist der Konsum unter den Anhängern der kleineren Bundestagsparteien. Bei der FDP schauen und hören noch 68,4 % öffentlich-rechtlich, unter den Anhängern der Linken sind es 67,4 %, unter AfD-Wähler nur 55,3 %.