Tichys Einblick
Habecks Wahrheiten

Nach Habecks Totalausfall: Wie werden die deutschen Amtsblätter das erklären?

Robert Habeck empfiehlt Handwerkern, Händlern und produzierenden Unternehmen einfach aufzuhören, damit sie nicht in die Pleite rutschen. Das ist also die grüne Wirtschaft – Stillstand. Das ist Habecks Programm. Jetzt warten wir freudig auf die Rechtfertigung seiner Presse-Freunde.

Screenprint: ARD/maischberger

Es ist ein sanftes Interview, das Sandra Maischberger mit Robert Habeck in ihrer Talkshow führt. Bei TE hat sich unser Nacht-Reporter Mario Thurnes dazu wie folgt gewundert:

„Maischberger lässt ihrer Bewunderung freien Lauf: ‚Man hatte das Gefühl, Sie haben in einen Abgrund geblickt.‘ Würde sie jetzt auf die Knie rutschen, ihm einen Ring anbieten und um seine Hand anhalten, würde das auch keinen mehr zusätzlich irritieren.“

Wirre Theorien
Bei Maischberger rät Habeck Unternehmen: Vor Insolvenz einfach aufhören zu arbeiten
Aber dann kommt die Stunde der Wahrheit; war es Maischbergers Absicht, Habeck in Sicherheit zu wiegen? Sie lässt ihn plaudern, fragt weiterhin nur sparsam, aber ihr Mienenspiel ist grandios: spöttisch, mitleidig, irritiert. Dazu weiter Mario Thurnes:

„Von Maischberger hat Habeck nur eins zu fürchten: dass sie ihn reden lässt. Die Atomkraftwerke brauche Deutschland nicht, weil mit ihnen die Strompreise ja auch gestiegen seien, sagt er von sich aus. Wirklich, das tut er. Wäre Habeck Arzt, würde Habeck nach einem Bruch auf einen Gips verzichten, weil mit dem das Bein ja auch noch gebrochen wäre. Und dann passiert etwas, womit kein Zuschauer von Maischberger noch gerechnet hätte: Sie stellt eine Nachfrage. Wenn es denn aber an Strom fehle und Unternehmen nicht mehr produzieren könnten, gingen sie ja pleite: ‚Rechnen Sie mit einer Insolvenzwelle?‘, fragt Maischberger.

Es folgt die Geburtsstunde von Robert-Antoinette Habeck. Nein, damit rechne er nicht. Sie könnten ja auch einfach aufhören zu produzieren. Dann sind sie nicht insolvent, hörten nur auf zu verkaufen. Denn: ‚Es kann sein, dass sich bestimmte Geschäfte nicht mehr rentieren.‘ Nun kommt sogar Maischberger nicht mehr an Nachfragen vorbei: Wenn sie aufhören zu produzieren, haben sie keine Einnahmen mehr, aber weiterhin Kosten. Gehen sie dann nicht doch in die Insolvenz? Nein, sie müssen einfach nur rechtzeitig aufhören zu produzieren.“

Hört auf mit Wirtschaft

Ein Wirtschaftsminister empfiehlt, einfach aufzuhören mit Wirtschaft. Ende. Schluss. Stillstand. Die Brötchen kämen ja eh billiger aus der Großbäckerei. Wer braucht schon Blumen? 

Habecks Morgenthau-Plan für Deutschland – die Stilllegung seiner Wirtschaftsbereiche bis auf das Allernotwendigste zum Überleben, unterstellen wir, dass er uns wenigstens das Dahinvegetieren noch gönnt – ist kein Zufall. Er folgt der vielgelobten Italoamerikanerin Mariana Mazzucato; sie habe sein Leben verändert. Von Mariana Mazzucato hatte Robert Habeck gelernt, dass „sich Missionen im Kampf gegen die Erderwärmung in dem Augenblick rechtfertigen lassen, in dem die Gesellschaft den Richtungswandel hin zum Umweltschutz akzeptiert“. Es ist alles nur eine Frage des Bewusstseins, der Erschaffung des Neuen Menschen. Klaus Rüdiger Mai hat Robert Habecks glühende Verehrung von Mazzucato und ihren wirren Thesen aufbereitet und als Grundlage seines Denkens beschrieben. Das ist Habecks gedankliche Welt, daran orientiert er sich.

Mariana Mazzucato
Die Frau, deren Wirtschaftsvorstellungen Robert Habeck umsetzen will
Der Staat hat die Energieversorgung dieses Landes zerstört: Jetzt soll er ihm eine neue Richtung mit minimiertem Energieverbrauch geben, der von den Windrädern gelegentlich gerade noch ermöglicht wird. Die Idee, dass der Staat die Richtung der Wirtschaft bestimmen soll, hat Robert Habeck aber nicht von Lenin oder Stalin, sondern von Mariana Mazzucato: „Entsprechend kann die Rolle des Staates sich nicht darauf beschränken, im Falle ihres Versagens reaktiv Märkte zu reparieren, sondern er muss Märkte explizit mitgestalten, um die Resultate zu erbringen, die die Gesellschaft braucht. Er kann und sollte die Richtung bestimmen, in der die Wirtschaft sich entwickelt; er sollte als ‚Investor erster Instanz‘ fungieren und Risiken übernehmen. Er kann und sollte Märkte so gestalten, dass sie einen Zweck erfüllen.“

Der Staat ist für Mazzucato wie für ihren Schüler Robert Habeck alles: „Nur der Staat hat die Möglichkeit, diesen Wandel im benötigten Maße zu dirigieren; nur er kann die Art und Weise umgestalten, in der wirtschaftliche Organisationen geleitet werden, wie ihre Beziehungen strukturiert sind und in welcher Beziehung die einzelnen Akteure von Wirtschaft und Zivilgesellschaft zueinander stehen.“

Und jetzt also: Produktion einstellen.

Kein Versprecher, sondern Programm

Nein, das Interview bei Maischberger war kein Versprecher. Es ist Programm: Das Ende der Wirtschaft, wie wir sie kennen und die Übernahme der Grundversorgung, so weit man die noch braucht, durch Staatenlenkung.

Angeblich falsches Zitat
Baerbock verpflichtet
Bemerkenswert wird heute sein, wie die deutschen Amtsblätter und Regierungssender wie SPIEGEL, FAZ und SZ sowie ARD und ZDF das Maischberger-Interview zurückholen. Wir erinnern uns: Am Wochenende wurde Annalena Baerbocks seltsames Demokratieverständnis bekannt. Sie hat wörtlich gesagt: 

„Wenn ich den Menschen in der Ukraine das Versprechen gebe: ‚Wir stehen an eurer Seite, so lange, wie ihr uns braucht‘, dann will ich auch liefern. Egal, was meine deutschen Wähler denken: Ich möchte für die Ukraine liefern. Und deshalb ist es für mich immer wichtig, immer sehr offen und eindeutig zu sein. Und das bedeutet, dass ich bei jeder Maßnahme, die ich ergreife, eindeutig machen muss, dass diese Maßnahme so lange hält, wie die Ukraine mich braucht.“

An dieser Aussage ist eigentlich nichts zu deuteln und zu rütteln. Nun erleben wir, dass diese Aussage angeblich eine russische Desinformationskampagne ist. Wir bei TE haben nur die öffentlich zur Verfügung gestellte Rede der Außenministerin wiedergegeben. Um die abzutippen und ihr schlichtes Englisch zu übersetzen, braucht es keine fremde und feindliche Macht. Wie Robert Habeck reicht es bei Annalena Baerbock, sie einfach sprechen zu lassen und ihr zuzuhören. Es folgen Ungeheuerlichkeiten.

Fraglich ist, warum die Amtsblätter und Regierungssender das Märchen in die Welt setzen, Baerbock habe etwas anderes gesagt, wobei sie genau das gesagt hat, was sie gesagt hat und was korrekt wiedergegeben wurde.

Warum ich die olle Kamelle aufwärme: Ich freue mich auf den heutigen Tag. Vermutlich wird die brave Sandra Maischberger als Mata Hari der Russen enttarnt werden; als eingeschleustes U-Boot, als Putin-treue Moderatorin, die Habeck mit ihren schönen braunen Augen zum Irrsinn veranlasst habe.

Wir dürfen gespannt sein.

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