Plasberg ist aus dem Urlaub zurück und das Thema ist: „Frieren im Winter, bangen um Jobs: Was kommt, wenn uns das Gas ausgeht?“. Diese Themen wurden trotz einiger interessanter Gäste nicht beantwortet. Auch wie man verhindern will, dass das Gas ausgeht, wurde nicht besprochen.
Da hätten die anwesenden Politiker, Saskia Esken und Jens Spahn, möglicherweise die Fehler der Politik adressieren müssen. Eine Politik, die ihre jeweiligen Parteien vorangetrieben haben. So mimt Spahn die Opposition, die findet, arme Haushalte müssten mehr entlastet werden. „Belasten geht schnell, beim Entlasten hält uns der Kanzler hin“, sagt Spahn. Esken verteidigt sich, man habe doch schon so viele Milliarden an Unterstützung ausgeschüttet und mehr sei ja schon in Planung für irgendwann. Es bleibt bei eher halbherzigen Beschuldigungen der Politik des jeweils anderen. Man merkt: Mit den vertauschten Rollen kommen die beiden nicht gut zurecht.
Ihre Einwände werden mit einem metaphorischen Achselzucken quittiert. Ja, ist schlecht, wenn Alte mit 1.000 € Rente 230 € Mehrkosten tragen müssen. Nur aufregen will sich keiner darüber: Dann müsste man vielleicht noch Lösungen entwickeln.
Spahn erwähnt in einem Halbsatz, dass die Bemühungen der Politik mehr Schein als Sein sind. Atomkraft wird durch Spahn in einem Halbsatz abgebügelt, und die Misere entblößt: Bisher wurde nur ein (1, one, une, yi) Kohlekraftwerk wieder neu ans Netz genommen. Aber auch das kann die Diskussion nicht anheizen.
Es gibt auch interessante Momente: So wird einer der Gäste als „der mächtigste Mann Deutschlands“ vorgestellt. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur. Ein Bürokrat und Planer. Und auch der Mann, der entscheidet, wer Gas erhält und wer nicht. Er fürchtet den Gasmangel, äußert die Sorge deutlicher als jeder andere in der Runde. Wenn er von der „schrecklichen Entscheidung“ spricht, bestimmen zu müssen, wer wann noch Gas bekommt, merkt man dem Bürokraten das Unwohlsein deutlich an. Und doch scheint er zumindest vorsichtig optimistisch. Man wünscht sich, er würde mehr sprechen, Strategien der Bundesnetzagentur beleuchten und Probleme aufzeigen. Doch am Ende vermeidet er doch auch jeden Konflikt.
Denn das ist, was von der Sendung bleibt:
Von der Politik haben wir keine Lösungen zu erwarten. Sie kommen von der privatwirtschaftlichen Seite oder den wenigen noch funktionierenden Behörden. Vielleicht frieren wir, vielleicht auch nicht, denn wie Saskia Esken uns raten kann, „19 Grad Celsius Raumtemperatur sind ja keine 15 Grad“ und „wenn man Arbeit macht, bei der man sich bewegt“ reicht das ja auch.