Der Himmel ist blau, der Papst ist katholisch, Karl Lauterbach warnt. Im Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ erklärt der Gesundheitsminister, warum die Pandemie nicht vorbei sei. Die neue BA.5-Variante sei gefährlich und führe bereits zu einem Anstieg der Hospitalisierungen, so Lauterbach. „Es sterben wieder mehr Menschen. Darum glaube ich, dass wir im Herbst große Probleme haben werden.“
Eine Herden-Immunität, so Lauterbach, werde es nie geben: „Die Pandemie ist nach einer Infektion nicht vorbei, sie geht weiter.“ Der von ihm prognostizierten Gefahr im Herbst und Winter will er mit „deutlich verschärften Schutzmaßnahmen“ begegnen. Diese arbeite er aktuell mit FDP-Justizminister Buschmann aus – die Zusammenarbeit lobt Lauterbach ausdrücklich.
Harte Corona-Maßnahmen, niemals ein Pandemie-Ende – bei Lauterbach, so scheint es, wird es immer das Jahr 2020 bleiben. Völlig egal, ob die Realität davon abweicht. Das Interview wird mit einem herrlichen Schlusssatz beendet: Auf die Frage des „KStA“, ob Lauterbachs scharfe Wortwahl wie das Gerede von „Killer-Varianten“ nicht unangemessen sei, erklärt der Minister: „Ich verwende selten Vokabeln, die apokalyptisch sind.“
Das, nachdem er erneut Massentode und einen Winter an der Belastungsgrenze prognostiziert. Dabei erkennen immer mehr Menschen: Lauterbach braucht die drohende Apokalypse wie ein Süchtiger die nächste Dosis. Sonst sieht es nämlich eng für den Minister aus, gegen dessen Beitragserhöhung aktuell auf breiter Front rebelliert wird.