Die Gasversorgung in Deutschland hängt am seidenen Faden. Die Energiepolitik der letzten Jahre hat Putin in die Lage versetzt, per Knopfdruck eine Energiekrise herbeizuführen. Etwas Abhilfe erhofft man sich hierzulande von dem niederländischen Unternehmen One-Dyas. Dieses plant, Erdgas in der Nordsee nahe der Insel Borkum zu fördern.
Es formiert sich jedoch Widerstand gegen das Vorhaben. Ein Bündnis, bestehend aus der niederländischen Umweltorganisation Mobilisation for the Environment (MOB), der Bürgerinitiative saubere Luft Ostfriesland und der Deutschen Umwelthilfe (DUH), will die geplante Erdgasförderung verhindern und reicht Klage beim zuständigen Gericht, der Rechtbank in Den Haag, ein.
Bedenken gegen die geplante Erdgasförderung kommen noch von einer weiteren Seite. Die Stadt Borkum teilt die Sorgen des Bündnisses und möchte noch am heutigen Freitag – mit Ende der Frist – vor dem Gericht in Den Haag Klage einreichen. Zuvor sprach sich der Verwaltungsausschuss mehrheitlich für eine Klage aus.
Erst Anfang Juni hatten niederländische Behörden das Vorhaben abgesegnet. Mögliche Umweltbedingungen seien untersucht und alle Vorbedingungen erfüllt worden, teilte das niederländische Wirtschaftsministerium mit. Auflagen seien wegen der Bedenken der Umweltorganisationen sogar verschärft worden. Von niedersächsischer Seite muss das Unternehmen noch genehmigt werden. Angesichts der Energiekrise machte die Landesregierung erst vor kurzem einen Beschluss gegen die geplante Erdgasförderung rückgängig.