Unter der Überschrift „Documenta der Schande“ wirft der Autor Philipp Peyman Engel der Grünen-Politikerin massives Fehlverhalten vor. Die Ausstellung ist seit Wochen in einen massiven Antisemitismus-Skandal verwickelt. Das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi sorgte mit einem Exponat für Empörung, welches judenfeindliche Stereotype bedient.
„Wie kann es sein, dass Juden auf einem Gemälde als Schwein samt Davidstern und »Mossad«-Aufschrift gedemütigt werden? Wie kann es sein, dass Juden in einem »Kunstwerk« in einer Art und Weise dargestellt werden, wie man es sonst nur aus dem NS-Hetzblatt »Stürmer« kennt: mit Pejes, Kippa, übergroßen Monsterzähnen, blutrünstigen Augen und SS-Abzeichen auf dem Hut?“, so die Jüdische Allgemeine. Der Autor Engel sieht die Schuld im Politikbetrieb, die „sonst immer so auf korrekte Haltung“ bedacht seien. „Dass die Documenta nun weltweit mit Antisemitismusskandalen Schlagzeilen macht, dafür ist (…) vor allem Kulturstaatsministerin Claudia Roth verantwortlich.“
Noch letzte Woche war die Grünen-Politikerin voller Vorfreude auf die Ausstellung: „Das wird eine neue, sehr provokative, auflösende Form von Kunst und Kultur sein“, so Roth. Man könne sich auf eine „produktive Debatte“ freuen. „Ich bin auf die Konfrontation“ gespannt, so die Kulturstaatsministerin. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings auch schon längst bekannt, dass keine jüdischen Israelis zur Documenta eingeladen wurden. Auch dass Mitglieder des indonesischen Künstlerkollektivs Anhänger der antisemitischen BDS-Bewegung sind, hätte Claudia Roth wissen können.
„Für wen das Versprechen »Nie wieder Antisemitismus« keine wohlfeile Phrase ist, (…) muss das Kulturstaatsministerium jemandem anvertrauen, der glaubhaft gegen Judenhass eintritt. Jemandem, der sein Amt mit Kompetenz und Würde ausübt. Claudia Roth hat mit ihrem Koschersiegel für die BDS-Ideologie weder das eine noch das andere an den Tag gelegt“, so Philip Peyman Engel.
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Julian Marius Plutz