Schweden hat im europäischen Vergleich mit die wenigsten Corona-Toten zu beklagen. Das ergibt eine Erhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die UN-Organisation veröffentlichte Daten zur Übersterblichkeit, die direkt oder indirekt an Covid-19 verstorben sind. Die Zahl liege weltweit bei fast 15 Millionen Opfern.
Zugleich ergibt die Erhebung, dass die Länder mit den restriktivsten Maßnahmen nicht automatisch die Länder mit den wenigsten Corona-Toten sind. Schweden hatte wegen seiner „laxen Corona-Politik“ immer wieder Kritik auf sich gezogen. Doch in den Jahren 2020 und 2021 hatte das skandinavische Land nur eine durchschnittliche Übersterblichkeitsrate von 56 auf 100.000. Zum Vergleich: Im Vereinigten Königreich waren dies 109, in Deutschland 116, in Italien sogar 133.
Allerdings schnitten einige Länder wie Australien, Neuseeland oder Japan noch besser ab. Dort war in den Corona-Jahren gar keine Übersterblichkeit vorhanden. WHO-Vertreter William Msembru erklärte, dass die Mehrheit der weltweiten Corona-Toten – rund 68 Prozent – sich auf zehn Länder konzentrierte. Beispiele seien Indien, die USA und Russland. Allein ein Drittel aller Corona-Toten stamme aus Indien.
Die Todesrate sei bei Männern höher als bei Frauen ausgeprägt. Zudem spiele Fettleibigkeit eine große Rolle – in den nordischen Ländern sei diese eher gering ausgeprägt und habe die Todesraten vermindert. „Die Schwedische Lektion lautet, dass man mehr in die Öffentliche Gesundheit investieren und Ungleichheiten vermindern muss“, erklärte Devi Sridhar von der Universität Edinburgh.