Tichys Einblick
Eine Polemik

„Impf“zwang „nur“ für über 60 oder 70

Die Anmaßung der Classe Politique, in das Leben des Einzelnen und seine ganz persönliche Souveränität über sich selbst eingreifen zu wollen, springt jedem mit eigenem Urteil seit jeher ins Auge, aber noch nie so schlimm wie beim gesetzlichen „Impf“zwang.

Vorbereitung der Spritzen für die Impfung in einer Praxis

IMAGO / Beautiful Sports

Sie nennen es tatsächlich Kompromiss, wenn sie den gesetzlichen Zwang der nach oben offenen Skala wiederholter mRNA-Injektionen für alle im Parlament noch nicht durchsetzen können, und den Zwang momentan erst auf die älter als 50 und nun älter als 60 „begrenzen“ wollen.

Ich wollte hier eine Polemik schreiben, doch es ist ja nicht einmal mehr polemisch, wenn ich in diesem parteipolitischen Kuhhandel frage: In wie vielen Fällen wird der geplante Zwang schon für über 60-Jährige oder erst für über 70-Jährige zur unerbetenen Sterbehilfe?

Für wie dämlich hält die Classe Politique die Leute? Ist der „Impf“zwang erst mal Gesetz, spielt es doch keine Rolle ob für Ü-60 oder Ü-70; die Zahl etwas später, etwa im Herbst, durch 18 oder 14 oder 1 zu ersetzen, ist doch ein Klacks.

Die Anmaßung der Classe Politique, in das Leben des Einzelnen und seine ganz persönliche Souveränität über sich selbst eingreifen zu wollen, springt jedem mit eigenem Urteil seit jeher ins Auge, aber noch nie so schlimm wie hier. Der bekannte Satz stimmt nirgendwo mehr als hier: Mein Körper gehört mir.

Herr Kretschmann, es ist Zeit, dass es rum ist mit solchen Politikern wie Ihnen.

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