Bundestagspräsidentin Bärbel Bas bedauert peinliches TikTok-Video
Redaktion
Die Präsidentin des deutschen Bundestages singt über Social Media ein Kinderlied auf Playback. Ein Fake? Nein, die peinliche Show ist echt. Und sie ist nicht die einzige Abgeordnete, die sich mit infantilen Auftritten blamiert.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat mit einem TikTok-Video für Ärger in den Sozialen Medien gesorgt. Bas, die nach dem Bundespräsidenten das höchste Staatsamt in der Bundesrepublik bekleidet, hatte ein Quarantäne-Video ins Netz gestellt. Während im Hintergrund Rolf Zuckowskis Kinderlied „Ich schaff’ das schon“ spielte, bewegte sie die Lippen zum Playback.
Auch die restliche Darstellung mit Smiley und der Überschrift „Quarantine Greetings“ wurde nach Ansicht vieler Kritiker der Würde ihres Amtes nicht gerecht. Der CDU-Abgeordnete Johannes Steiniger, der das Video weiterverbreitete, spottete: „Man fühlt sich halt auch einfach super vertreten von einer solchen Bundestagspräsidentin …“
Zuerst hatte es Zweifel gegeben, ob die Einlage tatsächlich Bas zeigte, oder es sich möglicherweise um eine Montage handelte. Bas meldete sich jedoch selbst zu Wort. Laut Rasmus Buchsteiner vom Magazin The Pioneer sagte sie: „Es handelt sich nicht um ein Fake. Ich bedauere, dass ich mich in dieser Zeit und in dieser Form aus der Quarantäne heraus so geäußert habe.“
Die SPD-Politikerin Sandra Wandt verteidigte ihre Parteikollegin. „Fühle mich sehr gut vertreten durch Bärbel Bas. Momentan sind viele Menschen von Corona betroffen“, sagte sie. „Das mit Witz zu kommunizieren, macht ihre menschliche Art und Nahbarkeit aus.“
Der Buchautor Alexander Kissler („Die infantile Gesellschaft“) bewertete das Video hingegen so: „Sorry, aber in keinem Universum verhält sich eine Parlamentspräsidentin mit einem solchen Infantilitätsanfall dem Amte angemessen. Stillos, würdelos, gedankenlos.“
Bas gab am 14. März bekannt, dass sie mit Corona erkrankt sei. Ein PCR-Test sei positiv ausgefallen. Die aktuelle Sitzungswoche im Bundestag mit der Haushaltsdebatte findet deswegen ohne sie statt.
Peinliche Videos von Politikern sind seit dieser Legislatur offenbar in Mode. So war vor einiger Zeit die FDP-Jugend mit einem Auftritt zur Abschaffung des Paragrafen 219a aufgefallen, der Empörung ausgelöst hatte. Und Emilia Fester, die nach ihrer Bundestagsrede zurecht Kritik einstecken musste, hat sich kürzlich mit einem nicht minder peinlichen Video zurückgemeldet.
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