Nein, es ist keine Überschrift aus einem Satire-Magazin und auch kein sarkastischer Tweet eines Kritikers der deutschen Corona-Politik: „Bayern will Impfstatus ukrainischer Flüchtlinge diskutieren“, meldet die dpa laut Presseberichten aus der bayrischen Landesregierung. Als ob deutsche Gesundheitspolitiker in diesen historischen Tagen des Krieges in Osteuropa unbedingt demonstrieren wollten, dass es sie und ihren Kampf gegen das Virus auch noch gibt.
Am Freitag also bei der Konferenz der Gesundheitsminister will man dann ernsthaft problematisieren, dass die aus der Ukraine kommenden Flüchtlinge wohl nur zu rund 35 Prozent mit einem in der EU zugelassenen Mittel gegen Corona geimpft sind – zumindest ist das die Impfquote dieses Landes, dessen Bürger nun wahrlich andere Sorgen haben.
Erstaunlich ist die Sorge der bayrischen Landesregierung auch, weil entsprechende Bedenken für Einwanderungswillige aus anderen Weltgegenden – die pauschal als „Flüchtlinge“ zu bezeichnen vielleicht angesichts der Flüchtlinge aus dem russisch-ukrainischen Krieg auch immer fragwürdiger wird – bislang von deutschen Gesundheitspolitikern nicht öffentlich problematisiert wurden.