Der Indiskretion von Sandra Maischberger verdanken wir die Kenntnis, dass Karl Lauterbach erkältet ist. Dänemark macht auf, sogar Schleswig-Holstein macht auf, selbst Söder will kein Hardliner mehr sein – und ausgerechnet da fehlt Professor Karl Lauterbach wegen Grippe? Eine Katastrophe!
Und der grüne Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen ist da nur besserer Ersatzkaffee. Schnell wie Annalena Baerbock gibt er seinen Lagebericht, Omikron sei schlimmer, als es in der Zeitung stehe, Maßnahmen könnten nicht zurückgenommen werden, Impfpflicht muss her, zuerst bei den medizinischen Berufen, dann für alle. Wenn die Regierung sich da von den Gesundheitsämtern, die sagen, sie könnten die Impfpflicht für Pfleger auf keinen Fall umsetzen, beeindrucken ließe, sei jede Glaubwürdigkeit verloren. Übrigens war Dahmen selber mal gegen die Impfpflicht, aber da haben sie ihn wohl parteiintern therapiert.
Wie bei „Energiewende“ und sonstigen Themen wissen unsere Grünen es einfach besser.
Das seien die falschen Worte, empört sich Janosch Dahmen denn auch gleich und bleibt bei dem, was auch Karl Lauterbach gesagt hätte. Mit „neuer Kommunikation“, Krisenrat und Expertenrat sei die neue Regierung auf dem richtigen Weg. Dickköpfig bleibt Dahmen, obwohl Arzt (Unfallarzt), auch beim Genesenenstatus, da kann der Herr Voshaar dreimal behaupten, der Genesenenstatus sei „mindestens so gut wie eine zweifache Impfung“.
Die drei Journalisten auf der Pressebank kamen erwartungsgemäß aus der Abteilung drei Stühle, eine Meinung. Cerstin Gammelin von der SüZ würde gerne ins freie Kopenhagen reisen, aber für uns wären solche Lockerungen natürlich nichts, weil „Deutschland größer, bunter, föderaler“ ist. Sie ist für die Impfpflicht für zwei, drei Jahre mit drei Impfungen. Wahrscheinlich pro Jahr im Abonnement. Sport-Reporter-Rentner Gerhard Delling wunderte sich wenigstens, dass unsere Politiker sich weigerten, zu den Spielen nach Peking zu reisen, aber täglich Milliardengeschäfte mit China machten. T-online-Chef Florian Harms verwies auf die hohen Klickraten zu Olympia, und dass man durch Olympia die Chinesen besser verstehen lernen könnte.
Frau Gammelin erwähnte dann, neues Thema, dass Deutschland seit 2014 eine Milliarde Euro an die Ukraine überwiesen hätte, und wir fragen uns da schon: warum? Und wofür?
Im Grunde sei die Lage komplex, auch der Westen habe Fehler gemacht, aber die letzte Nato-Osterweiterung sei von 2004, da müsse sich der Putin doch jetzt nicht so haben. Was will Putin? Das weiß Ischinger natürlich auch nicht. Aber die Fähigkeiten, die Russland habe, seien bedrohlich. Nun jedenfalls wedele die Nato mit der Friedenspalme, indem sie verspricht, die Ukraine wie Polen, Rumänien etc. zu behandeln und dort keine Atomwaffen zu installieren oder größere Kampfverbände aufzustellen. Und die USA böten sogar Verhandlungen über Kurz- und Mittelstreckenraketen an.
Oder haben wir Ischinger und seine Friedenspalme falsch verstanden? Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien sind jedenfalls der Nato beigetreten, ob Russland das gut findet oder nicht. Dass die jetzt Rußland nicht zurück wollen, kann man verstehen. Pech für die Ukrainer. Aber wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben.
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