„Piri Piri“ – Ein Singvogel: vielleicht eine portugiesische Lerche? Nein, eine portugiesische Chilisauce, aber auch eine Chili-Gewürzmischung, auch von dorther, wo die Kolonialwaren halt herkamen, aus West- und Nordafrika, wohin Chilies einst von den Portugiesen hingebracht wurden aus China. Aus China, also deswegen werden sie oft auch Pili Pili genannt in Afrika, glaub ich. Hahaha. Und der Vogel auf dem Grill ist natürlich keine Lerche, sondern ein Piri Piri Hähnchen, ein Frango Piri Piri.
Man kann das Gewürz gut selber mischen, die Basis ist natürlich Chilipulver, süßer Gewürzpaprika, vermischt mit Kräutern nach Geschmack (ich nehme die aus der Provence) – und das alles mit Olivenöl verrühren, Limonenabrieb darüber und eigentlich schon fertig.
Der weiteren Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – in Afrika und in Portugal hat jede Mama ihr eigenes Geheimrezept. Damit reiben wir das Hähnchen ein, schneiden es auf und legen es flach auf den Grill. Ein paarmal wenden und nach gut ’ner halben Stunde ist das Hähnchen außen knusprig, innen zart.
Jetzt die Beine ab – und die Brust portionieren und einen leichten, kühlen portugiesischen Rotwein dazu trinken. Und dann passiert’s: Der Fado klingt sehnsuchtsvoll im Ohr, die Luft riecht nach Atlantik … noch nicht? Dann weitertrinken, noch ein Glas … sie wird kommen, die Sehnsucht, ganz bestimmt! Piri Piri.
Ralph Larouette glaubt, dass er mit dem Kochlöffel in der Hand geboren wurde, auch wenn bis zur Eröffnung seines Restaurants 3 TAGESZEITEN in Hamburg ein „paar“ Jahre vergehen sollten. Zwar hat er dort – nach einem langjährigen Ausflug als Texter in Werbeagenturen – den Kochlöffel nicht selbst geschwungen, wusste aber, wie es geht, sodass ihm kein Koch auf der Nase herumtanzen konnte. Sein Restaurant hat er inzwischen geschlossen, doch er will ein bisschen vom Spirit und den Erfahrungen weitergeben, die er im 3 TAGESZEITEN gesammelt hat. Erfahrungen, die zeitlos sind. Sein Credo: Gutes Essen ist das Beste für Leib, Geist und Seele.