Der Rosenmontagszug 2020 war ein eher trauriger, auf dem Schatten lagen: Die Nachrichten berichteten über die entsetzliche Tat des Amokläufers in Volkmarsen, worauf die Polizei die Sicherheitskontrollen in Mainz im laufenden Zug nochmal verschärfte. Auch belasteten die Debatten über Corona die Laune. Ausgerechnet eine Karnevalssitzung, im nordrhein-westfälischen Heinsberg, galt damals als erstes „Superspreader-Event“. Dass der Zug die nächsten beiden Jahren ausfallen könnte, hatte da aber noch keiner auf dem Schirm.
Nun ist das aber Fakt: Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) hat auch fürs kommende Jahr den Zug abgesagt: Angesichts der Pandemie und der bis zu einer Million Zuschauer, die sich das närrische Treiben früher angesehen haben, hatte MCV-Präsident Reinhard Urban erklärt, sei es nicht sinnvoll die Planungen weiter voranzutreiben. Der Zug wäre am 28. Februar durch die Mainzer Neu- und Altstadt gegangen.
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) versucht es mit einem Trost: „Auch in dieser Kampagne gilt: die Fastnacht wird nicht abgesagt.“ Er hoffe auf „Geistesblitze …, damit wir die Saalfastnacht dann mit neuen Formaten erleben können“. Sprich Büttenreden und Schunkellieder im Internet. Zwar bedauere Ebling die Entscheidung des MCV „zutiefst“, könne sie aber nachvollziehen, und die Stadt trage sie mit.