Solch ein Geschiebe war lange nicht mehr bei unserem Genossen Präsident („Minister? Links herum. Jeder nur eine Urkunde!“), und auch die Anekdotenhändler hatten ihren großen Tag: Der bescheidene Schwabe Özdemir kam fotosicher mit dem Fahrrad zum Amtseid, und die rote Christine Lambrecht schmeichelte sich schon am ersten Tag bei den Soldaten ein, indem sie „dafür plädierte“, dass die Truppe die für ihre Einsätze nötige Ausrüstung erhält. Das ist wirklich nett von ihr.
Der alte Herr Scholz erzählte Bild, dass sein Olaf schon immer ein Cleverle war, bei dem sogar der Lateinlehrer noch Latein lernen konnte, jetzt sei er immerhin Kanzler, schön, aber seine Brüder machen mehr Geld. Bei seinem Amtseid ließ der Junior die Eidesformel „So wahr mir Gott helfe“ weg. Erstens kommt er auch alleine klar, und zweitens glaubt er an Corona.
♦ Frank-Walter irrlichterte durch seine Textbausteine und fand irgendwo den Satz: „Die Mehrheit hat Ihnen ein Mandat für mutige Schritte des Wandels gegeben.“ 25% ist nicht gerade die Mehrheit, aber vielleicht meinte er die Parlamentsmehrheit. Dabei fehlten Olaf 21 Stimmen der Koalitionäre. Egal. Aber was, wenn er, nur so zum Spaß, AfD-Stimmen bekam? Muss die Wahl dann wiederholt werden?
♦ Im Innenministerium hieß es ‚Tschüss Horst’, ‚Hallo Nancy’. Die Neue, Nancy Faeser, SPD, soll „zumeist froh gelaunt“ sein, berichtet die Presse – ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der aktuellen Spezialdemokratie. Und ja, CSU-Horst fing auch mal ganz fröhlich an. Beide haben übrigens denselben Sehfehler: Sie erkennen nur Gefahr von rechts.
♦ Das nahtlose Umschwenken der Medien-Jubelperser von der Regierung Merkel zur Regierung Scholz erboste die abgehalfterten Unionisten zutiefst, und sie fordern im Namen von Herrn Wüst (Ministerpräsidenten-Azubi im Homeland NRW) eine Frau als Bundespräsidentin, was zwei Probleme mit sich bringt. Erstens will Genosse Frank-Walter nicht weg, und zweitens haben die Unionisten keine Frau. Erbost sind sie auch bei der Söder-Partei, die vermisst „einen bayerischen Einschlag“ (Welt) – obwohl, mehr Einschlag als Claudia Roth (Kulturstaatsministerin!) geht doch gar nicht.
♦ Die Koch-und-Kellner-Situation. Gerade erst hatte Olaf, der Erste, angekündigt, die „deutsche Außenpolitik zur Chefsache zu machen und aus dem Kanzleramt zu steuern“, und zudem bekannt gegeben, dass ihn seine ersten Auslandsreisen nach Paris und Brüssel führen sollen, da grüßte Annalena bereits im Abendprogramm des deutschen Fernsehens mit schönen Bildern von der Seine. In Paris riet sie den Franzosen von der Atomenergie ab, drohte Putin und fand auch noch Zeit, die Wagenkolonne auf dem Rückweg zum Bahnhof halten, um Fotos mit dem Eiffelturm für ihre Töchter machen zu lassen.
♦ Während Olaf nach Paris und Brüssel hinterherreiste, besuchte Annalena bereits das „Hochrisikogebiet“ (RKI) Polen – für alle außer Annalena & ihre Freunde gelten fünf Tage Quarantäne bei Heimkehr. Annalenas Termin mit Außenminister Zbigniew Rau dauerte sogar länger als geplant, denn Rau erklärte Annalena erst mal die polnische Geschichte im 20. Jahrhundert, und da kommt ja einiges zusammen. Außerdem seien die Reparationszahlungen „nicht so gelöst, wie es dem Gefühl der Gerechtigkeit“ entspräche, ganz abgesehen von der Rückführung geraubter Kunst und einem „Wiedergutmachungs-Mechanismus für zerstörte Kulturgüter“. Was hat eigentlich dieser Heiko die ganzen Jahre gemacht? Polen großräumig umflogen?
♦ Auch im Gesundheitsbereich ist es mit der Weisungsbefugnis des Kanzleramts nicht weit her. „Das heute uns alle beeinträchtigende Infektionsgeschehen rührt von den Ungeimpften her. Darüber gibt es gar keinen Zweifel“, erzählte Scholz den Journos, und wir hören aus dieser unsinnigen und falschen Aussage deutlich His Master’s Voice heraus, die Stimme von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der im Frühling 2020 bei Maskenmangel dazu riet, Staubsaugerbeutel zu verwenden.
♦ Nun kommt also, was kommen musste. Schon kontrolliert die Antifa die Impfausweise, und es fehlen nur noch „Hot Spots“ (neudeutsch für Lager) für Ungeimpfte. Wird die neue Regierung die Überlegung, wie mit Impfskeptikern umzugehen ist, aufnehmen? Eine „Autorin, Satirikerin, und Moderatorin“ (wir vermuten mal: ZDF) bereicherte die Impfdiskussion um den Gedanken: „Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes.“
♦ Damit keine Misstöne den Chor der Impffreunde stören mögen, wollen die Bundesländer „mit neuen Präventivmaßnahmen gegen die Hetze von Gegnerinnen und Gegnern der Coronapolitik vorgehen“. Der Duden versteht unter Hetze übrigens die Gesamtheit unsachlicher, gehässiger, verleumderischer, verunglimpfender Äußerungen oder Handlungen, die Hassgefühle, feindselige Stimmungen und Emotionen gegen jemanden oder etwas erzeugen.
Nun haben wir hier gar nicht den Platz, all die gehässigen, verleumderischen, verunglimpfenden Äußerungen des polit-medialen Komplexes ihren Kritikern gegenüber zu wiederholen, von den unsachlichen Äußerungen von allerhöchsten Stellen ganz zu schweigen, aber es geht bei den Präventivmaßnahmen eigentlich um etwas ganz anderes: Viel Geld für die Netz-Antifa, deren „Angebote zur Entwicklung allgemeiner Medienkompetenz und zum couragierten Verhalten im Internet“ massiv gefördert werden sollen.
♦ Ist es Hetze im linken Sinne, wenn man Dr. Markus Söder vorhält, er würde seine eigenen Karriereambitionen vor den Schutz der Bevölkerung stellen, und das schlichtweg „charakterlos und menschlich erbärmlich“ findet? Was ist, wenn man Ärztefunktionär Montgomery („Omikron gefährlich wie Ebola“) als den „Saddam Hussein der Ärzteschaft“ bezeichnet? Hetze? Diese Fragen gehen, in beiden Fällen, an Wolfgang von den „Liberalen“.
♦ In Bayern wissen die Behörden bei 70% der Corona-Fälle zwar nicht, ob diese geimpft waren oder nicht, haben diese Fälle aber pauschal der Gruppe der Ungeimpften zugeschlagen. Es handle sich hierbei „keinesfalls um eine Täuschung, sondern um eine fachliche Frage“ (Söders Holetschek), außerdem geht es ja bei der Statistik darum, was nicht passt, passend zu machen.
♦ Es kann doch nicht sein, dass dieser Zamperoni vom Staatsfunk die unerhörte Frage stellt: „Wann wird Corona irgendwann mal eine eher normale Erkältungskrankheit sein?“ Und dieser Drosten darauf antwortet, „wir sind auf dem Weg in einen endemischen Zustand“ und Hoffnung auf ein Ende der Pandemie in „absehbarer Zeit“ macht – gerade jetzt, wo Karl doch genau das Gegenteil gesagt hat!
♦ In Chinas Häfen stapeln sich nicht abgefertigte Waren aus Litauen, außerdem soll „Litauen komplett aus dem chinesischen IT-System für Zollerklärungen gestrichen worden sein“. Dabei hatte Litauens Regierung lediglich „in einer Resolution“ China „Völkermord“ an den Uiguren vorgeworfen und angekündigt, in Taiwan eine Handelsvertretung einzurichten. Ist das nicht auch Annalenas moralische Position? Jedenfalls soll EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Thema auf die nächste Tagesordnung der Sitzung der Kommissare setzen. So gehts ja nicht!
♦ Heute schon auf Weihnachten 2022 freuen! Denn nach „Angela Merkel. Die großen Reden“ planen Beate Baumann und Angela Merkel bereits den Nachfolger, logischerweise „Angela Merkel. Die großen Taten“. Weil das nicht ganz so viele waren, dürfte der Bestseller im Herbst fertig sein. Und für dieses Weihnachtsfest empfehlen wir Merkels große Taten, die in unserem Buch „Blackbox 2021“ (erhältlich im Shop!) umfangreich gewürdigt sind.
♦ Übrigens. Dr. Merkel wird in ihrem neuen Büro ‚Unter den Linden 71’ letzte Hand ans große Werk legen. Ältere Stasimitarbeiter erinnern sich: Das war doch das Büro von Margot Honecker – die Partei habe sie selig! – in ihrer Eigenschaft als Volksbildungsministerin. Symbolik, wohin man auch schaut …
Einen schönen 3. Advent!
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