Vor drei Monaten sind die NATO-Truppen nach 20 Jahren Präsenz aus Afghanistan abgerückt. Daraufhin fielen innerhalb kürzester Zeit afghanische Städte und Provinzen an die islamistischen Taliban. Das von der deutschen Bundeswehr ausgebildete afghanische Militär hatte nahezu keinen Widerstand geleistet. In Zeitlupe konnte man verfolgen, welche Städte und Provinzen Stunde für Stunde an die Taliban übergingen. Man musste kein Geheimdienstexperte sein, um die Dynamik vorherzusehen, die schließlich dazu führte, dass spätestens am 12. August Afghanistan weitgehend unter Taliban-Kontrolle war. Viele Experten sahen die Gründe für den rasanten Fall Afghanistans nach dem Abzug der NATO-Truppen beim Militär, bei deren Ausbildung die Vermittlung von Werten vernachlässigt worden sei. Die Vermutung: Über Jahre wurde eine Armee aufgerüstet, doch ihr wurde nicht beigebracht, wofür sie kämpft. Stattdessen gab es Korruption.
Für den Fall Afghanistans spielen jedoch weitere Faktoren eine Rolle. Nach Erkenntnissen des Wall Street Journal hatten die Taliban Städte wie Kabul über Jahre systematisch infiltriert – und zwar in allen Bereichen. Und auch Recherchen von Tichys Einblick gehen in diese Richtung. War es also mehr ein Putsch als eine militärische Eroberung? Und was wusste die NATO?
Wie fiel die Stadt Kabul wirklich?
Kabul galt immer als Zentrum der Macht – auch Steinzeit-Islamisten wissen das. Laut Wall Street Journal hatten die Taliban überall ihre Männer eingeschleust. „Wir hatten Agenten in jeder Organisation und in jedem Amt“, prahlte der hochrangige Taliban-Führer Mawlawi Mohammad Salim Saad gegenüber dem Wall Street Journal. Bevor Kabul fiel, führte Saad Attentate an. Seine Männer gehören zur „Badri-Truppe“ des Haqqani-Netzwerks, das Verbindungen zur Al-Qaida hat. In sein jetziges Büro hatte Saad zuvor Taliban-Agenten eingeschleust. Glaubt man den Aussagen, waren jedwede Bereiche längst unterwandert. Das würde bedeuten: Die Taliban hatten jahrelang eine stille Übernahme geplant und warteten nur auf den entscheidenden Moment.
Egal, wie die Antwort aussieht: Das Versagen des Westens war absolut. Entweder haben die NATO-Staaten zwanzig Jahre lang das Land Afghanistan unterstützt, ohne zu bemerken, dass ihre aufgebauten Regierungsstrukturen von Islamisten in Anzügen unterwandert wurden. Oder die NATO-Staaten haben zwanzig Jahre lang das Land Afghanistan unterstützt und der Unterwanderung wissentlich zugesehen. Das würde wiederum bedeuten: Die NATO rückte nach 20 Jahren von einem von Islamisten unterwanderten Land ab und nahm dabei die schnelle Rückeroberung durch die Taliban in Kauf.
Die infiltrierte Stadt wurde von innen heraus erobert
Am 15. August floh der damalige Präsident Afghanistans, Ashraf Ghani, morgens aus Kabul. Vor den Toren standen die Taliban-Truppen. Erstaunlich war, dass die Islamisten nicht sofort einmarschierten, wie es vorher bei anderen Städten geschehen war. Die Taliban-Aussagen gegenüber dem Wall Street Journal belegen, dass Kabul in diesem Moment von innen heraus erobert wurde: Die konventionellen Streitkräfte der Taliban blieben vor den Toren, während die Taliban-Agenten zum Einsatz gerufen wurden. Es gab alle möglichen Tarnungen. Beispielsweise war ein Tankstellen-Angestellter in Wirklichkeit ein Badri-Kommandeur, der plötzlich die Nachricht zum Einsatz erhielt. „Er sagte, er und zwölf weitere seien zu einem afghanischen Geheimdienst im Osten der Stadt geschickt worden, wo sie die diensthabenden Beamten entwaffneten und sie daran hinderten, Computer und Dateien zu zerstören“, schreibt das Wall Street Journal. Gleichzeitig seien andere geheime Zellen der Taliban ausgeschwärmt, um wichtige Regierungs- und Militäreinrichtungen zu beschlagnahmen. Erst am nächsten Morgen marschierten besser bewaffnete Taliban-Truppen dann ein.
Für viele Bereiche gab es wohl spezifische Agenten. So wurde Mullah Rahim entsandt, um das Afghanische Institut für Archäologie und seine Schätze vor potenziellen Plünderern zu sichern. „Herr Omari sagte, die Badri-Truppe habe unterteilte Zellen, die an verschiedenen Aufgaben arbeiten – bewaffnete Kämpfer, Spendenaktionen und diejenigen, die mit Propaganda und Rekrutierung zu tun haben.“ Heute ist Omari stellvertretender Polizeichef im 12. Bezirk von Kabul. Auch interviewte das Wall Street Journal einen Taliban-Agenten, der beauftragt wurde, die Universität Kabul und das Ministerium für Hochschulbildung zu infiltrieren. Der Plan, an der Universität Kabul das Fach „Arabisch“ zu studieren und Studenten zu rekrutieren, ist aufgegangen. Heute hat er einen Master-Abschluss und hat nach eigenen Angaben über 500 Menschen für die Taliban und deren „Aufstand“ rekrutiert. Die Tarnkleidung: rasiertes Kinn, Sonnenbrille, Anzug und Jeans.
„Badri 313“ ist die Taliban-Elitespezialeinheit, benannt nach der „Schlacht von Badr“ vor 1.400 Jahren, bei welcher der Prophet Mohammed mit nur 313 Soldaten seine Feinde vernichtet haben soll. Gegründet wurde sie von Badruddin Haqqani, der 2012 bei einem US-Drohnenangriff in Pakistan ums Leben kam. Das Badri-Oberkommando hat nun sein Bruder Sirajuddin Haqqani, der als neuer Innenminister für die innere Sicherheit Afghanistans zuständig ist.
Dass Taliban-Agenten in Kabul strategisch stationiert waren, dürfte der afghanischen Regierung und Ghani bekannt gewesen sein. In den letzten Jahren gab es viele Verhaftungen solcher Verdachtsfälle, allerdings trugen die verhafteten Agenten oftmals einen Bart und typische Taliban-Kleidung.
Traute die Ghani-Regierung den Taliban-Terroristen etwa keine Jeans und ein rasiertes Kinn zu? Als dann am 15. August Taliban-Agenten in Ministerien ihre Tarnung aufgaben, standen einige afghanische Regierungsmitarbeiter wohl unter Schock. Die Unterwanderung war ergo so erfolgreich, dass ein Einmarschieren mit militärischem Manöver in Kabul jedenfalls nicht nötig war. Unklar ist, wie viele und welche Teile der afghanischen Regierung inklusive Ghani von solch einer Unterwanderung, die zu einem Putsch führen sollte, wussten.
Begann ein Taliban-Putsch in Badghis?
Diese Vorgehensweise zur Infiltration trifft auch auf weitere Provinzen und Städte Afghanistans zu. Man kann den Taliban-Putsch als einen Prozess betrachten, der im Nordwesten Afghanistans begann. Am 7. Juli marschierten Taliban-Kämpfer in Badghis ein. Dort wurden zunächst Polizeireviere und Stützpunkte des Geheimdienstes eingenommen. War dies nur möglich, weil diese bereits infiltriert waren? Der Gouverneur von Badghis, Hessamuddin Schams, verkündete, die Provinz zu verteidigen. Angeblich hatte er eine „Waffenruhe“ ausgehandelt. Die Taliban dementierten das. Gab es in Wirklichkeit eine andere „Vereinbarung“?
War auch dieser Abgeordnete eine Art Taliban-Agent? Saleh bezeichnete ihn als „Verräter“ und sagte im Telefonat: „Du denkst (…), wir lassen Kriminelle und Spione mit dem Schicksal unserer Heimat spielen?“ Zudem gibt es einige Berichte, dass „regierungstreue Soldaten“ kapitulierten – womöglich waren diese von den Taliban strategisch infiltriert. Letztendlich nahmen die Taliban am 11./12. August mit Leichtigkeit das Hauptquartier des Gouverneurs in Qala-e-Naw, der Hauptstadt von Badghis, ein. Von dieser Übernahme liegt ein Video vor, in dem zu sehen ist, wie die Taliban-Kämpfer völlig gelassen und stolz „Allahu Akbar, allahu Akbar, allahu Akbar!“ (Gott ist größer) rufen. Zudem liegt TE ein Schreiben der afghanischen Regierung vor, in welchem Naibzada des „Hochverrats“ beschuldigt und ihm die Ausreise verboten wurde. Gleichzeitig wurden anscheinend ein Haftbefehl und eine Anklageschrift gegen Naibzada verfasst.
Wenige Tage später, am 18. August, wurde der Sicherheitschef der Provinz Badghis, Haji Mullah, von den Taliban grausam hingerichtet. Er wollte sich den Taliban nicht anschließen und versuchte, sich ihnen zu widersetzen. Das ist die andere Seite des Taliban-Putsches in Afghanistan. Es war eine Art Kampf innerhalb der eigenen Sicherheits- und Militärkräfte: zwischen Taliban-Agenten und aufrichtigen Afghanen, die ihr Land gegen die Islamisten zu verteidigen versuchten. So existieren auch viele Videos, wie afghanische Soldaten versuchten, die Taliban aus Badghis zurückzudrängen. Doch wie sollte das funktionieren, wenn nicht nur das eigene Militär mit Taliban-Agenten infiltriert war, sondern auch viele Abgeordnete für die Taliban arbeiteten? Dies war eine andere Art von Krieg als vorerst gedacht, ein Krieg, den das afghanische Militär allein niemals hätte gewinnen können – egal wie zahlreich seine Soldaten und wie gut seine Ausrüstung war.
Provinz-Beamte standen schon vorher auf der Taliban-Seite
In anderen Provinzen ließ sich Ähnliches beobachten. Spätestens Ende Juli hatten die Taliban wichtige Distrikte bereits erobert. Am 31. Juli wurde in Herat gekämpft. Der als Kriegsherr bekannte Ismail Khan mobilisierte seine Truppe, um die Taliban aus Herat zurückzudrängen. Mit einem Hubschrauber versuchte Khan zu entkommen, doch die Taliban nahmen ihn gefangen. Angeblich wurde Khan in einen „Hinterhalt“ gelockt, was er nach seiner Freilassung und Flucht in den Iran behauptete.
Berichten zufolge übergab der zuständige Gouverneur, Daoud Laghmani, die Provinz Ghazni freiwillig an die Taliban. Es ist wahrscheinlich, dass er und weitere regionale Beamte im Vorhinein auf der Seite der Taliban standen, um an ihrem Putsch teilzunehmen. Denn auch er wurde zusammen mit seinem Stellvertreter und dem Stabschef von Ghazni von den afghanischen Regierungstruppen verhaftet. Dies waren nicht die einzigen Verhaftungen in dem Zusammenhang. Es finden sich viele Berichte über solche „Hinterhalte“.
Meinte Noor damit, dass von Beginn an städtische Regierungsteile geplant hatten, Mazar-i-sharif den Taliban zu übergeben? Die Stadt Mazar-i-sharif fiel weitgehend ohne Widerstand. Lokale Beamte teilten mit, dass die Stadt nahezu „kampflos“ den Taliban übergeben wurde. Abas Ebrahimzada, ein Gesetzgeber aus Balkh, sagte der Nachrichtenagentur Associated Press, dass die afghanische Armee sich zuerst ergab, was Milizen dazu veranlasste, ebenso aufzugeben.
Das kuriose Treffen in Doha mit der Taliban-Delegation
Offen ist die Frage, bis wie weit oben in der Regierung dieser Putsch mitgetragen wurde. Am Morgen des 15. August, als die Taliban Kabul umzingelten, floh Präsident Ghani mit dem Hubschrauber. Was wusste Ghani? Nur wenige Stunden später machte sich der frühere Premierminister Gulbuddin Hekmatyār auf den Weg nach Doha, um dort bereits mit einer Taliban-Delegation „Gespräche“ zu führen – obwohl die Taliban noch nicht einmarschiert waren und die Hoffnung blieb, dass wenigstens Kabul noch militärisch verteidigt werden könnte. Offiziell wurden die Gespräche in Doha als „Koordinierungsrat“ geführt, der die Übergabe Afghanistans „bevorzugt friedlich“ regulieren sollte. Dieser Rat bestand aus dem Vorgänger von Präsident Ghani: Hamid Karzai; dem Friedensbeauftragten und ehemaligen Chief Executive Regierungschef von Ghani: Dr. Abdullah Abdullah; und aus dem berüchtigten „Schlächter von Kabul“: Hekmatyār.
Das kuriose Ergebnis war, dass der „Koordinierungsrat“ den Taliban die Macht über Afghanistan übergab und Hekmatyār sich auf die Seite der Taliban stellte. Was hatte es also wirklich mit diesem Rat auf sich? Der „Koordinierungsrat“ gab vor, verhindern zu wollen, dass es zu einem Bürgerkrieg kommt. Allerdings hatten die Taliban die wichtigsten Provinzen Afghanistans eingenommen und standen vor den Toren Kabuls sowie Agenten-Truppen innerhalb Kabuls. Die Situation war aussichtslos. Der Rat wollte angeblich eine „Übergangsregierung“ aushandeln, am Ende ging die ganze Macht einzig an die Taliban. Eine breit angelegte Regierung und eine Volksabstimmung, die eigentlich ausgehandelt werden sollten, kamen nie zustande. War das Doha-Treffen also nur eine Show, die vorgab, man wolle sich friedlich mit den Taliban einigen, in Wirklichkeit hatte man jedoch mit den Taliban bereits eine Vereinbarung getroffen?
Karzai und Hekmatyār – zwei Doppelspieler?
Die Frage lässt sich derzeit kaum eindeutig beantworten. Viele Indizien sprechen dafür, dass Hamid Karzai und Gulbuddin Hekmatyār von Beginn an auf der Taliban-Seite standen. Mehrmals traf sich Hekmatyār nach dem 15. August sowohl mit zentralen Taliban-Führern als auch mit Führern Pakistans. Im September gab Hekmatyār schließlich offiziell seine Loyalität zu den Taliban öffentlich kund. In afghanischen Medien kursierte das Gerücht, dass Hamid Karzai und Gulbuddin Hekmatyār mitregieren würden. Erst vor wenigen Tagen forderte Hekmatyār, den afghanischen Medien noch mehr Beschränkungen aufzuerlegen. Er fungiert seit dem Doha-Treffen in Afghanistan als Berater für die Taliban. Ist das Zufall? Ist das der „Frieden“, den Hekmatyār wollte? Es existieren Bilder von einem „Friedenstreffen“ in Moskau im Frühjahr 2021, wo Taliban-Führer wie Mullah Baradar neben Hekymatār an einem Tisch speisen. Im Zuge dieser Moskauer Friedenskonferenz betete er gemeinsam mit Taliban-Führern wie Muhammad Abbas Stanekzai und Maulvi Shahabuddin Delawar. Jetzt, Monate später, betet er regelmäßig mit den Taliban.
Reuters veröffentlichte ein Telefongespräch zwischen US-Präsident Biden und Ghani vom 23. Juli 2021. Als Biden am Telefon Ghani bat, Hamid Karzai in eine Pressekonferenz einzubeziehen, lehnte Ghani das auffälliger Weise ab. „Karzai wäre nicht hilfreich, er ist das Gegenteil, und die Zeit drängt (…) Wir haben es monatelang mit Präsident Karzai versucht. Das letzte Mal trafen wir uns für 110 Minuten; er verfluchte und beschuldigte mich, ein US-Lakai zu sein.“ Dies ist ein Beleg dafür, was es für Machtkämpfe innerhalb der afghanischen Regierung gab und dass Ghani offensichtlich Karzai nicht mehr traute. Ghani appellierte an Biden: „Wir müssen handeln mit Schnelligkeit“ und: „Wir stehen vor einer umfassenden Invasion, die sich aus Taliban, vollständiger pakistanischer Planung und logistischer Unterstützer sowie mindestens 10-15.000 internationalen Terroristen, überwiegend Pakistaner, zusammensetzt.“
Wissentliches Versagen des Westens – was wusste die NATO?
Über Jahre fand in den Provinzen eine geheime Infiltration durch die Taliban statt. Dies betrifft offensichtlich nahezu alle Bereiche und besonders wichtige Ämter. Einige Agenten hatten hauptsächlich die Aufgabe, Propaganda zu betreiben. Durch ideologisches Rekrutieren, das auch in Städten wie Kabul sehr erfolgreich war, nahm die Unterwanderung zu, auch ohne dass dauerhaft neue Agenten eingeschleust werden mussten. Dass die Geheimdienste der NATO-Staaten nichts vom systematischen Infiltrieren der Taliban wussten, ist unwahrscheinlich. Seit 2007 ist das Infiltrieren durch Steinzeit-Islamisten als Phänomen bekannt. Mehrfach kam es in der Vergangenheit zu sogenannten Insider-Angriffen durch „Taliban infiltrators“, die Polizei und Armee unterwandert hatten, um Anschläge auf diese Sicherheitseinheiten zu begehen – wodurch Hunderte NATO-Soldaten und afghanische Sicherheitskräfte ums Leben kamen. Reuters berichtete bereits im Jahr 2012 von einem „ausgefeilten System zur Infiltrierung der afghanischen Sicherheitskräfte“ und einem gut geplanten Einschleusen von Personen, die von den Taliban ein spezielles Training erhielten.
Auch Daily Mail und die New York Times berichteten 2011 über solch gefährliche Fälle. Unter anderem hatten US-Militäroffiziere den Auftrag, solche Unterwanderungen in der afghanischen Armee zu überwachen. Dennoch behaupteten Beamte der NATO-Ausbildungsmission in Afghanistan, dass es keine Beweise gäbe für eine weitverbreitete Infiltration. Entgegen dieser Behauptung begann die NATO im Jahr 2011, 80 Spionageabwehrbeamte und Spezialisten nach Afghanistan zu stationieren, um den Rekrutierungsscreening-Prozess zu verbessern.
Auch das Pentagon hatte im Jahr 2012 Statistiken über solche Angriffe angelegt. Pentagon-Mitarbeiter warnten bereits damals vor der potenziellen „Bedrohung von innen“, wie CS Monitor publik machte. Das Pentagon schätzte die „Taliban infiltrators“ als akute Bedrohung ein, weil diese hochrangige Posten in Armee und Regierung erhalten würden, was ihre aufständischen Bemühungen erleichtern könnte. Und genau das ist geschehen: Die nachweislich bereits 2012 vom Pentagon vorausgesehene Taliban-Infiltration hat als islamistische Strategie gesiegt – jahrelang und vor den Augen der NATO-Staaten. Die NATO konnte die Infiltration nicht verhindern. Die Geschichte hinter dem Fall Afghanistans ist zugleich auch die Geschichte des Versagens des Westens. Viele Fragen sind noch offen, die beantwortet werden müssen.