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RKI-Zahlen: Mehrheit der Corona-Toten der letzten Wochen doppelt geimpft

Das Märchen von der Pandemie der Ungeimpften fällt in sich zusammen - neue Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, wie groß der Anteil der Geimpften am Krankheitsgeschehen mittlerweile ist.

IMAGO / Rüdiger Wölk

Markus Söder behauptet, auf den Intensivstationen lägen 90 Prozent Ungeimpfte – die Bevölkerung soll glauben, mit einer Impfung sei man quasi vollständig geschützt. Die neuen Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Donnerstag werfen ein anderes Licht auf die Dinge.

Erneut stieg der Anteil der doppelt Geimpften an den Corona-Fallzahlen deutlich an. 50,2 Prozent der Corona-Toten mit klinischer Symptomatik (für die eine Information vorlag) der letzten vier Wochen waren laut RKI-Daten sogenannte Impfdurchbrüche – also seit mindestens zwei Wochen doppelt Geimpfte mit positivem Test und klinischer Corona-Symptomatik. Der Anteil dieser doppelt Geimpften an der Gesamtzahl der symptomatischen Covid-19-Fälle lag bei 48,2 Prozent – bei den über 60-Jährigen sogar bei 71,4 Prozent. Bei den Hospitalisierten sind es in dieser Altersgruppe 56 Prozent und bei den Intensivpatienten 46,6 Prozent.

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Im Vergleich zur Impfquote von 70,8 Prozent insgesamt, bzw. 85 Prozent bei den über 60-Jährigen, sind Geimpfte nach diesen Zahlen zwar immer noch seltener betroffen als Ungeimpfte, es ist allerdings davon auszugehen, dass sich der Trend fortsetzt – die Wirkung der Impfung lässt schließlich nach, insbesondere bei den über 60-Jährigen, die mehrheitlich schon vor sechs Monaten oder früher geimpft wurden. Noch nicht erhoben wird der Einfluss der dritten Impfung auf das Geschehen.

Diese Zahlen widerlegen die Schutzwirkung der Impfung vor einem schweren Verlauf nicht, sie zeigen aber doch ganz andere Relationen auf als die, auf deren erklärter Grundlage gegenwärtig Politik gemacht wird. Von einer „Pandemie der Ungeimpften“ kann angesichts dieser offiziellen Daten jedenfalls keine Rede mehr sein.

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