Bei den schweren Ausschreitungen in der niederländischen Stadt Rotterdam am Freitagabend, als Tausende Menschen gegen die strengen Corona-Maßnahmen der niederländischen Regierung protestierten, kam es zu mehreren Warnschüssen der Polizei, die offenbar sieben Menschen verletzten. Mehrere Autos, auch Polizei-Einsatzfahrzeuge brannten aus.
Nachdem es zu ersten Gewalttätigkeiten der Protestierer gegen die zahlenmäßig unterlegenen Polizisten gekommen war – sie wurden, wie es in einem ausführlichen, öffentlichen Bericht der Polizei heißt, mit Feuerwerkskörpern, Steinen, Flaschen, Straßenschildern und Absperrgittern angegriffen, zogen diese sich zurück und hinterließen Einsatzfahrzeuge, die von den Randalierern beschädigt und teilweise in Brand gesteckt wurden. „Schon kurz nach 20 Uhr geriet die Demonstration außer Kontrolle“, sagt die Polizei Rotterdam.
Die Polizei setzte nicht nur Wasserwerfer ein, sondern bestätigte auch Warnschüsse und sogar gezielte Schüsse auf Gewalttäter: „Im Zusammenhang mit den abgefeuerten Schüssen gibt es Verletzte.“ In dem Polizeibericht heißt es: „Wir sehen viele Fragen und auch Bilder über eine erschossene Person. Wie und von wem sie verletzt wurde, ist noch unklar.“
Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach nach den Ereignissen von einer „Orgie der Gewalt“, Justizminister Ferd Grapperhaus von „extremer Gewalt gegen Polizei, Einsatzkräfte und Feuerwehrleute“. Der Minister kündigte am Samstag an, die Ereignisse untersuchen zu lassen.
In mehreren Städten in Europa – unter anderem in Wien – und auch in mehreren Großstädten in Australien ist es am Freitag und Samstag zu Demonstrationen Tausender Menschen gegen die jeweiligen verschärften Corona-Maßnahmen der Regierungen gekommen. In London richteten sich Demonstrationen gegen die obligatorische Einführung von Impfpässen.