Langsam zwar, doch unaufhaltsam, nähert sich das gefährlichste Ereignis des Jahres: die betriebliche Weihnachtsfeier. Fußball-Kaiser Franz und seine Heidi können noch manch ein Lied aus alten Tagen davon singen. Womöglich können in diesem Jahr Corona-Abstandsmaßnahmen und Firmenstatute das Schlimmste verhindern. Beim Springer-Verlag etwa müssen Liebschaften am Arbeitsplatz der Firmenleitung angezeigt werden. Sonst geht es den Mitarbeitern wie Bild-Chef Julian Reichelt, der „Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt hat“, so die öffentliche Begründung seiner Kündigung.
♦ Aber keine Bange, Don Juans und Mata Haris, das ist natürlich nur vorgeschoben, denn wie sagte der Springer-Boss Döpfner über seinen Chefredakteur: „Da macht sich einer jeden Tag viele mächtige Feinde“ als „letzter und einziger Journalisten in Deutschland, der noch mutig gegen die neue DDR-Obrigkeit“ rebelliere. Sicher ist wohl nur, dass die Personalie eher ein Thriller als eine Schmuddelgeschichte ist.
♦ War es die rachsüchtige Merkel, der Reichelt in Bild die Corona-Maßnahmen um die Ohren haute? Amerikanische „Democrats“, denen der Zerfall Europas durch Massenmigration und Versorgungskrisen zupass kommt und die eine allzu kritische Berichterstattung verhindern wollten? Berufs-Sündenbock Wlad, weil Bild ständig gegen ihn und seine schöne, neue Pipeline stänkerte? Nun ist der Unruhestifter weg, denn „es gibt keine Meinungsfreiheit zum Nulltarif” (Merkel), und durch einen Welt-Mann (vorher Süddeutsche) ersetzt.
♦ Personalwechsel auch im Bundestag, auf dessen Ortsvorsteher Schäuble zwingend eine Frau folgen muss. Schon wurde von Munkelrüben nicht mal vor der grünklerikalextremen Katrin Göring-Eckardt zurückgeschreckt, weil sich „unter den erfahrenen Frauen in der (SPD-)Fraktion zunächst keine Kandidatin für das prestigeträchtige Amt“ aufdrängte, aber dann waren die Genossen doch zum Opfergang bereit und riefen: Wir haben eine Bärbel!
Bärbel Bas: Linker Flügel, aufgestiegen von der Bürohilfe zu irgendwas Großem bei einer Betriebskrankenkasse, Ver.di – besser geht’s nicht.
♦ Übrigens: Vizepräsidentin für die SPD im Bundestag, also so wie Claudia Roth, soll Aydan Özoguz werden. Kulturministerin fiel für sie leider flach, schon weil für sie „eine spezifisch deutsche Kultur, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ ist, was sollte sie da noch ministrieren? So handelt sie nun eben das Zusammenleben im Bundestag täglich neu aus.
♦ Auch dem stillen Herrn Weidmann, der die Verzwergung der Bundesbank nicht verhindern konnte, und der zuletzt mehr oder weniger hilflos bei der EZB herumsaß, wird manche Träne nachgeweint. Bleibt nur noch die Frage offen, ob der Soros schon beim Euro auf fallende Kurse wettet …
♦ Alles neu macht der Mai, singen sie im Ruhrgebiet schon seit 1820, und vielleicht hätten die Brüder und Schwestern von der CDU bis dahin warten sollen mit ihrem Großreinemachen. Denn so ein bisschen Fegen mit Sätzen wie „Wir als Union dürfen nie wieder abhängig sein von einem Gesicht!“ (Brinkhaus) oder „Ich will nie wieder den Satz ‘Das ist alternativlos‘ hören“ (Jens Spahn) dürfte kaum reichen, um den Laden sauber zu kriegen. Auch wenn das von Fachmedien als mutig bewertet wird, klingt es eher nach zwei Männern mit Mumm(chen).
Ob wir je wieder von Johannes Winkel, dem 29-jährigen Chef der NRW-JU hören werden, der klar und deutlich Merkels Parteiführungsstil für das Elend der CDU verantwortlich machte?
♦ Derweil erhoben sich im Europarat zu Brüssel alle Staats- und Regierungschefs und applaudierten Dr. Angela Merkel, um ihr zu danken für die Billionen, die sie aus den Taschen ihrer Landsleute in die Taschen der anderen transferiert hatte. Das dürfte bis dato die größte Transformation der letzten 76 Jahre gewesen sein. Der Belgier Charles Michel, der schon unsere Ursel beim Erdogan einfach stehen ließ, schlug wieder mal über die Stränge, als er Merkels „Nüchternheit und Einfachheit“ lobte. „Einfachheit“ als Synonym für Tante aus der Uckermark? Von „Nüchternheit“ ganz zu schweigen …
♦ Auch wenn wir in den letzten Jahren mehr als zwei Millionen Fachkräfte aus Afrika und Asien aufgenommen haben, fehlen immer noch mindestens 1,2 Millionen weitere Arbeitskräfte im Land des ewigwährenden Aufschwungs, hat unser aller Arbeitsamtsleiter Detlef Scheele (erst Turnlehrer, dann SPD) festgestellt. Gesucht werden Bäcker, Pfleger, Techniker, LKW-Fahrer, eigentlich alles außer Politikern und Journalisten, wenn wir die Liste richtig interpretieren. Aber jetzt kommt’s: Die größte Fachkräftelücke mit 18.300 Personen besteht bei Sozialpädagogen! Was für ein beklopptes Land!
♦ Vielleicht sind ja bei den neuesten Zuwanderungen via Belarus oder übers Mittelmeer ein paar Sozialpädagogen dabei. Umso unverständlicher, dass Länder wie Brandenburg, MeckPomm und auch ein bisschen Sachsen, die Aufnahme von sogenannten Flüchtlingen ausgesetzt haben, obwohl doch für Landnehmer der „Königsteiner Schlüssel“ gilt – jeder so viele, wie er verdient. Wenigstens dürfen sich Berlin, Hamburg, Bremen und das Homeland NRW freuen: So bleibt mehr für sie …
♦ Annalena Baerbock, die klügste Grüne, seit es Grüne gibt, und bestimmt bald Ministerin für dies und das, will North Stream 2 keine Betriebsgenehmigung erteilen,
weil wir bald in jedem Garten ein Windrad haben und … äh …, das, was die EU und Washington sagen. Der russische Botschafter Netschajew versteht die (westliche) Welt nicht mehr: „Das Projekt entspricht den Interessen der deutschen Wirtschaft und der Bevölkerung. Es garantiert die Energiesicherheit.“ Warum wollen die Nemtsy es bloß nicht? Die Deutschen wollen schon, verehrter Herr Botschafter, das können Sie den Kommentaren eines Beitrags über Annalenas Geschwätz bei der Welt entnehmen, dem die Redaktion extra den Aufruf voranstellte:
Bitte kommentieren Sie ausschließlich zum Thema des Artikels und bleiben Sie im Tonfall höflich. Verzichten Sie bitte auf unbelegte Mutmaßungen, pauschale Verallgemeinerungen und Herabsetzungen Andersdenkender.
♦ Dr. Markus Söder, nach Selbsteinschätzung wohl bester Politiker aller Zeiten, wird von den Demoskopen so langsam heruntergerankt. Auf der natürlich immer noch von Dr. Angela Merkel angeführten Beliebtheitsliste deutscher Politiker muss sich Söder laut INSA inzwischen den sechsten Platz mit Sahra Wagenknecht teilen – hinter dem rotgrünen Kretschmann aus Stuttgart! Wo ist nur deine Corona-Peitsche, Markus?
♦ Ja gut, das war jetzt nicht besonders schlau von Professor Lauterbach, dass er als Entschuldigung für Telefonieren auf der Autobahn seine Mutter ins Spiel brachte. Oder die Autoindustrie wegen der angeblich nichtfunktionierenden Freisprechanlage. Es hätte doch vollends gereicht zu sagen, dass die WHO bei unserem Corona-Arzt im Dauereinsatz angerufen hat wegen der neuesten Mutante (AY4.2!) …
♦ Donald Trump kündigt zwar noch nicht eine neue Kandidatur an, dafür aber ein eigenes soziales Netzwerk. Nachdem ihn Twitter (wo er mehr Follower hatte als unsere Bananen-Republik Einwohner) cancelte, während die Taliban dort wohlgelitten sind, will er eine eigene Plattform aufbauen. Name TRUTH Social, russisch PRAWDA, aber das weiß er bestimmt gar nicht …
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