Wenn ich nicht für TE hätte schreiben müssen, hätte ich mir das „Triell“ nicht angesehen. Es ist selten interessant, was Politiker sagen. Interessanter ist oft, worüber sie schweigen. Was das betrifft, standen so drei bis vier dicke weiße Elefanten im Raum und reckten ihre Rüssel.
Der eine heißt: „Klimasensibilität“. Frau Baerbock, voll in ihrem Element – „das Klima gerät außer Kontrolle“ –, mahnte bei den beiden Herren mehr Tempo an bei der „Rettung“ desselben. Statt sechs Jahre für die Genehmigung von Windspargel sollen künftig sechs Monate reichen – also ohne Rücksicht auf das Recht der Bürger auf Einspruch. Protest der beiden Herren, die eigentlich wissen müssten, dass man auch mit dem Zupflastern des Landes mit Windmühlen und Solarpaneelen keinen Industriestandort betreiben kann? Ausgeblieben. Armin Laschet, immerhin, setzte auf die Innovationskraft der Industrie. Leider vergaß er zu erwähnen, dass Deutschland sich aus der Innovation in Sachen Atomkraft schon vor Jahren verabschiedet hat. Inhärent sichere, müllvermeidende und in Bezug auf CO2 maximal klimasensible Atomkraftwerke werden mittlerweile woanders gebaut – hoffentlich in einer gewissen Nähe zu Deutschland, damit sie im Fall der Dunkelflaute aushelfen können.
Rettung also auch vor Corona. Immerhin möchte sie „wegen unserer Vergangenheit“ keine Impfpflicht, aber irgendwie vielleicht doch. Nur Laschet glaubt, dass man „3 G“ im öffentlichen Verkehr nicht durchsetzen könne. Ob man es soll? Auch das sparen alle Teilnehmer aus. Auffallend, schon seit längerer Zeit: Wo es um den Souverän geht, das Volk, die Staatsbürger, wird mittlerweile nur noch von „den Menschen“ geschwätzt. Das ist so gar kein „Respekt für dich“ (Scholz). Das Duzen ebenso wenig.
Das Menschenbild von Baerbock ist, nebenbei, ein wenig eindimensional: Nur Mütter, alleinerziehend, kommen bei ihr vor, nicht aber Väter oder gar Familien.
Der dritte Elefant sieht dann schon ziemlich finster aus. Fangfrage der beiden Moderatoren: Wo fühlen sich Frauen am unsichersten? Tunnel? Parks? Laschet ist von der Frage überfordert. Schulz spricht von „Femiziden“ im Zusammenleben. Baerbock weiß ganz klar: „Am unsichersten sind Frauen in den eigenen vier Wänden“, die meisten Tötungen geschähen durch den Ehemann, den Freund oder den Ex. Wie kommt‘s also, dass sich 72,5 Prozent der befragten Frauen in öffentlichen Räumen unsicher fühlen?
Auch deshalb bin ich ganz einer Meinung mit Alice Schwarzer: Wir sollten afghanischen Frauen Asyl geben, jedenfalls denen, die an das Versprechen auf Freiheit und Gleichberechtigung geglaubt haben und danach leben wollen.
Das vierte Rüsseltier versteckt sich ein wenig hinter den anderen, es nennt sich „Meinungsfreiheit“. „Jeder kann denken und lachen, wie er will, als Privatmensch“, sagt Baerbock, lachend. Also nur zu Hause? Nicht in der Öffentlichkeit, wo man Dinge nicht sagen und Worte nicht benutzen soll, die „verletzen könnten“? Ach, Annalena. Viel zu viele halten sich bereits daran und trauen sich nicht mehr, den Mund aufzumachen. Die vom „Bündnis 90“, jene DDR-Gegner, deren Namen sich die Grünen noch immer anhängen, erinnern sich dabei allerdings an ein totalitäres Regime: an die DDR.
Eine von sich selbst überzeugte Kandidatin mit Wahrnehmungsstörungen und zwei Männer, die zu feige sind, solchen Illusionen entgegenzutreten. Was für eine Qual, die Wahl.
Kü