Berlin (ATN). Die Grünen wollen in der Endphase des Bundestagswahlkampfs Goldbarren mit der Prägung ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock verschenken. Das hat Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner in Berlin angekündigt. “Damit wollen wir unseren treuesten Unterstützern einen Anreiz geben, sich noch stärker im Wahlkampf zu engagieren. Wer für uns kämpft, kämpft für das Gute, kämpft für das Klima und das ist echtes Gold wert.“ Die Partei habe 100.000 Annalena Baerbock-1/100 Unzen Goldbarren bestellt. „Das ist eine Investition die sich lohnt“, so Kellner, „und aus der mit steigenden Stimmenzahlen steigenden Wahlkampfkostenerstattung des Bundes nach der Wahl leicht zu finanzieren“.
Das größte Münzhandelshaus der Welt, die in Braunschweig ansässige MDM Münzhandelsgesellschaft mbH & Co. KG Deutsche Münze, hat seit kurzem den 1/100 Unzen Goldbarren Annalena Baerbock im Angebot. Dort heißt es: „Die zu Ehren des Polit-„Shootingstars“ ausgegebene Gold-Würdigung in der beliebten Barrenform wurde in der höchsten Qualität Spiegelglanz geprägt. Während das kunstvoll-filigrane Vorderseitenmotiv ein Porträt der gebürtigen Hannoveranerin und Bundestagsabgeordneten für Brandenburg präsentiert, zeigt die Rückseite das geschichtsträchtige Berliner Reichstagsgebäude – dem Sitz des Deutschen Bundestages“. Der Goldbarren, der 0,31 Gramm reines Gold enthält, ist für 29 € erhältlich. Wie ein Unternehmenssprecher erklärte, hätten die Grünen bei der Großbestellung einen „Vorzugspreis“ erhalten. Der Goldmarktpreis für 1/100 Unze(0,31 Gramm) Feingold liegt z.Zt bei etwa 16 €.
Nach Angaben von Kellner sollen den Baerbock-Goldbarren „jene Wahlkämpfenden erhalten, die die meisten Plakate aufgehängt haben“. Auch Journalistinnen und Journalisten, die Annalena Baerbock gegen die „unberechtigte Kritik an ihrem Lebenslauf sowie ihrem wegweisenden Buch“ in Schutz genommen hätten, würden den Goldbarren erhalten. Bei längeren Interviews in SPIEGEL, ZEIT, ARD, ZDF und anderen Medien werde Annalena Baerbock künftig den Goldbarren als kleines Andenken übergeben, so Kellner. „Das wird dann so etwas wie die Greencard-Gold für jene, die nicht offiziell Parteimitglied werden wollen oder können“.
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Wahlkampf-Umdichtung des Volkslieds „Kein schöner Land“. Der Song wie der Baerbock-Goldbarren mache deutlich: „Wir wollen einen Aufbruch für dieses Land und wir wollen aus den ausgetretenen Pfaden der politischen Kommunikation austreten. Wir wollen Dinge anders machen.“
Für den stellvertretenden Parteivorsitzenden der FDP, Wolfgang Kubicki, ist der Fall eine Bestätigung des alten deutschen Sprichworts, es ist nicht alles Gold was glänzt. “Erst hat sie ihren Lebenslauf gefälscht oder zumindest geschönt, dann anderer Leute Gedanken und Texte geklaut und jetzt machen sie die Grünen zur Goldmarie – pure Hochstapelei“. Das einzig Wahre sei die korrekte Bezeichnung durch den Münzhändler MDM. „Nicht Gold- sondern Gedenkbarren – Erinnerung in der Vitrine ist alles, was von ihrer Kanzlerkandidatur bald bleiben wird.“
Claudia Pritt