Am Sonnabend gab Nena ein Konzert in Bergen auf der Insel Rügen. Dort fragte sie das dicht aneinander tanzende Publikum: „Sagt mal Leute, hab´ ich irgendwie gesagt, dass ihr hier alle ganz nah und eng beieinander stehen sollt?“ Sie fügte hinzu: „Ich hab´s nicht gesagt, aber ich freu mich, dass ihr es tut“. Und: „Jeder macht was er will!“
Die Sängerin hat damit nachgelegt. Erst vor kurzem sorgte sie für Aufsehen, als sie bei einem Konzert in Berlin sagte: „Hier wird gedroht, dass sie die Show abbrechen. Das sie die Show abbrechen, weil Ihr nicht in Eure – wie sie es nennen – Boxen geht. Ich überlasse es in Eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht. Das darf jeder frei entscheiden, genauso, wie jeder frei entscheiden darf, ob er sich impfen lässt oder nicht“. Und: „Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen!“
Die Ikone der Linken zog damit einen Shitstorm auf sich: Als ein Song von ihr bei den Olympischen Spielen gespielt wurde, wurde das scharf kritisiert – aus Deutschland. Doch zum Einlenken bringt das die Sängerin offenbar nicht.
Zwei ihrer Konzerte, eins in Wetzlar, Hessen und eins in Bad Seeberg, Schleswig-Holstein wurden nach Nenas Corona-Protest abgesagt. Bei ihrem Konzert in Bergen sollen laut Veranstalter 1.300 Besucher anwesend gewesen sein. Es ist erfreulich, dass die Sehnsucht nach einem freien Leben, jenseits aller politischen Spektren weiter besteht.