Gerade einmal zwei Wochen ist das Attentat von Würzburg her. Drei Frauen wurden ermordet, weitere teils schwer verletzt. Politisch ist man einfach zum Tagesgeschäft zurückgekehrt. Bundeskanzlerin Angela Merkel schweigt bis heute. Doch die Opfer, ihre Geschichten, das Leid und die Trauer dürfen nicht einfach in Vergessenheit geraten. Deshalb werden wir nicht aufhören darüber zu sprechen. Roland Tichy diskutiert heute Abend in der Talkshow Tichys Ausblick mit diesen Gästen:
Peter Rothenbühler ist Schweizer Journalist und hat drei Frauenzeitschriften geleitet und publiziert seit Jahren zum Thema Islamismus. Er kritisiert: „Das versucht man alles zu vergessen, vor allem weil man nicht zugeben will, was das für Täter sind.“ Aber es nicht nur ein deutsches Problem: „Ich beobachte es sehr stark in Frankreich, es ist ein riesiges Problem.“ Verhängnisvoll, denn: „Erdogan hat die Leute in Frankreich aufgefordert weitere Anschläge zu begehen, indirekt“, da kann Frankreich sich Leugnung und Verdrängung eigentlich nicht leisten – genauso wenig wie Deutschland.
TE-Autorin Zara Riffler kritisiert, dass Vieles in der Debatte verschwiegen und tabuisiert werde. Dabei gilt: „Jedes Attentat ist auch ein Attentat auf unsere Lebensweise, unsere pluralistische Lebensweise.“ Die Journalistin meint: „Das dürfen wir uns einfach nicht bieten lassen.“
Die deutsche, kurdischstämmige Aktivistin Leyla Bilge hat islamistische Gewalt am eigenen Leib erfahren, bevor sie als Kind aus der Türkei geflohen ist. Im Alter von 16 Jahren wurde sie zwangsverheiratet, ihre Cousine fiel einem Ehrenmord zum Opfer. Heute organisiert Bilge Frauenmärsche und ist Mitglied der AfD. Sie meint: „Es wird immer als Einzelfall dargestellt“, dabei müsse man „das Kind beim Namen nennen.“ Zu Ehrenmorden in Deutschland sagt sie: „Das Thema ist nicht weg, es ist wirklich tagtäglich.“
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