Da staunte sogar »Campaigner« Stef Cornelis: »Die EU sollte die Industrie lenken, nicht umgekehrt.« Cornelis ist »Deutschland-Direktor« des Brüsseler Vereins Transport & Environment (T&E), einer jener Organisationen also, den die Zerstörung der Autoindustrie prächtig versorgt – im Gegensatz zu den eigentlich Wert schöpfenden Autobauern.
Cornelis wunderte sich über das Vorpreschen des Audi-Chefs Markus Duesmann. Ab dem Jahr 2026, sagte der in dieser Woche, solle es keine neuen Audis mit Verbrennermotor mehr geben, sondern nur noch rein elektrisch angetriebene, ebenso keine Hybridfahrzeuge. Die Produktion des letzten Verbrennermotors soll ab 2026 an- und Anfang der 2030er Jahre dann auslaufen; danach sollen keine neuen Verbrenner mehr entwickelt werden und Audi nur noch reine E-Autos bauen. Dies verkündet Duesmann am Dienstag erst dem Betriebsrat, dann am Donnerstag seinen Führungskräften. Das ist zwar nicht ganz neu, Duesmann hatte schon vor ein paar Monaten den Ausstieg aus dem Verbrenner angekündigt.
Konkret sollen nach Informationen der Automobilwoche die Fahrzeugmodelle A3 und A4 keinen Nachfolger mehr erhalten, sondern durch A3 e-tron und A4 e-tron ersetzt werden. Der A4 soll schon ab 2024 als rein elektrisch angetriebener Wagen vom Band laufen.
Die nächsten Richtungsentscheidungen stehen dann später an und fallen je nach Grad der politischen Verrücktheiten aus. Dann wird man sehen, was von Klimazielen übrig bleiben wird, wenn die Kassen leer sind. Den sozialistischen Planern gelangen bekanntlich noch nicht einmal ihre legendären Fünf-Jahrespläne.
Für die Autohersteller ebenso ungemein nützlich: Sie beenden hierzulande mit Verweis auf Umwelt die Produktion von Benziner- und Dieselfahrzeugen und verlagern sie in das Ausland. Sie werfen damit teure Arbeitsplätze und die Beschränkungen einer vollkommen enthemmten Bürokratie über Bord. Ebenso unschätzbarer Vorteil für die Hersteller: Sie können die Gewerkschaften zurückdrängen, dem Abbau von Arbeitsplätzen und damit auch ihrer Arbeitsgrundlage aus »Umweltgründen« haben sie ja zugestimmt. Das größte BMW-Autowerk steht schon seit langem nicht mehr in München, sondern im amerikanischen Spartanburg.
Hierzulande wird solange produziert, wozu es am meisten Subventionen vom Staat gibt. Die Produktion von Batterien beispielsweise ist ein sehr energieintensiver Prozess, bei den exorbitant hohen Strompreisen lohnt er nicht hier, sondern in China. Ausgenommen, es fließen so viele Milliarden vom Staat, dass die Produktion für die Autohersteller wieder lohnt.
Für die Automobilindustrie ein guter Schachzug: Der Staat bezahlt wesentlich die teuere Produktion der sogenannten E-Mobilität.
NGO-Mann Cornelis weiter: »Die Autohersteller sind eindeutig in der Lage, ihre Produktion auf Elektrofahrzeuge umzustellen, aber es gibt derzeit keinen Anreiz, Gas zu geben.«
Er versteht da etwas falsch: Die Autoproduzenten benötigen keinen Anreiz von irgendwelchen plansetzenden staatlichen Institutionen, sondern allein der Markt entscheidet. Wenn zu wenig E-Autos nachgefragt werden, dann ist auch eine noch so hohe Produktion nicht sonderlich sinnvoll.