Es war eine der ersten Amtshandlungen des damals neu gewählten Präsidenten Donald Trump, den sogenannten Atomdeal mit dem Iran im Mai 2018 zu kündigen. Seine Begründung: Der Terrorstaat Iran arbeite trotz Abkommen weiter an Atomwaffen, das Atom-Abkommen „sei der schlechteste Deal aller Zeiten“ und er würde zu einem atomaren Wettrüsten in Nahost führen.
Trumps westliche Partner waren entsetzt. Nicht, dass sie das nicht immer gewesen wären, wenn Trump eine Entscheidung fällte, die ihnen nicht gefiel. Und ihnen gefiel eigentlich keine seiner Entscheidungen. Für Frankreich, Deutschland und selbstverständlich den gegenwärtigen Iran-Freund Russland war der Deal nach wie vor das Nonplusultra ihrer nahöstlichen Entspannungspolitik.
Doch die Naiven aus dem Abendland hielten an ihrem Glauben an die Redlichkeit der Hintertriebenen aus dem Morgenland fest. Der Iran und Atomwaffenprogramme – ach, woher denn? Wenn überhaupt, dann nur friedliche Nutzung! Ansonsten alles wahre Ehrenmänner, die da im Reich einer der ältesten Hochkulturen dieses Planeten Homosexuelle an Kränen aufhängen und widerspenstige Frauen zu Tode peitschen lassen – und sich als kleines Dankeschön für diese Exzesse der Menschenrechtlichkeit über die Glückwünsche von Frank-Walter, dem Mullah-Freund im Bundesprädidentensitz, zu ihrer Machtergreifung freuen durften.
Nun aber der Schock! Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), die die Einhaltung der Vertragsbestimmungen durch den Iran kontrollieren soll, ließ wissen: Die Klerikaldiktatoren stehen kurz davor, die Bombe bauen zu können. Der Iran besitzt nach Erkenntnissen der IAEA derzeit bereits 3.200 Kilogramm Uran in verschiedenen Anreicherungsstufen. Das sind 16mal mehr, als der Atom-Deal erlaubt. Über 2,4 Kilogramm dieser Menge sollen Uran mit einer Anreicherungsstufe von 60 Prozent sein, die seit April dieses Jahres produziert worden sind. Uran 60 aber wird, so der Leiter der IAEA, ausschließlich von Staaten produziert, die Atomwaffen bauen. Denn Uran 60 kann problemlos zu Uran 90 aufgerüstet werden – dem Stoff, aus dem die atomaren Bombenträume sind und der für andere Zwecke kaum zu gebrauchen ist.
Also sieht es nun so aus, dass Trump und Israel doch recht hatten – und die Träumer aus Europa sich von den Märchen aus Tausendundeiner Nacht einlullen ließen. Ratlosigkeit also dort, wo man die eigentliche Brisanz des iranischen Uranstrebens ohnehin nie erfasst hatte.
Tatsache hingegen bleibt: Weder die USA noch Israel können und werden es zulassen, dass die Mullahs über „die Bombe“ verfügen. Auch das Arabien des Prinzen Mohammed ibn Salman und seine Verbündeten am Golf müssen um jeden Preis verhindern, dass Teheran über seinen eigenen „Little Boy“ verfügt. Versuche, die Uranreicherung durch Cyberangriffe zu sabotieren – in der Vergangenheit durch das Mullah-Regime regelmäßig den Israeli angelastet – konnten demnach offenbar zwar den Prozess verzögern, nicht aber verhindern.
So stehen nun die Alarmleuchten zwischen Washington, Jerusalem und Riad auf „Red Alert“ – Ausgang ungewiss, friedliche Lösung kaum noch vorstellbar.