Der deutsche Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ schrieb vor 100 Jahren Filmgeschichte. Ein expressionistischer Horrorfilm. „Das Cabinet der Dr. Merkel“ macht nun ebenfalls Geschichte. Als Kabinett des Grauens.
I.
Der Film handelt von einem Schlafwandler, der tagsüber von Dr. Caligari als Jahrmarktsattraktion herumgezeigt wird und nachts unter Caligaris Einfluss mordet. „Das Cabinet der Dr. Merkel“ handelt von einer Laienspielschar, die wie in Trance den Willen ihrer Herrin vollstreckt.
II.
Caligari: Es ist der alte Topos des Psychiaters, der sich selbst als Wahnsinniger entpuppt. Die Analogie zur Politik ist keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Der berühmte Soziologe und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer schrieb 1947 das seinerzeit stark beachtete Buch „Von Caligari zu Hitler“ und zeichnete eine sozialpsychologische Parallele zwischen dem Filmstoff und dem aufkommenden Nationalsozialismus. Caligari erscheint als Prototyp eines Tyrannen, der die psychotische Disposition der Deutschen in der Weimarer Republik nutzt. Der Wahn des großen Führers wird vom Bewunderungsnebel seiner Untertanen verdeckt. Und umgekehrt wohnt der Autoritätsgläubigkeit der Gefolgschaft ein Erlösungswahn inne. Caligari symbolisiert den Führer. Dessen Geschöpf, der Schlafwandler, ist das irre Instrument in den Händen eines Irren. Ein prophetisches Kunstwerk.
III.
So weit wollen wir hier nicht gehen, auch wenn sich mühelos ein Buch mit dem Titel „Von Caligari zu Merkel“ verfassen ließe, oder eben ein Horrorfilm drehen mit dem Titel: „Das Cabinet der Dr. Merkel.“ Es stockt einem der Atem, wenn man das Panoptikum betrachtet, das Dr. Merkel in ihrem Kabinett versammelt hat. Sie ist wie Dr. Caligari nicht von ihren Geschöpfen zu trennen; die eine ist nicht ohne die anderen zu verstehen. Dr. Merkel mag als halbwegs intelligent gelten, solange sie nur an ihrem Umfeld gemessen wird. Sie hat sich mit unfähigen Stiefelküssern umgeben. So wie sie emanzipierte Bürger nicht ausstehen kann, würde sie auch emanzipierte Minister nicht dulden. Die Frage, warum Dr. Merkel Versager nicht entlässt, ist deshalb leicht zu beantworten. Sie züchtet Versager, zieht sie an. In ihren Augen versagen sie gar nicht, sondern erzeugen die beabsichtigte Wirkung. Beispiel: Der bürokratisch und rechtswidrig prolongierte Dauerlockdown wäre ohne Unfähigkeit nicht durchzusetzen gewesen. Wird das Versagen dann doch unübersehbar, sieht es so aus, als hätten andere versagt, bloß Dr. Merkel nicht.
IV.
Die (unvollständige) Liste der Zombies aus dem Cabinet des Grauens: Altmaier und Braun sind Merkels Abrissbirnen. Karliczek hat man den Niedergang der Bildung überlassen, der „Krampfhenne“ (bayerisch für wichtigtuerische, meist weibliche Person, die viel Unsinn redet) Kramp-Karrenbauer die nur noch satirisch beschreibbare Kampfkraft der Bundeswehr. Der Karrierist Spahn ließ sich von Dr. Merkel kaufen und verantwortet als Chef-Covidiot einen Abgrund an Verfassungsverrat. Der Verlierer Seehofer mümmelt zahnlos sein Gnadenbrot und merkt gar nicht, wie er gerade dadurch gedemütigt wird, dass er bleiben darf. Sein CSU-Kollege Scheuer spürt gar nichts mehr. Von Skandal zu Skandal sitzt er sicherer im Amt. Nicht einmal die Leitung einer Fahrradwerkstatt würde man ihm noch anvertrauen wollen. Die von der SPD dazu nominierten geistigen Flachpfeifen passen ins Anforderungsprofil: Die außenpolitische Null(d)ität Maas, die ideologisch verbohrte Schulze, die sich als Dr. Merkels grüne Scharfmacherin gefällt. Niemals in der Geschichte dieser Republik gab es ein erbärmlicheres Kabinett eilfertiger politischer Kreaturen. Wie aber soll eine Gesellschaft Werte wie Eigenverantwortung hoch halten, wenn an ihrer Spitze Eigenverantwortung nicht erwünscht ist. Wie soll der mündige Bürger zum Maßstab werden, wenn der entmündigte Minister die Regel ist. Wie soll eine Gesellschaft ertüchtigt werden, wenn die Untüchtigen an den Schalthebeln sitzen.
V.
Der aktuelle Film „Das Cabinet der Dr. Merkel“ handelt von Schlafwandlern, die auf dem Jahrmarkt der Medien herum geistern und in Dr. Merkels Auftrag ein blühendes Gemeinwesen zertrampeln. Eine Republik, die so etwas zulässt, verkommt zum Irrenhaus.