Logisch, wo mehr Schiffe von Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Mittelmeer vor der libyschen Küste unterwegs sind, schicken die Schlepper ihnen auch mehr Migrationswillige in maroden Schlauchbooten entgegen, die in die EU und besonders nach Deutschland wollen.
Und wo sich mit der NGO Sea-Watch einer der gewichtigsten privaten Player der Seenotrettung zur Antifa bekennt und die Flagge der Extremisten hisst, ist auch die politische Agenda bei den selbsternannten Rettern klar. Sie reicht übrigens bis in die Evangelische Kirche in Deutschland und zu deren Noch-Ratsvorsitzendem Heinrich Bedford-Strohm. Weder die EKD, noch der Bischof persönlich haben sich explizit vom extremistischen Bekenntnis der Sea-Watch distanziert.
Jetzt meldet die Welt: „Im Jahr der meisten Seenotrettungseinsätze, 2016, starben auf der Zentralroute mehr Menschen als je zuvor.“ Und: „Seitdem 2017 die Kooperation mit der teilweise brutal agierenden libyschen Küstenwache ausgebaut und die staatliche Seenotrettung der EU zurückgefahren wurde, kamen viel weniger Menschen über das Meer nach Italien und viel weniger kamen dabei ums Leben.“
Viel weniger kamen dabei ums Leben – Das wird sich in den kommenden Monaten und Jahren leider wieder ändern dank einer Zunahme der Aktivitäten der NGOs auf dem Mittelmeer vor Libyen. Folgen wir der Welt müsste die These heute eigentlich sogar lauten: Jede Verhinderung dieser von der deutschen Antifa mitorganisierten Aktivitäten rettet Leben.
Die u.a. von der UNO-Flüchtlingshilfe veröffentlichten Zahlen lassen keinen anderen Schluss zu: Weniger Schiffe, weniger Tote. Jahr für Jahr zeigen die sinkenden Zahlen der Ankünfte in Italien auch sinkende Ertrunkenenzahlen. Dennoch bleibt die Flüchtlingshilfe paradoxerweise dabei, eine noch intensivere NGO-Arbeit vor der libyschen Küste zu fordern. Deren Auftritt vor Libyen ist mittlerweile so begehrt, dass schon Migranten aus Asien nach Afrika wandern, um dann von dort über die Schlepper und NGO-Boote nach Deutschland zu gelangen.
Das erste Quartal des Jahres 2021 zeigt, was passiert, wenn wieder mehr NGO-Schiffe ihre Berteitschaft anzeigen, Passagiere für die Überfahrt aufzunehmen. Bis zum 20. April sollen laut Recherche der Jungen Freiheit, die das italienische Innenministerium im Rom zitiert, fast 8.600 Ankünfte stattgefunden haben gegenüber weniger als 3.300 im Vergleichszeitraum 2020, noch ein Jahr früher sollen es sogar nur 650 gewesen sein.
Der UN-Flüchtlingskommisar UNHCR nennt neben der Mittelmeerroute noch die westliche Route von Marokko nach Spanien. Über die Türkei sollen hingegen die wenigsten Migranten nach Europa gekommen sein. Laut Vittorio Emanuele Parsi, Professor für Internationale Beziehungen in Mailand, seien die neu installierten Behörden in Libyen noch nicht in der Lage, „das Gebiet zu kontrollieren. Daher die Welle an Abreisen in Richtung Italien.“ Hier allerdings wird der Effekt hinzukommen, dass sich wieder mehr NGO-Schiffe anbieten, anders kann ja die Überfahrt nicht gelingen.
Die Junge Freiheit zitiert auch die Staatsanwaltschaft von Agrigent/Sizilien, die davon ausgehe, dass auch die Abfahrten von Tunesien aus „deutlich zunehmen könnten“. Die These allerdings, die u.a. vom früheren österreichischen Außenminister Spindelegger gegenüber dem Handelsblatt vertreten wird, dass nämlich die Migration auch deshalb zunimmt, weil in Europa die Impfungen gegen Corona gratis sind, erscheint doch eher unwahrscheinlich.
Entscheidend für die Zunahme der Abfahrten an der nordafrikansichen Küste werden letztlich drei wesentliche Faktoren sein: Zum einen die politische Entwicklung in Deutschland in Bezug auf Masseneinwanderung, die Anzahl der NGO-Schiffe vor der libyschen Küste und die weiterhin fortgeführte Praxis der Sozialleistungen in Deutschland für Asylbewerber samt einer geringen Quote an vollzogenen Abschiebungen.