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Frankfurt

Corona-Demo vor Hessischem Rundfunk: “Zur Not prozessieren wir bis zum Demobeginn”

Die Stadt Frankfurt hat eine Anti-Lockdown-Demo vor dem Hessischen Rundfunk untersagt. Das wollen die Organisatoren nicht hinnehmen.

imago images / Future Image

Die Veranstalter der Frankfurter Demo wollen alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um am Sonntag vor dem Hessischen Rundfunk demonstrieren zu dürfen. “Zur Not prozessieren wir bis zum Demobeginn um 14 Uhr”, sagt ein Sprecher der Organisatoren zu TE. Am Freitag habe man einen Ablehnungsbescheid des Ordnungsamts erhalten, gegen den man Einspruch erheben wolle.

Aus informierten Kreisen ist zu hören, dass die Organisatoren auf jeden Fall auf der Bertramswiese demonstrieren möchten, die gegenüber vom Gebäude des Hessischen Rundfunks liegt. Die Grünfläche am Rand der Stadt sei “keine Option”.

Die Redner wollten alle vor der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt sprechen, heißt es. Die Stadt Frankfurt hatte die Versammlung von der Bertramswiese in den Rebstockpark verlegt, der mehrere Kilometer entfernt am Stadtrand liegt.

Demos und Gegendemos
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Laut dem Sprecher handelt es sich um die erste größere Kundgebung von Maßnahmen-Kritikern, die vor einer Medienanstalt stattfindet. “Es ist gut, dass die Mainstreammedien in den Fokus der Proteste geraten”, sagt er. Ohne die hätte man den Lockdown, die Angst und die Spaltung der Gesellschaft gar nicht. Die wahre Macht liege bei den Medien, nicht der Politik. Anmelder der Versammlung sei ein besorgter Mensch aus der Region, der mit der Querdenken-Organisation nichts zu tun habe, sagt der Sprecher.

Indes hat der hessische Ableger des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) eine Gegendemonstration auf der Bertramswiese angekündigt. Knud Zilian, der Vorsitzende des DJV Hessen, schreibt demnach in einem Rundschreiben, man könne nicht zulassen, “dass unsere freie Presselandschaft derart für Verschwörungstheorien missbraucht wird”. Weiter heißt es: “Es müssen auch keine großen Worte verkündet werden. Manchmal reicht auch der Klang einer Trillerpfeife!”

Zudem befürchtet Zilian, “dass die Querköppe doch beim hr landen, denn sie haben weder auf Facebook, noch auf ihrer Website Hinweise gegeben, dass die Demo nicht vor dem hr stattfinden darf.”

Der Sprecher sagte über die Gegendemo, es wäre schön, wenn man mit den Redakteuren ins Gespräch käme. “Die Redner werden unter anderem darum bitten, dass die Mainstreammedien ehrlich berichten”, erklärt er.

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