Die neuen LINKE-Vorsitzende Hennig-Wellsow blamiert sich in einer Talkshow nach der anderen. Besonders drei ihrer Auftritte sind inzwischen legendär:
– Am 12. Februar 2020 sprach sie bei Markus Lanz über die „faschistischen Methoden“ der AfD im Landtag von Thüringen. Als typisch faschistisch brandmarkte sie „übertriebene Freundlichkeit“: „Das andere Beispiel ist das extreme Gegenbeispiel, aber auch das eine Methode der Nazis: Übertriebene Freundlichkeit. ‘Gehen Sie doch mit uns Kaffee trinken’, ‘Sollen wir Sie nicht da und dort mitnehmen und fahren’ und so weiter. Ich selbst wurde neulich von einem AfD-Abgeordneten bedrängt, der körperlich meinen Weg begleiten musste.“
– Der letzte entlarvende Auftritt war vor wenigen Tagen wieder bei Markus Lanz. Es ging auch diesmal um eine der zentralen Forderungen der LINKEN, nämlich Steuererhöhungen für Reiche. Bei jeder Frage, die sich auf Zahlen bezog, kam Hennig-Wellsow offensichtlich ins Schwimmen und zeigte sich ebenso meinungsstark wie faktenarm. Auf die Frage von Lanz, wie hoch denn nach Meinung der LINKEN der Spitzensteuersatz sein solle, antwortete sie: „Ich würde ihn schon ein bisschen hochsetzen. 50 Prozent könnte man schon machen.“ Offenbar kennt sie das Steuerprogramm der Partei, deren Vorsitzende sie ist, nicht. Dort wird eine Einkommensteuer von 60% ab rund 260.000 Euro und von 75% auf Einkommen oberhalb von 1 Million Euro gefordert, natürlich zusätzlich Soli und zusätzlich einmaliger Vermögensabgabe und zusätzlich Vermögensteuer. https://www.die-linke.de/themen/umverteilen/
Die Unsympathin
Nun, ich finde das gut so. Denn natürlich sind Politiker wie Wagenknecht und Gysi viel gefährlicher, weil sie rhetorisch brillant und sympathisch sind – was indes nicht das Geringste an der radikalen Gesinnung von ihnen und ihrer Partei ändert. Es ist ja überhaupt ein großes Missverständnis, dass Radikale stets unsympathisch oder dumm sein müssten. Wirklich gefährlich sind die anderen – die Intelligenten und Sympathieträger unter ihnen.
Die Trotzkistin
Es ist kein Ruhmesblatt für den deutschen Journalismus, dass ihr nach dem Austritt kein Journalist die Frage stellte, wie sie denn heute zu Lenin und Trotzki steht. Ich bin sicher, sie würde sich winden und wenden, und es würde ihr sehr schwer fallen, sich klar gegen Lenin und Trotzki zu stellen.
Dass DIE LINKE heute als Frontfrau nicht mehr Sahra Wagenknecht hat, sondern eine Trotzkistin und eine extrem inkompetente und unsympathische Co-Vorsitzende (die in der Öffentlichkeit als die „Gemäßigte“ der beiden gilt!) kann man nur begrüßen. Die Partei zeigt sich so, wie sie wirklich ist. Der Lack ist ab.
Doch man darf sich nicht täuschen: Grüne und SPD stört das alles nicht. Sie würden selbstverständlich, wenn es die Mehrheitsverhältnisse hergeben, eine Koalition mit der LINKEN auf Bundesebene eingehen, und vielleicht sitzen Ende des Jahres Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow als Minister in der Bundesregierung. Schlimmer geht immer.