Es ist eine der folgenschwersten Legenden, wonach Politiker das Gemeinwohl verfolgen. Sie verfolgen ihr eigenes Wohl und gelegentlich dient das auch dem Volk. Merkel hat das Vortäuschen perfektioniert. Unter ihrer Leitung ist Deutschland nicht besonders gut durch die Krise gekommen, sondern besonders schlecht. Ihre Show hat dem Land geschadet, und zwar massiv. Über die angeblich unwirksamen und dann fehlenden Masken, das Impfversagen und den Test-Flop ist genügend geschrieben worden. Sie und ihr Kabinett klammern sich an die Ämter. Merkels Psychoanalyse ging davon aus, dass die Deutschen (ein Wort, das sie nie sagen würde), dass also die Hier-Lebenden Strenge wünschen, gern Steuern zahlen, dem Staat sklavisch gehorchen und wenn es noch so sehr zu ihrem Schaden ist. Beispiele aus der Geschichte diverser Untergänge gibt es genügend. Mit ihrem Oster-Verbot aber hat sie sogar den gutmütigsten Esel verärgert.
Jetzt werde er „sehr kritisch“ auch am Mittwoch in der kurzfristig anberaumten Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs reden.
Laschet ist insofern konsequent, weil er schon im Frühjahr für planvolle und kontrollierte Lockerungen statt Lockdown für alle Zeiten plädierte und sich dabei auf den Virologen Hendrick Streeck stützte. Damals drohte er unterzugehen und Streeck verschwand von den Bildschirmen des Merkel-TV; Scharfmacher wie Markus Söder gewannen die Oberhand. Jetzt liegt Söder erkennbar daneben und Laschet ist obenauf.
Laschet versucht für sich und die CDU zu retten, was zu retten ist. Denn die CDU verliert massiv an Zustimmung; die CSU ist ohnehin auf dem Tiefpunkt.
Das unterscheidet Laschet von Merkel: Merkel sieht ihr Lebenswerk am Besten bei Annalena Baerbock von den Grünen als neuer Kanzlerin aufgehoben; erstens, weil diese eine Frau ist und zweitens weil sie noch entschiedener Merkels grüne Politik weiterführen würde: Einwanderungsmaximierung, Energiewendewahn, Genderismus in allen Facetten und Identitätspolitik gegen das Wahlvolk der Deutschen in Sachen Migration.
Erstmal besetzt Laschet eine Gegenposition. Aus bekannten Gründen. Eigentlich bleibt jetzt nur noch eines: Merkel sollte die Vertrauensfrage stellen. Dann wird man sehen, ob die Mehrheit im Bundestag sie noch unterstützt. Wenn nicht: Neuwahlen sofort.
Dann würde sich auch zeigen, ob es bei Laschet nur ein tages-taktisches Manöver war oder ob er auch in anderen Politikfeldern die Emanzipation vom grünen Kurs der Kanzlerin wagt.