Frauenquote bei Kabarettisten? Maischberger fängt ja gut an mit den entlarvenden Worten der Kabarettistin Maren Kroymann, die frei heraus zugibt, man habe sie damals nicht vermisst. Deshalb wäre eine Quote gut gewesen. Der Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer hingegen glaubt nicht, dass die „Gleichberechtigung in Deutschland vorangetrieben wird, weil es jetzt 300 mehr Millionärinnen gibt, die in Vorständen sitzen“.
Die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen über die Weihnachtstage können aber beide nicht nachvollziehen. Insbesondere für Kroymann ist Weihnachten als Shutdown-Zielperspektive wenig überzeugend und außerdem würde man an Weihnachten sich sowieso nur hirnlos die Wampe vollfressen und ebenso hirnlos Geschenke einkaufen. Fleischhauer kann die „Überhöhung des Weihnachtsfestes“ ebenfalls nicht verstehen. Außerdem frage er sich, warum Deutschland eigentlich alle möglichen Freiheitsrechte einschränke, nicht aber die beim Datenschutz. Wäre dies der Fall, könnte man vielleicht auch die „nutzlose“ Corona-Warn-App stärken, mit der immer noch niemand verfolgen kann, wo sich einer angesteckt hat. Der ARD-Hauptstadtkorrespondent Oliver Köhr bemängelte hingegen lückenhafte Erklärungen der Regierung zu ihren Corona-Entscheidungen.
Über die AfD ohne die AfD
Wie es mit der AfD weitergeht, diskutierte man ohne die AfD. AfD, das seien doch Glatzen, die abends nach 21 Uhr Schwule klatschen, ließ Kroymann verlauten. Da kann man nur hoffen, dass diese Dame keinem schwulen händchenhaltenden Pärchen einen Spaziergang in Neukölln oder Kreuzberg empfiehlt. Wie kann es aber sein, dass jemand unwidersprochen so etwas von sich geben darf, liebe Frau Maischberger? Wäre ein Verweis auf den homophoben Mord durch einen syrischen Flüchtling in Dresden nicht hierbei das Mindeste gewesen? Durch das konsequente Nichteinladen eines AfD-Politikers war jedoch selbstverständlich keine Gegenwehr in Sicht.
„Wir können das nicht schleifen lassen“
Dann war es wieder soweit. Schon wieder der Stephen King der Epidemiologie, Karl Lauterbach, im Fernsehen. Ich bin sicher, manche haben Karl Lauterbach in diesem Jahr öfter gesehen als ihre eigenen Eltern. Ist die Gebührenerhöhung eigentlich dazu gedacht, Lauterbachs Spesen in den Medien begleichen zu können? Er ist jedenfalls ein Politiker, bei dem man sofort erkennt, wenn er gerade frisch vom Friseur kommt. Mit neuer Frisur ruft Lauterbach dazu auf, in den kommenden Monaten weiter Vorsicht walten zu lassen und berichtete von seinem Besuch auf einer Intensivstation.
„Wir gucken uns immer nur die Zahlen an, als wären sie gottgegeben!“
Der FDP-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki kritisierte die unzureichende Versorgung mit Masken und Schnelltests und beklagte zu viel Alarmismus. Es werden „ja hier ganze Berufszweige lahmgelegt“. Die in einer neuen Studie festgestellte sinkende Zuversicht der Deutschen habe daher auch damit zu tun, dass den Deutschen dauernd Angst gemacht werde. „Herr Lauterbach kann nicht seriös sagen, was im Februar nächsten Jahres sein wird.“, konstatierte Kubicki dazu. „Wir haben Gott sei Dank viel mehr gemacht, als die FDP vorgeschlagen hat“, erwiderte hingegen Lauterbach.
Fleischhauer fragte in die Runde, wo denn eigentlich der Schnelltest sei, von dem Herr Drosten im Oktober gesagt hat, das sei der „Gamechanger“. Zwei Testungen pro Woche bei Personal und Bewohnern in Pflegeheimen würden die Sterblichkeit dort „wahrscheinlich dramatisch absenken“. Dies funktioniere bis jetzt jedoch noch nicht ausreichend, doch warum dies so ist, konnte auch Lauterbach nicht sagen.
Die Schriftstellerin Elke Heidenreich, die ihre Wohnung scheinbar nur zum Promoten ihres Buches verlässt, sang ein Loblied auf Frau Merkel, ohne sich kritischen Fragen stellen zu müssen.
„Jacke mit drei Knöpfen. Großartig.“
In diesen Lobgesang reihte sich ein kurzer Kaffeeklatsch über Klamotten zwischen Heidenreich und Kroymann ein, darunter auch thematisch der Kleidungsstil Angela Merkels: „Jacke mit drei Knöpfen. Großartig“. Fleischhauer wird daraufhin eingeblendet. Man hatte mitleidsvoll den Eindruck, er wünschte sich nach Hause. Dann werden Bilder von mehreren Politikern eingeblendet, da Maischberger von Heidenreich die Meinung zu betreffenden Politikern hören wollte.
„Wenn der im Raum ist, ist bestimmt Schwefelgeruch“
Söder sei wie der Leibhaftige. Sie traue dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder nicht über den Weg. Christian Drosten? Sieht niedlich aus, findet Heidenreich. Olaf Scholz? Er sei wie Angela Merkel, aber so langweilig. Annalena Baerbock und Robert Habeck? „Ein entzückendes Zwillingspaar“. Karl Lauterbach? „Geht mir so auf die Nerven“. Da sind Sie wahrlich nicht die Einzige, Frau Heidenreich.
Bis zum nächsten Mal. Machen Sie es gut!