Berlin. Der aktuelle „Lockdown light“ in Deutschland trifft auf deutlich weniger Zustimmungen als der deutlich härtere Lockdown im Frühjahr. Unter den Bundesbürgern, die eine Meinung zur Krisenpolitik der Regierung haben, waren im Frühjahr noch 76 % mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden. Nun ist es nur noch eine knappe Mehrheit von 52 %. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen INSA-Umfrage für das Monatsmagazin Tichys Einblick. Stark angestiegen ist umgekehrt die Zahl der Kritiker. Waren nur 24 % gegen den ersten Lockdown, sind es jetzt mit 48 % doppelt so viele. Dabei wurden Befragte, die keine Angabe machten oder „weiß nicht“ antworteten, herausgerechnet. In der Altersgruppe bis 50 Jahre ist die Zahl der Kritiker sogar in der Mehrheit. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind fast 60 % mit dem Krisenmanagement unzufrieden. Erst bei den älteren Befragten ab 60 sind über 60 % zufrieden.
Nach Parteipräferenzen sind die AfD-Wähler besonders unzufrieden mit dem Krisenmanagement: Drei Viertel sind nicht einverstanden. Bei der Linken ist ebenfalls eine Mehrheit gegen die Einschränkungen. Die größte Zustimmung findet das Herunterfahren von Sport, Kultur, Gastronomie, Hotellerie und Freizeiteinrichtungen bei den Unionswählern. 67 % halten das für richtig, ebenso 53 % der Grünen-Wähler. Stark gewandelt hat sich das Stimmungsbild bei den SPD-Wählern. Bei ihnen hat die Zahl der Unzufriedenen von 18 % auf 45 % zugenommen – wobei nur 3 % der befragten SPD-Wähler keine Meinung zur Krisenpolitik angeben wollten.
Hintergrund: INSA befragte 1.006 Personen im gesamten Bundesgebiet. Nur 81 Befragte hatten keine Meinung zur Coronapolitik der Bundesregierung.