Tichys Einblick
Mini-Merkel Franken-Söder unter Beobachtung

Neuester Dreh bei Illner: Corona ist „Armen“-Virus

Der Söder Markus bleibt seiner Linie treu: „Die zweiten Wellen laufen schon“ (irgendwo auf der Welt), mahnt er, und nur ein Funke genüge. Aber im ständigen Wettstreit um die Merkel-Nachfolge muss er natürlich ständig einen neuen Trumpf aus dem Ärmel ziehen.

Screenprint: ZDF/maybrit illner

„Corona trifft nicht alle gleich – schwindet die Solidarität?“ Diese Frage verstehe, wer will. Auch die Gästeliste bei Illner klingt, als sei beim ZDF die Zeit stehen geblieben: Eine Schriftstellerin namens Jagoda Marinić, SPD-Aktivistin Schwesig, wieder einmal die Ärzteverbandsvorsitzende Ute Teichert und der Virologe Schmidt-Chanasit? Ja hat denn niemand beim ZDF an der Uhr gedreht?

Die ganze Woche über hatten wir übrigens noch die Hoffnung, dass Maybrit Illner der/die/das taz-Autor/in/*+!? von der Müllkippe in ihre Sendung lädt, hatte Illner doch extra twittern lassen, was auch Spiegel, FAZ und SüZ ihren Lesern weismachen wollen: „Hengameh #Yaghoobifarah ist eine großartige Autorin, es gehört sich nicht so auf ihr herumzubashen. Es ist ein satirischer Text gewesen.“ Aber leider wurde wohl nichts draus.

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So bleibt uns nur, den Mini-Merkel Franken-Söder unter Beobachtung zu nehmen, dem wie seiner Berliner Chefin das Corona-Kasernieren seiner Landsleute viel Wählerzustimmung in den Umfragen zu bringen scheint. Und so bleibt der Söder Markus seiner Linie treu: „Die zweiten Wellen laufen schon“ (irgendwo auf der Welt), mahnt er, und nur ein Funke genüge. Aber im permanenten  Wettstreit um die Merkel-Nachfolge muss er natürlich ständig einen neuen Trumpf aus dem Ärmel ziehen. Sein jüngstes As: „Jeder in Bayern darf sich testen lassen und kriegt in 24 Stunden das Ergebnis.“

Jens Spahn hatte das sofort als „wenig hilfreich“ kritisiert, aber der anwesende Virologe Schmidt-Chanasit gab Söder recht und vermutet, Spahn habe das Angebot für Bayern wohl nicht verstanden. Und wieder eine Umfrage, die dem Söder gefallen wird: 60% der Deutschen würden sich gerne testen lassen wollen. Manu Schwesig hat die bayerische Offerte auch nicht richtig verstanden, sagt aber, „das machen wir schon längst“. Ihre geflüchtete Ex-Vorsitzende hätte sicher noch ein „Bätschi“ hinzugefügt.

Bevor Sie sich nun wieder vor erneuten Corona-Wellen fürchten, verehrte Leser, wollen wir die Aussagen des Virologen Schmidt-Chanasit vorziehen: „Der Dauerzustand der zweiten Welle ist brandgefährlich“, was heißen soll, dass die Angstmacher gefährlich sind. Außerdem haben wir „sehr, sehr wenig Infektionen“. Also an dieser Stelle schon mal „Schönen Urlaub“!

Neuester Corona-Dreh: Das Virus der „Armen“

„Seit Göttingen mutiert das Virus und trifft die Armen“ verkündet vorwurfsvoll ein Sprecher des ZDF, was natürlich dummes Zeug ist. Oder wie Ute Teichert es fromuliert: Das Virus tritt überall auf.

Aber Göttingen steht für ein ganz bestimmtes Klientel, was Armin Laschet nach Gütersloh „Rumänen und Bulgaren“ nannte. Michael Esken (nicht verwandt mit Sie-wissen-schon), hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Verl im Kreis Gütersloh hat um bestimmte „Wohnblocks“ herum von einem privaten Wachdienst einen Bauzaun aufstellen und bewachen lassen, und das war eine „sehr, sehr schwierige Entscheidung“ – wie schnell wird man zum Rassisten? Und so könnten wir, wenn wir denn wollten, raten, um wen es nun geht, ohne dass er genannt werden darf. Manu nannte sie übrigens „solche Leute, die wir nicht stigmatisieren dürfen“ und Illner beschrieb sie als „10 Menschen, die in einer 3 Zimmer-Wohnung wohnen“, als wären die da von rassistischen Deutschen zwangseinquartiert worden.

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Für Schriftstellerin Marinić hat sich Laschet jedenfalls mit der rassistischen Bezeichnung Rumänen und Bulgaren entkanzlert, leider versäumte die Regie bei dem Satz Söders Lächeln einzufangen, der aus Nürrenbersch zugeschaltet war. Wer kümmert sich um die Flüchtlingszentren, rief Jagoda dann entrüstet auf, und wir mussten an die Polizeihundertschaft denken, die sich versucht zu kümmern.

Manu will das Fleisch teurer machen, als habe das irgendetwas mit Corona zu tun, aber es gab Illner die Gelegenheit, nach dem Tönnies-Berater Sigmar Gabriel zu fragen. Pfui, Siggi!, sagten Jagoda und Manu.

Die Bauern können übrigens zufrieden sein, dass auch bei der SPD gilt: „konventionelle Bauern sind nicht alle schlecht“ (Manu) und das in vielen früheren Sendungen und auch generell von der Politik als „Helden“ gefeierte medizinische Personal kann bis zum Sanktnimmerleinstag auf angekündigte Verbesserung ihrer Situation warten. War halt nur so daher geschwätzt, wie die Ärzteverbandsfrau klagte.

Obwohl gerade in Manus Bundesland Merkelburg-Vorpommern Urlauber besonders mies behandelt wurden – so wurden Reisende aus Gütersloh, die lange vor der Alarmstufe Rot in ihrer Heimat an der Ostsee urlaubten, trotzdem rausgeschmissen – lud Schwesig nun alle ein, warnte aber ihre Landsleute, wer demnächst von einem Schweden-Urlaub zurückkäme, müsse in Quarantäne.

Die Ärzteverbandsfrau empfahl Auslandsreisenden, sich nach der Rückkehr testen zu lassen, was zumindest für die Bayern ja kein Problem darstellen dürfte. Und als nächstes haben wir dann das Schweinevirus. Gute Nacht.

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