Kürzlich war es die Landesregierung Rheinland-Pfalz, die mit umstrittenen muslimischen Verbänden wie DITIB eine Kooperation begann. Nun unterstützt die Stadt Bochum ideell und finanziell den Moscheebau des Islamischen Kulturvereins Bochums (IKV), der vom Verfassungsschutz wegen der Nähe zur Muslimbruderschaft beobachtet wird. „Man setzt nach wie vor auf die bekannten Verbände, die mehrheitlich dem politischen Islam zugerechnet werden müssen“, sagte Islam-Expertin Susanne Schröter im TE-Interview bezüglich Rheinland-Pfalz.
CDU feiert einen islamistischen Moscheebau
Doch bereits im März 2019 wurde durch das Landesinnenministerium NRW publik, dass der IKV wegen Verbindungen zur Muslimbruderschaft (MB) vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die islamistische Bewegung MB wird als extremistisch eingestuft und hat das Ziel einer Errichtung eines islamischen Staates auf der Grundlage der Scharia. Im März 2019 schrieb NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf eine Anfrage der AfD: „Personelle und strukturelle Verbindungen des Vereins in den Extremismus werden im Rahmen des gesetzlichen Auftrags des Verfassungsschutzes untersucht. So wird der Verein auch als Anlaufstelle für Personen mit Bezügen zu beobachteten islamistischen Bestrebungen bewertet.“ Neben salafistischen Bestrebungen betonte Reul Aktivitäten aus dem Spektrum der Muslimbruderschaft, darunter Referenten aus deren Umfeld, die mehrfach in der Khaled-Moschee festgestellt wurden.
Blindwissende Unterstützung
Der stellvertretende Ratsvorsitzende Roland Mitschke (CDU) erklärte im RTL-Interview, dass er vom Verfassungsschutz und den Behörden erwarte, „dass sie entsprechende Signale an die Stadt Bochum geben, die dann auch verwertbar sind. „Sonst hält sich das alles in einer Grauzone und ich möchte keine Meinungsbildung und keine politischen Entscheidungen treffen aufgrund von Vermutungen.“ Der Politiker Mitschke tut die Bewertung vom Verfassungsschutz als Anlaufstelle für islamistische Bestrebungen als eine „Vermutung“ ab und verleiht diesem Thema eine verheerende Ignoranz. Mehr noch, er gibt dem Verfassungsschutz und Behörden die Schuld, dass die Bochumer Politiker in Unkenntnis sind.
Unvermögen auf NRW-Landesebene
Doch nicht nur die Bochumer Stadtpolitik scheint Islamisten in die Hände zu spielen, wenn der Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zusammen mit einem DITIB-Imam, sprich mit einem türkischen Beamten, auftritt und damit automatisch die umstrittene DITIB öffentlich toleriert. Auch die Landesministerien von NRW zeugen von einem Unvermögen. Im Juli eröffnete beispielsweise das NRW-Integrationsministerium den Kongress „Muslimisches Engagement in NRW“, um die Koordinierungsstelle Muslimisches Engagement auszuarbeiten. Anmelden konnte sich jedwede Organisationen. So konnten sich viele kritische Vereine wie DITIB, IKV oder die Deutsche muslimische Gemeinschaft (DMG), welche gemäß Verfassungsschutz als die inoffizielle Deutschlandvertretung der Muslimbruderschaft gilt, selbst einladen und den Diskurs mitbeeinflussen.
Im Juni 2020 veröffentlichte das Integrationsministerium auf Facebook einen Post, in der die Aktionswoche von CLAIM unterstützt wurde. Fotografiert zu sehen: Staatssekretärin Serap Güler (CDU) und Minister Joachim Stamp (FDP), wie sie ein Schild mit „Heute wieder“ hochhalten und für die Internetseite allianzgegenhass.de werben. Das Netzwerk CLAIM ist nach eigenen Angaben eine „Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit“. Auffällig ist, dass sie stetig den Fokus auf einen „antimuslimischen Rassismus“ lenken, der zunehmen würde – ein Begriff der gerne von Akteuren des politischen Islam benutzt wird, um Islamkritik abzuschmettern.
Auch den Anschlag in Hanau versuchte CLAIM in den Medien einem „antimuslimischen Rassismus“ zuzuordnen. Aus dem Delegiertenkreis kommen Vertreter unter anderem aus der Organisation Muslimische Jugend Deutschland (MJD), die aufgrund personeller Verflechtungen als Jugendorganisation der DMG gilt. Auch sitzt im Expertengremium von CLAIM Engin Karahan, ein ehemaliger Funktionär der verfassungsfeindlichen, islamistischen und Ankara-nahen Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Das Netzwerk CLAIM ist ergo insgesamt sehr kritisch zu sehen und weist manipulative Absichten ausgehend von einem politischen Islam auf.