Vor wenigen Tagen haben wir hier bei TE darüber berichtet, dass Sachsen kultusministeriell die Noten der diesjährigen Abiturprüfung in Mathematik um 1 Punkt anhebt. Als Begründung wurde angegeben: Es seien den Schülern „ungewohnte Kompetenzen“ abverlangt worden. Und das in Sachsen, zusammen mit Bayern den beiden Bildungsvorzeigeländern in der Republik!
Nun vernehmen wir, dass Bremen den Freistaat Sachsen noch toppt – nach oben und nach unten. In Bremen werden die Noten im Mathe-Abitur sogar um 2 Punkte geliftet. Dabei ist Mathe in Bremen nicht einmal Pflichtprüfungsfach wie etwa in Bayern. Es hat offenbar ein Noten-Überbietungswettbewerb und zugleich ein Ansprüche-Unterbietungswettbewerb eingesetzt. Der Notendurchschnitt bei den Mathe-Prüfungen sei – so heißt es offiziell aus Bremen – schlechter als üblich ausgefallen. Deshalb hat Schulsenatorin Claudia Bogedan (SPD) persönlich eingegriffen. Vor allem, so sagt sie, seien die Aufgaben aus dem zentralen Abitur-Pool der Bundesländer offenbar wegen des Aufbaus und der Verständlichkeit der Texte sehr schwierig gewesen. Und wörtlich: „Wir gehen davon aus, dass es sich weniger um ein Corona-bedingtes Phänomen handelt als vielmehr um die Schwere der Aufgaben“, sagte die Bildungssenatorin, um fortzufahren: In vielen anderen Bundesländern seien diese Aufgaben entweder nicht ausgewählt oder sprachlich erheblich modifiziert worden. Die Maßgabe, vom kommenden Schuljahr an die Pool-Aufgaben des Berliner Instituts für Bildungswesen (IQB) nehmen zu müssen, werde ausgesetzt. Denn, so immer noch die Senatorin, schon im vergangenen Jahr seien die Noten angehoben worden, weil das IQB keine geeigneten Aufgaben zustande gebracht habe.
Aha! Die anderen sind schuld und tricksen, und nicht eine Bremer Schulpolitik, die sich ja (siehe PISA) immer dadurch auszeichnete, dass sie bei allen Leistungsvergleichen (PISA und Co.) unter den 16 deutschen Ländern einen Platz unter den hintersten Drei errang. Werder Bremen lässt grüßen!
Aber ernsthaft, was heißt das? Es heißt erstens nicht mehr und nicht weniger, als dass ein Schüler, der also eigentlich in Mathe im Abitur 08 Punkte (= Note 3 glatt) bekommen hätte, nun auf 10 Punkte (= Note 2,33) geliftet wird. Es heißt zweitens, dass die Abiturgesamtnote (!) der Bremer Schüler damit je nach Punkteintervall um eine Zehntelnote aufgebessert wird. Das ist dann durchaus eine Größenordnung, die im Ringen um Numerus-Clausus-Studienplätze eine Rolle spielt. Für Insider: Die Einzelnote in einem einzelnen Abiturfach wird fünffach gewertet. 02 Punkte sind also in der Gesamtwertung 10 Punkte. Damit „rutscht“ man auf der 900-Punkte-Skala mit großer Wahrscheinlichkeit ins nächstbessere Gesamt-Notenintervall. Siehe https://www.abi-rechner.com/abiturnote-tabelle/
Eine Klatsche für Spitzenschüler und Lehrer
Es ist dies nicht nur ein Zeugnis für die desaströse Schulpolitik Bremens. Sondern es ist dies auch eine Frechheit gegenüber Spitzenschülern und gegenüber Lehrern. Sicher gibt es auch in Bremen Mathe-Asse, die ohne diese Trickserei 15 Punkte (= 1 plus) erzielten. Bekommen die auch 2 Punkte gutgeschrieben? Oder ist das die sozialistisch sattsam bekannte Methode „Egalisierung“ und „Umverteilung.“ Diese Maßnahme ist zudem eine Klatsche für die Bremer Mathe-Lehrer. Es wird ihnen nämlich amtlich attestiert, dass sie angeblich einen schlechten Unterricht gehalten und ungerecht (als ehrlich) benotet hätten.
Und eine boshafte Perspektive zum Schluss. In Zeiten eines hysterisch um sich greifenden, aufgesetzten Anti-Rassismus ist es ohnehin eine Frage der Zeit, wann die Mathematik abgeschafft wird. Denn für Rochelle Gutierrez, Professorin an der Universität Illinois, ist die Mathematik rassistisch, weil Mathematik von den toten weißen antiken Griechen abstamme. Dies sei der Grund, warum Menschen mit Migrationshintergrund hier schwach seien.