Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 22 – Der größte Raubzug der Geschichte

Während sich die Virologen streiten, versuchen Merkel, Scholz und von der Leyen so unbemerkt wie möglich eine große Transformation durchzuziehen.

Auch wenn der Favorit am Ende patzte, und sich die Kandidaten in der Finalrunde in heiligem Zorn mit (hoffentlich nicht infektiösen) Wattebäuschchen bewarfen – ein Publikum, das gewohnt ist, sich in allerlei Exzellenz-Wettbewerben für einen Bachelor, ein Supermodel oder den nächsten Superstar-Sänger zu entscheiden, dürfte auch bei der Wahl zu Deutschland-sucht-den-Super-Virologen-der-Herzen keine allzu großen Schwierigkeiten haben: Professor Drosten, der mit den Löckchen, soll es sein.

Schließlich stützten sich auch Dr. Angela Merkel und ihre Strategen auf Drostens Expertise, als sie die Wirtschaft gekonnt zum Einsturz brachten. Und das kann ja wohl nicht falsch gewesen sein.

♦ Getreu der ehernen Regel des Boulevard, seine Stars erst zu küren und dann zu stürzen, meldete Bild, die Drosten-Studie, wegen der Kindergärten und Schulen immer noch geschlossen sind, sei „grob falsch“, woraufhin das Qualitätsblatt für Akademiker und Singles mit Niveau, Spiegel, dem Geschmähten spontan beisprang und einen Bild-Kronzeugen befragte:
Spiegel: Sie gehen „hart mit der Drosten-Studie ins Gericht“.
Kronzeuge Professor Stoye: Na ja. Was heißt hart. Es ist ein wissenschaftlicher Fachaufsatz.
Und sowieso: Die Vorwürfe stammten „aus einem Aufsatz, den ich auf Englisch verfasst habe“ und der Professor konnte nicht ahnen, dass jemand bei Bild englische Texte lesen kann.

♦ Das öffentliche Austragen von widersprüchlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen verwirrte – nicht überraschend – besonders die Vertreter der staatlichen Verantwortungsgemeinschaft, die totalitären Ideen anhängen. So verkündete SED-Bodo Ramelow spontan: „Keine Verordnung mehr in Thüringen ab 6. Juni, lediglich Empfehlungen. Keine Maskenpflicht, kein Mindestabstand, Großveranstaltungen sind wieder erlaubt. Der Krisenstab wird aufgelöst.“ Was er aber sofort wieder bestritt, jemals so gesagt zu haben, nachdem ihn ein strafender Merkelblick traf.

♦ Als dann auch noch der rotgrüne Winfried Kretschmann selber bestimmen wollte, was in seinem Bundesland geschehe, hatte Merkel keine Lust mehr auf ihre Ministerpräsidenten.

♦ Und der audoridäre Franken-Söder? Dem gefällt’s ganz brima mit diesem Corona. Hier strenge Bußgelder, da ein Zuckerl hinter die Masken geschoben. Jüngste Verkündigung: Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen sollen in Bayern bald wieder erlaubt sein. Wahrscheinlich mit di Original Mundmaskenblosn.

♦ Für Berater aller Art ist Ursula von der Leyen der Jackpot. Nun haben die Schlawiner der EU-Kommissionspräsidentin das Projekt „Next Generation EU“ verkauft, was eigentlich nichts heißt, aber für Deutschland am Ende teurer wird als die Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg. (Für Rechenfreunde: Damals waren 7.000 Tonnen Gold, umgerechnet etwa 350 Milliarden Euro fällig.) Nun sollen es mindestens 750 Milliarden Euro sein. Das Geld soll „zum größten Teil“ in „Zukunftsinvestitionen“ fließen, etwa die „Digitalisierung, klimafreundliche Technologie, Gesundheitsstrukturen“. Liegen Projekte vor? Elektroautobahnen für Sizilien? Glasfaser für Spanien? Künstliche Intelligenz-Fabriken in Polen? Ja klar, all das und noch viel mehr, was sich im schwarzrotgrünen Baukasten für Trickbetrüger finden lässt.

♦ Auf der Einnahmen-Seite hat sich Euro-Ursel eine Digitalsteuer vorgestellt. Bei der Digitalisierung ist die EU jetzt schon Dritte Welt – aber eine Steuer soll’s richten? Ach ja, für ihre grünen Wahlhelfer hat Kommissions-Pfuschi noch die Plastiksteuer in petto.

♦ Olaf Scholz verkauft den seinen das Anwerfen der riesigen Geldsprenkleranlage als Wiederaufbau-Hilfen – obwohl gar nichts kaputt gegangen ist. In Wahrheit wird zum x-ten Mal die marode Wirtschaft der Südländer saniert und der Euro künstlich am Leben gehalten. War es Einstein, der sagte: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“? Dabei kannte der Merkel, Scholz und von der Leyen doch gar nicht.

♦ Erinnern Sie sich, verehrte Leser, noch an diesen Kemmerich, der nicht an ein Leben nach dem politischen Tod (Amtswahl mit Stimmen der AfD) glauben wollte? Endlich liegen erste Erkenntnisse über einen ähnlichen Fall vor. Und siehe da – alles halb so schlimm! Der in Höchstadt an der Aisch mit einer AfD-Stimme zum Bürgermeister gewählte Günter Schulz blieb im Amt und behauptet fröhlich und frei, er „sei kein anderer Mensch geworden, der durch die Wahl mithilfe der AfD nun plötzlich anders denke oder handele als in den 18 Jahren Bürgermeistertätigkeit zuvor“. Nur aus der SPD ist er ausgetreten, und das ist ja nun wirklich nicht schlimm.

♦ Früher hatte das ZDF die Hitparade, heute bietet nur noch das ZDF-Politbarometer Abwechslung im tristen TV-Programm. Man muss es allerdings richtig lesen können. So wird groß gemeldet, die Union bliebe trotz unkontrollierter Sprengung unserer Lebensgrundlagen sowie den höchsten Steuern und Energiekosten weltweit, mit 39 Prozent beliebt wie einst Rex Gildo, die grünen Verbieteriche kämen auf 19 Prozent. Die SPD stehe bei 15, die Linke bei acht Prozent. Lindner schaffe nur noch vier und die Schwefelbrüder der AfD gerade mal 9 Prozent. Wenn wir allerdings das Kleingedruckte beherzigen – „Der Fehlerbereich beträgt bis zu drei Prozentpunkte“ – könnten wir auch folgende Tabelle mit der gleichen Berechtigung erstellen:
CDU/CSU 36, SPD 12, Grüne 16, FDP 7, AfD 12.

♦ Grünen-Chef Robert Habeck jedenfalls traut den Botschaften in den ZDF-Glückskeksen auch nicht so recht. Er will vor den nächsten Wahlen unbedingt eine Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre durchsetzen. Denn trotz Anne, Carmen und Tina vom Staatsfunk kann es ein böses Erwachen geben. Aber mit Greta, Luise und den Klimakindern, die die Teenies verrückt machen, sieht er noch eine Chance.

♦ Nachdem bei einem Einsatz ein weißer Polizist einen Schwarzen umgebracht hat, ziehen marodierende Banden und Plünderer brandschatzend durch amerikanische Städte, oder wie es der Spiegel nennt, „Es kam zu Protesten“. Beteiligt sind neben Gelegenheits-Plünderern auch Antifanten.

♦ Bei uns geht es noch vergleichsweise harmlos zu, auch weil jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen (Hartz 4) erhält. Im hessischen Kaff Dietzenbach, in dem „Menschen aus insgesamt 120 verschiedenen Nationen gemeldet sind“, wurden Polizisten in einen Hinterhalt gelockt und von 50 „Personen“ mit Steinen angegriffen. In der Kleinstadt Peine musste eine Polizistin wegen Bedrohung durch Clangangster ihren Wohn- und Dienstort wechseln, weshalb die Frage angebracht ist: Wer regiert da eigentlich in Niedersachen? Die Clans? Die SPD? Beide zusammen?

♦ Im Homeland NRW wurde mit großer Anteilnahme die Frage diskutiert: Darf man in Nachbars Garten Wasser abschlagen? Diese Frage bejahte offenbar ein Bengel in Monheim. Womit die Nachbarsfamilie wiederum nicht einverstanden war. Am Ende diskutierten 40 Vertreter beider Thesen die Angelegenheit ausführlich auf der Straße und bepöbelten zudem das Riesenaufgebot der Polizei, die sich in das tägliche Aushandeln des Zusammenlebens (SPD-Idee) einmischte.

♦ Der Online-Dienst Twitter hat Tweets von Donald Trump mit Warnhinweisen versehen und einem „Faktencheck“ unterzogen. Daraufhin unterschrieb Trump eine „executive order“. Weil sich Twitter damit, wie ein Verlagshaus, publizistisch einmischt, redigiert, bewertet oder kommentiert, wird der Online-Dienst nun wie ein Verlag behandelt, was zu drastisch erhöhten Haftungsrisiken führt. Blaues Hufeisen verkauft Twitter Inc.. Smiley.

Achtung! Diese Kolumne ist nicht correctiv-zertifiziert (und wird es niemals werden).


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