Nach der aktuellen Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus sind in Berlin nur Demonstrationen mit höchstens 20 Teilnehmern unter ganz bestimmten Bedingungen erlaubt. Die linksextreme Szene hat jedoch bereits angekündigt, sich nicht daran zu halten, schließlich steht die traditionelle „Revolutionäre 1. Mai-Demo“ inklusive der üblichen Randale bevor.
Auf der linksextremen Seite Indymedia werden „Spontandemonstrationen, Autokorsos und Flashmobs“ sowie andere unangemeldete Proteste angekündigt. „Illegal, legal, scheißegal: Ob unangemeldet oder angemeldet – in Berlin und bundesweit wird am (Revolutionären) 1. Mai protestiert + demonstriert“.
Die Initiatoren der linksextremen „Demonstration“ am Abend des 1. Mai in Berlin wollen am nächsten Montag (27. April) ihre Pläne vorstellen. Über mögliche Aktionen sei im Bündnis der vorbereitenden Gruppen bereits ausführlich diskutiert worden. „Unabhängig davon, welche Art von Protestform es am Abend des 1. Mai geben wird, rufen wir dazu auf, am 30. April und am 1. Mai dezentral aktiv zu werden“, schreiben sie. Und fügen hinzu: „Achtet bei euren Aktionen auf den Mindestabstand, tragt Handschuhe und vermummt euch.“
Der Rotgrüne Senat zeigt Verständnis für das Anliegen der Szene und will am 27. April über Lockerungen für das „Demonstrationsrecht“ für den 1. Mai und den Vorabend beraten. Besonders Linke und Grüne hatten mehr Möglichkeiten für Kundgebungen „mit Mindestabständen“ gefordert. Beim Werfen von Steinen und Molotowcocktails wird der Mindestabstand zur Polizei sicherlich gewahrt und an die Maskenpflicht halten sich die Autonomen bekanntlich auch in Nicht-Corona-Zeiten.
Die Kirchen blieben an Ostern geschlossen und bleiben in Berlin auch weiterhin geschlossen. Schließlich sind die Anliegen der autonomen Szene wichtiger als jene von Gläubigen. Die Religion des Antikapitalismus genießt nun einmal gegenüber allen anderen Religionen in Berlin Sonderstatus, da sie quasi Staatsreligion ist.