Österreichs Kanzler Sebastian Kurz legt einen Zeitplan für den Ausstieg aus der Corona-Quarantäne vor. Auch in Deutschland mehren sich die Stimmen, nach Osten das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben schrittweise neu zu starten. Dafür gibt es mittlerweile auch ein solides Argument: Daten der neu gemeldeten Fälle, aber auch die Zahlen von Covid-19-Sterbefälle zeigen, dass die Maßnahmen zur sozialen Distanzierung langsam greifen. Zwar wachsen in beiden Kategorien die Werte noch zweistellig. Aber der Zuwachs verringert sich merklich. Bei den Todesfällen dürfte das tägliche Plus demnächst unter 10 Prozent fallen. Als Covid-19-Todesfall gilt in Deutschland jeder Fall eines Verstorbenen, der mit SARS-CoV-2 infiziert war, unabhängig von der Grunderkrankung.
Vor allem seit dem 30. März gehen die Zahlen nach unten, also gut zwei Wochen nach Verhängung des Lockdown in Deutschland. Am 30. März lag der Zuwachs der Verstorbenenzahl zum Vortag noch bei 35 Prozent (ein Ausreißer nach oben), dann ging es auf 13,96 Prozent herunter, wieder auf 29 Prozent hinauf, seit dem 2. April aber deutlich abwärts: 21,78 Prozent, 15, 18 Prozent, 11,92 Prozent, 10,44 Prozent. Es handelt sich, wohlgemerkt, um täglich Zuwächse, die lediglich etwas geringer ausfallen. Aber die Entwicklung weist in die richtige Richtung: der steile Anstieg von März scheint gebrochen zu sein. Die Zuwächse bei den neu gemeldeten Infektionsfällen gingen noch deutlicher zurück: sie erreichten am 5. April mit Plus 4,61 Prozent einen vorläufigen Tiefststand. Allerdings hängt diese Zahl von den durchgeführten Tests ab, auch davon, welche Gruppen getestet werden. Aber auch ist der Trend eindeutig. Noch am 30. März lag der Tageszuwachs der neu Infizierten bei 12,73 Prozent.
Die Zahlen machen Mut für einen schrittweisen Ausstieg aus der Quarantäne nach Ostern, zuerst für die Jüngeren.
TE dankt Josef Niesen vom BonnVerlag für die Aufbereitung der Daten.