Laut Länderinformationen sind mittlerweile 91.269 Menschen als corona-infiziert gemeldet. Die Johns Hopkins Universität meldet 95.637 Fälle. Damit sind deutschlandweit 109,9 Personen pro Hunderttausend mit dem Virus infiziert.
In Deutschland sind nach Länderinformationen 1.314 mit Corona-Infektion gestorben.
Die Fallzahlen steigen weiter, allerdings nach wie vor auf geringerem Niveau als noch vor einer Woche. Welchen Anteil steigende Testkapazitäten auf die Zahl der neuen Fallmeldungen haben, ist nicht bekannt, denn eine genaue Auflistung der Testkapazitäten und Änderungen der Tests gibt es nicht.
Folgephänomene
Die deutsche Wirtschaft ächzt und stöhnt unter der Corona-Krise. Der Bürger fragt sich, wie er vom Kurzarbeitergeld leben oder wer ihn nach Job-Verlust einstellen soll, wenn Geschäfte, Fabriken und Büros geschlossen sind. Die Grünen fordern, dass man die Erhöhung der Preise für Erdgas, Heizöl und Sprit nicht aus den Augen verlieren dürfe. Im Dezember wurde eine CO2-Steuer verabschiedet, nach der für jede freigesetzte Tonne des Treibhausgases 25 Euro an den Staat fällig werden. Dass diese Erhöhung der Heiz-, Strom- und Produktionskosten in die wahrscheinlich schwerste Wirtschaftskrise der Bundesrepublik fallen wird, ist den Damen und Herren mit Bundestagsmandat wohl egal; die Diäten sind ja sicher. Einen Kommentar dazu finden Sie hier.
In Schweden könnte es bald auch zu Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen. Die Regierung verhandelt dort mit der Opposition um Sonderbefugnisse, um Ladenschließungen oder Ausgangssperren verhängen zu können. In Schweden gab es am 4. April 6.000 bestätigte Corona-Infektionen, 470 der 523 Intensiv-Betten (89,9%) im Land sind belegt – nicht ausschließlich mit Corona-Patienten, doch eine Überlastung des Gesundheitssystems kann nicht mehr ausgeschlossen werden.
Italien meldet, dass zum ersten Mal in einem Monat die Zahl der Corona-Virus infizierten Intensivpatienten zurück geht. Laut italienischem Zivilschutz wurden am 4. April 3.994 Personen intensiv behandelt, 74 weniger als am Tag davor.
Ob es sich nur um eine temporäre Entspannung der Situation handelt oder nicht, ist noch offen und wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen, doch die Zahl der Verstorbenen sinkt schon seit einigen Tagen.
Hintergründe
Gestern kam eine erschreckende Nachricht aus Berlin: 200.000 Schutzmasken, die für die Polizei in Berlin gedacht waren, seien in Bangkok von den Vereinigten Staaten abgefangen worden. Das behauptete zumindest der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD). Auch mit Kritik am Bündnispartner hielt sich Geisel nicht zurück: Er bezeichnete die Aktion als „moderne Piraterie“ – ein Vorwurf der einer gewissen Ironie nicht entbehrt, ist es doch die US-Marine, die hauptverantwortlich dafür ist, die internationalen Seewege offen zu halten. Auch Bürgermeister Michael Müller (SPD) zögerte nicht, das Verhalten „unmenschlich“ zu nennen. Wie die USA dazu in der Lage sein sollen, in einem Drittstaat Güter zu beschlagnahmen, erklärte keiner der beiden Herren.
Die Polizei Berlin beschreibt den Vorgang so: Man bestellte 400.000 Masken von einem amerikanischen Hersteller, der in China fertigt. Eine Teillieferung wurde am Flughafen Bangkok umgeladen und dort konfisziert. Dazu sagt die Polizei: „Wir gehen davon aus, dass dies im Zusammenhang mit dem Ausfuhrverbot der US-amerikanischen Regierung steht.“
Wenig später dementiert das Weiße Haus: man habe keinerlei Schutzausrüstung beschlagnahmt.
In Berlin korrigiert man seine eigene Aussage: Die Masken seien bestellt worden, wurden aber von einem anderen Käufer zu einem höheren Preis aufgekauft. Auch das lässt stutzig werden, denn ein Händler kann ja bestellte Ware nicht einfach einem Dritten verkaufen, wenn sie schon verkauft ist. Die Behauptung, dass bei der einer amerikanischen Firma die Masken bestellt worden wären, musste von der Berliner Innenverwaltung zurück gezogen werden. Denn die Masken sind bei einer deutschen Firma bestellt worden.
Es ist ein Vorgang, wie er nur in Berlin vorkommen kann: Die örtlichen Behörden versagen in ihren Aufgaben, schieben die Schuld einem bequemen Feindbild in die Schuhe – manchmal sind es nimmersatte Vermieter, manchmal gierige Unternehmer, diesmal die USA – und wenn die Schummelei auffällt, tritt doch keiner von seiner Position zurück. Konsequenzen für sein Handeln zu übernehmen, das gilt immer nur für die anderen.