Es ist Sonntag, die Sonne scheint, die Nacht war sternklar und kalt. Ich sehe, wo bei 1.400 Meter Seehöhe mit angeschneiten Bäumen der Winter beginnt, während drunter der Frühling eingezogen ist und seine Pracht entfaltet. Die frische Luft bläst Gedanken frei und ich schreibe sie einfach mal nieder.
Die Grünen haben mit Natur so wenig zu tun wie die Schwarzen mit Christlichkeit, die Roten mit Gerechtigkeit und die Gelben mit Freiheit. In der AfD habe sich überwiegend jene gesammelt, die sich mit diesem Defizit bei Grünen, Schwarzen, Roten und Gelben nicht mehr abfinden wollten: unter ihnen natürlich wesentlich mehr frühere Schwarze und Gelbe als andere. Bis hierher rede ich nur von Mitgliedern der Parteien und engen Anhängern.
Wer von den Wahlberechtigten bei wem von den Genannten das Kreuz macht, hängt fast nur davon ab, was diese Bürger meinen, dass ihr persönliches Umfeld erwartet. Natürlich kann das Umfeld bei der Stimmabgabe in der Wahlkabine nicht zuschauen (beim Ausfüllen der Briefwahl schon!). Aber die meisten Mitbürger fühlen sich nicht wohl, wenn sie – auch nur oder gerade weil selbst gefühlt – anders sind als die anderen um sie herum.
Was vertreten die deutschen Parteien und wen? Die Karriere ihrer Funktionäre.
Ja und nun? Nun gehe ich raus und freue mich an Frühlingsblumen und knospenden Bäumen und Sträuchern. So sicher wie der Frühling dem Winter folgt, so gewiss findet auch die politisch-kulturelle Verirrung im deutschen Parteienstaat ihr natürliches Ende.
Und nun allen einen guten Sonntag.