Der italienische Moderator Mario Giordano setzte zu einem aufgesetzten Monolog zur Belustigung des Fernseh- und Studio-Publikums, in seiner Sendung Fuori dal Coro, außerhalb des Chors (Mainstreams) an. Rhetorisch brillant, witzig, aber Fakten benennend.
Eine ahnungslose Regierung sei das – bitte keine Panik und keinen Alarmismus, wiederholt Giordano die Worte des Premierministers und Regierungschefs Giuseppe Conte zum Corona-Virus.
Aber, wie kommt es, greift sich Giordano an den Kopf, dreht sich von der Kamera weg, und holt einen Pappkameraden mit Ständer aus der Studioecke, Premier Conte, wie kommt es also, wiederholt Giordano, dass dann Entscheidungen veranlasst werden, die widersprüchlicher nicht sein könnten? Aber, die Regierung tönt keine Panik und kein Alarmismus.
Vor drei Tagen noch, hält Moderator Giordano mit seiner hohen Stimmlage fest, die ganz große Besorgnis, „Mailand quasi blockiert, Gemeinden unter Quarantäne,“ die Bars müssen um 18 Uhr schließen Giordano fragt spitz, ob das Corona-Virus bis 17.59 Uhr nicht ansteckend sei?, aber ins Restaurant zu gehen, sei okay, weil man dort mehr Platzauswahl hat?
Dann der Cinque Stelle-Außenminister Di Maio! Der meint, Flüge und Züge müssten ausgesetzt werden. Und dann also keine Panik!?
Die Kirchen werden präventiv geschlossen, die Metro aber fährt? Der Moderator meint, grübelt theatralisch und flüstert dann ganz nah in die Kamera, Premier Conte spiele mit dem Virus und leide an einem speziellen „Kleber“, am Sesselkleber nämlich.
Italien sei nun in der Corona-Tabelle fast führend, nur China und Südkorea stünden noch vor Italien. Und Premier Conte meint dazu, ja, weil wir mehr kontrollieren. Dazu fällt Moderator Giordano ein: „Das sei ja wie bei meiner kleinen Tochter, die mit einer Drei im Test nach Hause kommt“, und dann noch stolz behauptet, Mama, ich habe aber zwei Fragen mehr beantwortet als die anderen. Immerhin, den (Galgen-)Humor haben die Italiener noch nicht verloren.
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Dazu passend in Deutschland über Gesundheitsminister Spahn:
In Österreich übrigens sagen Kanzler Kurz und seine Minister von Anfang an, „Das Virus wird keinen Bogen um Österreich machen“, und stellen heute im Nationalrat den Aktionsplan der Bundesregierung vor.