Frau Merkel, sagt mir ein sehr alter CDU-Insider, tut eigentlich immer nur eins: Bilder vermeiden, die ihr zugerechnet oder angekreidet werden: auf dem Kanzlerstuhl und/oder auf ihrem Weg in das Sitzgerät des UN-Generalsekretärs. Innenpolitik selbst kümmert sie nicht, nur deren Wirkung draußen in der globalen Machtarena: transportiert über die üblichen Medien.
Ohne es zu wollen, hat sie selbst den latenten Streit in der CDU nun voll zum Ausbruch gebracht. Indem sie die thüringische CDU an den Beschlüssen der CDU insgesamt vorbei dazu brachte, mit Ramelow eine Vereinbarung (Eine Vereinbarung, von der – noch – niemand öffentlich sagt, welche Nebenvereinbarungen getroffen wurden) zur Aushebelung der demokratischen und parlamentarischen Regeln des Landtags in Erfurt zu treffen, rebelliert einer nach dem anderen der Mandarine am merkelschen Hofe. Die Würdenträger sorgen sich um ihre eigene Zukunft. Dass für diese Merkel nicht mehr garantieren kann, senkt den Marktwert derselben.
Egal wie diese Operation ausgeht, von dieser Beschädigung erholt sich die Obertrickserin Merkel nie mehr.
Losen, wer wie stimmt? Ist das die Vorstufe einer dann wirklich gründlichen (also radikalen) Wahlrechtsreform? Losverfahren wären natürlich besser zu manipulieren als herkömmliche Auszählungsmanipulationen. Vorsicht: Ich meine das nur zur Hälfte witzig.
Warum im April gewählt werden soll, erklärt hier einer fachkundig:
Tja, Merkel kann Taktik, aber nicht Strategie – und selbst die Taktik entgleitet ihr nun ein ums andere mal.
Mein Gott, was ist nur aus der FAZ geworden?