Die Beerdigung Helmut Schmidts war der letzte große Auftritt der SPD. Am Sarg des Ex-Kanzlers konnten sie ihre Partei noch einmal hochleben lassen, wohl kaum einer der Genossen dürfte bemerkt haben, dass es auch ihre eigene Beerdigung war.
Mit Schmidt ist der letzte Große der SPD gegangen. Einer, der sich nicht vor der Kirche herumdrückte, um heimlich eine Zigarette anzuzünden, sondern ein Mann mit Mumm. Diejenigen, die die Partei heute führen, sind dieselben – oder deren Geistes Kinder –, die den Kanzler Schmidt einst stürzten. Und beerbten. Aber wie Kinder nun mal sind, sie haben mit dem Erbe nicht viel anfangen können, also haben sie es in schlechter Gesellschaft verjubelt.
Merkels Muster: totkoalieren
Angela Merkel, die schlaue Pfarrerstochter, wusste nur zu genau, wie sie die simplen Genossen mit Nettigkeiten und Pfründen erst einlullen und dann abwürgen konnte. Wie beim Hasen und dem Igel war sie dann thematisch immer schon da, wo die SPD eigentlich hinwollte.
So wurden in den Augen der Öffentlichkeit die Genossen zunehmend überflüssiges Beiwerk wie Unkraut im Garten. Erstaunlich, wie ahnungslos die bis heute sind. Dabei war das Verhältnis Westerwelle-Merkel eine deutlich sichtbare Blaupause, damals sogar noch mit komischen Elementen gewürzt.
Erinnern Sie sich noch? Plante Außenminister Westerwelle eine Reise nach, sagen wir mal Afghanistan, landete Merkel bereits zwei Tage zuvor ebenda, inklusive Tagesschau-Präsenz. Und wenn der Außenminister dann auftauchte, sagten ARD und ZDF: Afghanistan? Hatten wir gerade. Das hat sie wiederholt gemacht und ihren eifrigen Vizekanzler medial kaltgestellt. Ob er’s gemerkt hat, weiß man nicht. Durch gemeinsame Kochabende hat sie ihn immer wieder ruhiggestellt, bis seine Partei in die Bedeutungslosigkeit abglitt.
Nun also die Sozis. 19,5% werden ihnen in Umfragen noch bescheinigt. Merkels Werk ist bald vollbracht. Viele Beobachter glauben, der Niedergang der SPD schade auch der Kanzlerin und ihrer Mehrheit, aber so weit denkt sie gar nicht. Einer nach dem anderen, dann sehen wir weiter. Schwarz-Rot-Grün? Oder Gelb. Es ist ihr doch egal, wer zu ihren Füßen am Kabinettstisch sitzt.
So eine kleine Partei wie die FDP – innerlich zerrissen, mit tiefen Selbstzweifeln geplagt – plattzumachen, war eher das Gesellenstück. Eine Volkspartei zu marginalisieren, das darf man dann schon Meisterklasse nennen.
Wobei sie dieses Mal viele Helfer hat, quasi den gesamten Vorstand der SPD. Es ist schon sehr selten, dass einem für eine gesamte Parteiführung so leicht treffende Comic-Namen einfallen. Gäbe es eine Partei in Entenhausen, die zu nichts zu gebrauchen ist, aber viel Lärm macht – die lustigen Parteigenossen hießen im Comic-Parallel-Universum vielleicht so: Ralf Rotzig, Heiko Hetzer, Madame Banales, Siggi Simpel.
Eines kann man den Sozialdemokraten aber nicht absprechen: Sie haben unser Land gründlich ruiniert. Mit Volldampf Richtung Dritte-Welt-Land. Die Straßen sind marode, die Schulen baufällig. Mehr Menschen denn je in prekären Beschäftigungsverhältnissen, die schließlich in Renten enden, die zu viel zum Sterben, aber zu wenig zum Leben lassen.
SPD-Muster: totregulieren
Unzählige Ex-Wähler wurden von den Genossen sogar regelrecht verarscht mit einem Rentenzusatzmodell, dass auch noch wie zum Spott den Namen eines der ihren trägt:
Riester-Rente! Die machte vor allem Walter Riester (und Maschmeyer) reich.
Maklergesetz, Mindestlohn – auch so feine Erfindungen der SPD, wie immer gut gemeint und schlecht gemacht. Nicht nur die vielen neuen Regulierungen und ihre Kontrollen sprengen die Möglichkeiten kleinerer Unternehmen. Diese – viele in den östlichen Bundesländern – mussten Mitarbeiter entlassen, beziehungsweise stellen keine neuen mehr ein. Frisierte Statistiken, medial gefeiert, mögen noch manchen täuschen. Der Trend zur Zeitarbeit passt ins Bild. Willkommen bei den Tagelöhnern!
Wohnungssuchende, nun von Maklergebühren befreit, zahlen horrende Ablösen für angesiffte Küchen. Der Markt ist findiger als jeder Genosse. Der verantwortliche Minister ist mit bestem, schlechtem Beispiel vorangegangen.
Dank des massiven Arbeitseinsatzes der zuständigen Sozialdemokraten sind auch unsere Schüler seit den 70er Jahren dumm und dümmer gemacht geworden. Die SPD-Schulreformen, wie immer unter dem Banner „Gleichheit“ angeleiert, führen in Richtung geistigen Verwahrlosung in diesem Land. Heute macht fast die Hälfte eines Jahrgangs Abitur. Sehr zum Leidwesen der Universitäten und Unternehmen. Sie müssen nachschulen, denn die jungen Menschen können zu großen Teilen weder einen schlichten Text wie diesen erfassen, noch simple Mathematik-Aufgaben lösen. Das Abitur ist nur insofern noch eine allgemeine Hochschulreife, als dass die Sozialdemokraten auch an den Universitäten ihr Unwesen trieben. Hauptstudienfach Geschwätzigkeit. Nebenfach Gender-Studies: Dazu wird intensiv erforscht und gelehrt, wer oder was Mann oder Frau ist, und welches WC zur jeweiligen Benutzung für wen in Frage kommt.
Auch am großen Spieltisch der Weltpolitik hinterlässt die SPD entweder gar keine oder lächerliche Spuren. Etwa wenn der Vorsitzende das TTIP-Abkommen heimlich still und leise durchzudrücken versucht.
Beim großstädtischen Wähler hat früher noch ein „Ich bin schwul und das ist gut so“ für nötige Stimmen gereicht, aber der Spaßvogel hat sich längst dünne gemacht. Nun hofft man wohl, sich mit den Stimmen von Millionen Einwanderern in die nächsten Jahrzehnte retten zu können, obwohl deren erste deutsche Worte bekanntermaßen „Mama Merkel“ lauten. Zugleich scheinen die Strategen in der Parteizentrale bemerkt zu haben, dass bei der Wahl im nächsten Jahr doch noch die, die schon länger hier leben, das Ergebnis bestimmen.
Also versucht man es nochmal bei den Rentnern, in der Hoffnung, dass bei denen das Langzeitgedächtnis stärker ausgeprägt ist als das kurze. Jene erinnern sich vielleicht noch lebhaft an „Willy“ und an Kanzler Schmidt …