Vielleicht scheitern die Kulturkrieger am Familientisch
Alexander Wendt
Nach der Reaktion auf den "Umweltsau"-Song des WDR dämmert es den Wohlmeinenden: wer immer neue Fronten eröffnet, muss am Ende womöglich bedingungslos kapitulieren.
Als jemand beim WDR auf die Idee kam, die kleinen Sängerinnen des Kinderchors ein Anklagelied gegen die „Umweltsau“-Oma singen zu lassen, konnte dieser Jemand unmöglich mit dieser Reaktion gerechnet haben. Er lag im Trend, als kleines Fädchen im Geschiebe, und wahrscheinlich wird er, wenn er später seine Aussage in Gestalt eines großen Bekenntnisinterviews macht, sich darauf berufen, dass die Zeiten damals eben so waren. Es herrschte Kulturkrieg. Möglicherweise sogar so etwas Ähnliches wie Befehlsnotstand. Notstand herrschte auf jeden Fall.
Wie in jedem Krieg gibt es auch in einem Kulturkrieg Eskalationsstufen. Die Stufe, das Kampffeld des Kulturkriegs auch auf die Familie zu erweitern, wurde spätestens vor einem guten Jahr erreicht, als im Oktober 2018 der ZEIT-Mitarbeiter Hannes Leitlein die Botschaft twitterte: „Wenn deine Eltern AfD wählen, warum nicht den Kontakt abbrechen?“
Was ja durchaus wirkt, vor allem, seit „Tagesspiegel“ und andere Medien im gleichen Schritt und Tritt besorgte Ratgebertexte zu brennenden Fragen abdruckten wie: Was tun, wenn die Alten AfD wählen? Was, wenn Papa zu Weihnachten nicht die korrekte Klimawandelhaltung einnimmt?
Im November 2019 twitterte ein „mmmartist“ stolz, wie gut Überwachen & Strafen im sozialen Nahbereich bei ihm/ihr läuft: „Mein Vater wählt AfD. Im Februar bekommen wir ein Mädchen. Ich werde ihm solange den Kontakt zu seiner Enkelin verweigern, , bis er seine verspätete Trotzphase überwindet. Wer die Zukunft zerstört, sollte auch keinen Kontakt zu ihr haben“
Auch „Schwarzrotgold. Das Magazin der Bundesregierung“ mischt beim Generationskonfliktframing engagiert mit, indem es in ihrem Aprilheft 2019 „die 16-jährige Paula“ porträtierte: „Schon als kleines Kind war Paula Klimaschutz sehr wichtig. ‚Mit vier habe ich meine Oma angemotzt, dass sie das Licht ausmachen soll, weil sonst die Eisbären sterben’, erinnert sich das Mädchen mit der braunen Kurzhaarfrisur und lächelt verschmitzt.“
Heute ist Paula als Klimabotschafterin für eine NGO unterwegs, die selbstredend das Wort Instrumentalisierung noch nicht einmal buchstabieren kann, und tischt anderen Kindern ähnlichen Quatsch mit Soße auf wie der Omi, die vor der enkelseitigen Abmahnung mit ihrer Tischlampe den Eisbären so zusetzte, dass sich deren Population seit 1950 nur verfünffachen konnte.
Heute behauptet die verschmitzte Paula auf ihren Instruktionsreisen durch Schulen, „Plastikkonsum“ sei eine Ursache des Klimawandels, damit andere Kinder diese Naseweisheit wiederum ihren Eltern beim Abendbrot vorhalten können. Und das Magazin der Bundesregierung erzählt davon.
Passende positive Rückmeldungen gibt es auch, etwa im „Deutschlandfunk Kultur“, wo ein Redakteur einfühlsam eine taz-Journalistin befragt, die ihrerseits ihre Tochter dafür lobt, dass sie die Plastikverpackung im elterlichen Haushalt tadelt: „Ein großes Thema am Abendbrottisch“. Na also, es klappt doch.
Ein großes Thema im Qualitätsfunk.
Vor nicht allzu langer Zeit erteilte das staatlich finanzierte Amadeu-Antonio-Hetzwerk Ratschläge, wie die aus zentralen Großstadtvierteln temporär heimgekehrten Kinder bei Gänsebrät beziehungsweise beim vegetarischen Ersatz kruden Eltern- und Opa-Parolen entgegentreten sollten.
„Wenn man im Familienumfeld zusammenkommt, heißt das ja meistens, dass man sich mag oder zumindest schätzt. Das bedeutet: Die Chance, bei meinem Gegenüber eine Einstellungsänderung zu erreichen, ist sehr hoch!“, schärft eine Simone Rafael von der AAS den progressiven Gesprächsführern zum Fest der Liebe ein: „Also unbedingt sagen: Das geht für mich nicht klar (…) Manchmal ist ein individueller Dreh aber die bessere Idee. Auf die Empathie-Ebene zu gehen, etwa, um Verständnis für die Situation von anderen Gruppen von Menschen zu wecken. ‚Oma, wie ging es dir, als Krieg herrschte? Tante Frieda, was würdest du machen, wenn deine Kinder von Bomben und Gewalt bedroht würden?’ Mein Haupttipp: Freundlich im Ton, strikt in der Sache.“
Krude sind die Älteren, übel und schlecht, falls sie nicht jeden Dreh draufhaben, der für ihre Sprösslinge aus den zentralen Metropolenbezirken bei Gegenrechts, Klima, Migration, Geschlechter und Emotional Workload selbstverständlich ist. Verbunden wird die Belehrung u. U. mit dem diskreten Hinweis auf die trotz respektive noch schnell vor dem Mietendeckel gestiegene Miete in der Hauptstadt. In diesem (von der AAS nicht erwähnten) Fall wird nicht nur Zustimmung erwartet, sondern auch die Erhöhung der elterlich/großelterlichen Zustiftung. Erkenntnisse aber müssen, gegenläufig zur Kohle, grundsätzlich von Friedrichshain in die bayerischen Berge fließen. Schließlich funktioniert das auch im großen Maßstab genau so.
In den allermeisten Familien wollen die zurückgebliebenen Opas, Omas, Onkels und Eltern ihren progressiven Kindern gar nichts aufdrängen, noch nicht einmal Gans. Sie hören geduldig zu, wenn das Kind vom Kulturkrieg erzählt, und wenn sie ihm tatsächlich widersprechen, dann brauchen sie dafür jedenfalls keinen Leitfaden einer NGO. Sollten sie aber doch mehr als zarte Einwürfe vorbringen, dann halten die Aktivisten von Fridays for Future schon die passende Weihnachtsparole bereit:
„Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“.
Der Vollständigkeit halber muss hier erwähnt werden, dass die allermeisten Dialoge zwischen den Baldwegseienden und ihren Kindern bei Heimatbesuchen völlig normal verlaufen, weil die Beteiligten normal geblieben sind. Aber genau darin besteht ja aus Sicht der Kampfzonenerweiterer das Problem. Die Normalisierung des Denkens soll sich auflösen und darf sich nicht neu festsetzen, gerade im Familienverband, der sich seit eh und je als Progressionsbremse erweist. Wozu werden denn laufend neue Klima- und Nazi-Notstände ausgerufen, wenn die Leute dann einfach so weitermachen wie immer? Wer glaubt, es ginge nur um ein bisschen CO2-Reduzierung und ganz allgemein sparsameren Ressourcenverbrauch, der hat schon lange keine FFF-Jugendmanifeste mehr gelesen. Dort geht es nämlich längst um die Beseitigung des Kapitalismus, um Antifa, Gender, Migration, Kritik am Weißmann und „queerfeministische Klimagerechtigkeit“, die ein Mitglied der Grünen Jugend kürzlich schon einmal vorsorglich ausgerufen hat. Kurzum, es geht um alles. Oder, wie Katja Kipping sagt: „Unsere Kämpfe gehören zusammen.“ Anderenfalls bräuchten sie ja die totale Mobilmachung bis hin zum Familientisch nicht.
Um zum fidelen Funkhaus von Köln zurückzukommen: Derjenige, der mit den WDR-Chormädchen das Lied von der „Umweltsau“-Oma einstudierte, handelte also mindestens mit einem ideellen Auftrag und im Gleichschritt mit vielen, vielen anderen in the fog of war, der schon seit einiger Zeit andauert.
Neu ist nur die Reaktion des Publikums. Das lag möglicherweise daran, dass das Zielobjekt – die Oma an sich – ein paar mehr Kreditpunkte besitzt als Greta Thunberg. (Außerdem fehlt die Anklage gegen den alten weißen Opa, genderungerecht ist es also auch noch; in der apokryphen Originalversion, die der Autor aus dem Ferienlager kennt, fährt zwar die Oma im Hühnerstall Motorrad, aber der Opa auf dem Nachttopf CO2-arm hinterher.) Es mag außerdem daran liegen, dass Großmütter als SUV-Fahrerinnen seltener vorkommen als junge blonde Frauen der Erbengeneration. Eine Rolle könnte auch gespielt haben, dass viele sparsame Senioren sich aus den gleichen Gründen Discounterfleisch braten, aus denen sie auch Geschenkpapier noch einmal aufbügeln, nämlich erstens aus Prinzip, aber auch wegen knapper Mittel. Außerhalb besserer Kreise fallen die Renten in Deutschland bescheiden aus, die Durchschnittsrente lag 2018 bei 906 Euro, für Frauen bei 871 Euro.
Den Ausschlag für die außergewöhnliche Publikumsreaktion dürfte allerdings die dummfreche Verlogenheit der WDR-Redaktion gegeben haben, als ihr nach der Veröffentlichung des Videos samt markiger Erklärung: „in Zeiten des Klimawandels muss auch der Klassiker ‚meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad’ umgeschrieben werden“ ein erster leichter Wind ins Gesicht wehte. Zumindest die höheren Chargen im Sender, der zur Nachweihnachtszeit eine Winteroffensive gegen die Familie gestartet hatte, merkten offenbar schnell, dass ziemlich viele Bürger drauf und dran waren, ihrerseits die Dauerüberweisung von 17,50 Euro monatlich umzuschreiben.
Aber dann zu behaupten, das Gesangsvideo über die Billigfleisch-Omasau sei eine Satire auf „die zuweilen hysterische Klimadiskussion“ gewesen und wegen Betropftheit der Reaktion über die Unterstellung gelöscht worden, die Singkinder seien instrumentalisiert – das war, um mit Karl Kraus zu sprechen, noch einen Zacken dümmer, als es unbedingt nötig gewesen wäre.
Wenn das Omasau-Lied eine Satire war, dann ist der ganze WDR eine.
Hätte der WDR tatsächlich die hysterische Klimadiskussion satirisch betrachten wollen, dann idealerweise am Beispiel ihres Redakteurs Lorenz Beckhardt, der in einem „Tagesthemen“-Kommentar die Politik im Juni 2019 anflehte, „Fleisch, Autofahren und Fliegen so verdammt teuer zu machen, dass wir alle davon runterkommen“. Wobei es zugegebenermaßen schwierig ist, einen feisten ÖR-Moralkropf noch auf die Satireebene zu hieven, der mit einem geschätzten Monatsgehalt von 7.000 Euro Fleisch, Auto und den gelegentlichen Malleflug auch für die Arbeitnehmer so richtig verdammt teuer resp. unbezahlbar machen möchte, die – 13 Prozent im Westen 27,5 Prozent im Osten – bei Vollzeitarbeit weniger als 2.000 Euro brutto verdienen, davon aber noch monatlich 17,50 Euro abliefern müssen, um sich von linksoben geißeln zu lassen.
Aber möglicherweise verstehen viele beim WDR Satire ja so wie weiland die DDR-Führung. Im „Eulenspiegel“ und im Zonenkabarett gab es bekanntlich heiter verpackte Mahnungen an unsere Menschen, die beim Aufbau der besseren Zukunft nicht den nötigen Elan zeigten. Satire war Kritik am Bürger. Ab und zu durfte auch ein frecher Kinderchor die Drückeberger zausen.
Das eigentliche Schauspiel bestand also nicht in dem Kinderchor-Video, sondern in dem darauffolgenden Versuch, die Debatte „wieder einzufangen“ („Süddeutsche Zeitung“). In den Redaktionen herrschte eine Aufregung wie im Hühnerstall, in den gerade eine Motorradoma donnert. Merke: Debatten, die nicht ganz so laufen wie von den Wohlmeinenden gedacht, müssen wieder eingefangen werden. Wozu die „Süddeutsche“ ihren Beitrag leistete: „Allerdings gibt es auch viele versöhnliche Stimmen. ‚Die Kinder von heute sind echt verwöhnt. Ihre Oma ist bloß #Umweltsau, meine war noch Nazi’, heißt es in einem Twitterpost.“
Immerhin weiß man jetzt, was die Redaktion des Herzblatts aus München unter „versöhnlich“ versteht.
Weil das offenbar noch nicht reichte, stellte Matthias Drobinski in der nämlichen „Süddeutschen“ fest, wer eigentlich Schuld an der „Aufregung“ ist, nämlich das Hetznetz: „Man kann das mit dem Bedürfnis nach ein bisschen Empörung in allzu friedvoller Zeit erklären; damit, dass eine gut vernetzte Szene nur darauf wartet, dem angeblich linksgrünversifften WDR eins auszuwischen, oder damit, dass solche kleinen Geschichten, die fürs Große stehen sollen, in den sozialen Netzen besonders ansteckend wirken.“
Auch der „Tagesspiegel“ mahnte, eigentlich müssten doch weiter die ganz großen Themen durchdiskutiert werden, wie Bürger sie aus den Qualitätszeitungen entnehmen könnten:
„Stattdessen toben sich User auf Twitter und Facebook mit Diktatur-Vergleichen aus, kuscht ein öffentlich-rechtlicher Sender vor der Wut im Netz (…) Und schwupps hat Deutschland eine rechtspopulistisch korrekte Großdebatte, die völlig an den wirklich drängenden Zukunftsfragen vorbeigeht. Der Klimawandel ist eine deutlich größere Gefahr als die Entwicklung Deutschlands hin zu einer Diktatur á la Nordkorea.“
Merke: Jede Debatte, die nicht in den Workshops der Linkspopulisten zusammengeschraubt wurde, ist rechtspopulistisch.
Auch die FAZ reihte sich ein beim großen Debattenwiedereinfangen, als sie von der WDR2-Bußsendung mit Programmchef Jochen Rausch berichtete, der für das Oma-Lied bei den Hörern um Nachsicht bat: „Gleichwohl bemängelte Rausch auch die teils heftige Art und Weise, in der die Kritik teilweise an den Sender herangetragen wurde. ‚In welcher Weise diskutieren wir überhaupt miteinander?’, fragte Rausch zum Ende der Sendung und kritisierte die Debattenkultur im Netz.“
Ja, das Netz. Wer das Wortprotokoll der Sendung nachliest, der sieht allerdings, dass sich Rauschs Bemerkung vor allem auf den Tweet des freien WDR-Mitarbeiters Danny Hollek bezog, der noch ein bisschen nachgeliefert und mit seinem Hintern das ganze mühsam aufrechterhaltene ‚Satire’-Narrativ eingerissen hatte: „Lass uns mal über Großeltern reden, von denen, die jetzt sich über #Umweltsau aufregen. Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau.“
Was zwar schon rein rechnerisch debil ist, aber einen interessanten Blick in die WDR-Mitarbeiterschaft erlaubt. Selbstredend beklagte sich Hollek anschließend auf Twitter über Hass & Hetze im Netz, die er jetzt aushalten müsste. Manchmal, das könnten sich die Progressisten auch für künftige Gelegenheiten auf ihre allmählich wachsenden Manschetten schreiben, entsteht ein Scheißesturm einfach dadurch, dass jemand die eigenen Fäkalien in den Gegenwind spritzt.
In keiner Gegennarrativveranstaltung fehlte außerdem der Hinweis darauf, dass es zwar ein paar zehntausend Empörte über das Omasaulied und den Nazi-Nachklapp gab, aber auf der anderen Seite – immer schön ausgewogen bleiben – auch die Stimme von Jan Böhmermann. Der twitterte erst etwas Inkonsistentes über alle drei Strophen des Deutschlandlieds, die allerdings kein Kinderchor gesungen hatte, schon gar kein gebührenfinanzierter. Um dann in der nächsten Botschaft zu mahnen, die Geringverdienerexistenzen nicht zu schnell vom Haken zu lassen: „Wer sich jeden Tag billiges Discounterfleisch aufbrät, ist eine Umweltsau.“
Vermutlich noch nie gab es für Linke in Deutschland das Gefühl moralischer Superiorität so spottbillig, billiger als das gammeligste Steak von Aldi. Der Unterschied zwischen Leuten wie Böhmermann und den französischen Adligen vor 1789 besteht darin, dass sie sich in ihren Loire-Schlössern den Bauern nicht auch noch moralisch überlegen gefühlt hatten. Und falls doch, dann wussten sie, dass sie daran denken, aber besser nicht davon reden sollten.
Es geht ja noch nicht einmal um den dummen Versuch, den Wert von Menschen nach ihrem CO2-Fußabdruck zu bestimmen. Wenn es nur das wäre, wäre das Problem klein. Natürlich weiß jeder Debattenbeteiligte, dass sich eine Durchschnittsrentnerin in ihrer Restlebenszeit jeden Tag Fleisch braten könnte, ohne auch nur ungefähr den CO2-Verbrauch einer Vielflieger-Luisa Neubauer zu erreichen oder den einer Carola Rackete, die derzeit durch Patagonien tourt.
Das wirklich Merkwürdige liegt in der Verblüffung der Kulturkrieger über den Umstand, dass sie auf Widerstand treffen, wenn sie in den inneren, nämlich familiären Kreis von ein paar Millionen Bürgern vorstoßen. Und dass der Widerstand wächst, wenn sie – dieses Muster scheint in Deutschland tief in der Matrix zu stecken – auf stockende Offensiven mit der Eröffnung immer neuer Fronten reagieren.
Nach der Reaktion auf die eine Attacke zu viel und zur falschen Zeit kriecht ihnen jetzt eine Ahnung in die Marschstiefel, dass Kriege auch verloren gehen können. Gerade selbst angezettelte, große und alles umfassende Feldzüge enden womöglich mit einer großen und allesumfassenden selbsterlittenen Niederlage.
Übrigens hat die Diskussion über die drei Milliarden mehr, die öffentlich-rechtliche Sender sich wünschen, noch gar nicht richtig begonnen.
Zu den Instrumenten im Kulturkrieg gehört natürlich auch die mahnende Feststellung, einen Kulturkrieg gebe es überhaupt nicht, schon gar keinen, den die Wohlmeinenden bewusst und im Überlegenheitsrausch angefangen hätten.
Dazu schrieb Leonard Cohen schon vor Jahren den letztgültigen Satz: „There is a war between the ones who say there is a war/And the ones who say there isn’t“.
Über die grundsätzliche Verlierbarkeit von Kriegen wussten die Ururgroßväter und Ururgroßmütter der Progressisten von heute noch ganz gut Bescheid. Falls sie – die Urureltern – noch da sind, wäre das prima Gesprächsstoff für den nächsten Besuch bei den Alten.